Es gibt keine Garantien bei CNI. Aber dieses
Kapitel wurde geschrieben, um zu zeigen, wie einige CNI-Katzen ihre
Krisen überwunden haben und wieder eine gute Lebensqualität erlangten
oder einfach nur ruhig ihr Leben weitergenießen - trotz der CNI
Diagnose.
Den derzeitigen Rekord hält Paris,
der im Alter von sechs Monaten diagnostiziert wurde und dennoch für
weitere 16 Jahre ein langes, glückliches Leben lebte, er starb im Alter
von 17 Jahren und zwei Monaten.
Während diese Geschichten bis zu
einem gewissen Grad Einzelschicksale sind, schreibt in
Prolonging the life of the renal failure patient (2000),
Waltham Focus10 (3), Dr. Jonathan Elliot, dass
„in einer rückblickenden Studie, der Zusammenhang zwischen der Höhe des Plasmakreatininspiegels
und der Überlebenszeit von Katzen, die zum Zeitpunkt der Diagnose stabil
waren, sehr niedrig war. Nur bei fünf Prozent traf die aufgrund der ursprünglich vorhandenen
Plasmakreatininkonzentration vorhergesagte Überlebenszeit zu".
Das
untermauert das Mantra Tanyas Feline CKD Support Group „Behandle die Katze,
nicht die Laborwerte." Sie finden einige wunderbare Beispiele dieser
Erfolgsgeschichten unten. Ich habe sie in folgende Kategorien unterteilt:
Bitte beachten Sie die im
Diagnose angegebenen Informationen zu
den verschiedenen Testergebnissen und in
Behandlungsmöglichkeiten
die in den Geschichten erwähnten Behandlungen.
Katzen mit hohen
Blutwerten, die nach Behandlung abfielen
Diagnostiziert im Oktober 1999 im Alter von 13 Jahren, überlebte fünf Jahre und
sieben Monate nach Diagnosestellung, gestorben am 4. Mai 2005 im Alter
von 18 Jahren und elf Monaten an anderer Ursache.
Diagnostiziert Mai 2006 im Alter von fünf Jahren, überlebte
fast vier Jahre nach Diagnosestellung,
gestorben im März 2010.
Rad
und Purr Box
Wir
sind kein typischer Fall, Purr Box und ich. Vor mehr als vier Jahren
hielten wir auf der Schwelle des Todes an, und wir haben bis heute nicht
diesen letzten Schritt getan. Ich kann das ohne zu übertreiben sagen, da
der TA uns im Oktober 1999 die Euthanasie empfahl. Glücklicherweise haben
meine Frau und ich diesen Rat nicht angenommen. Wir sind nicht typisch, und
ich weiß das, weil ich viele Menschen gekannt habe, deren Katzen wegen CNI „die
Regenbogenbrücke überquert haben" seit Purr Box ihre Diagnose
erhielt.
Mitte September 1999 wurde CNI bei Purr Box
diagnostiziert. Sie war 13 Jahre alt, und ihre wenige Monate zuvor erfolgte
Gesundheitsüberprüfung hatte keinerlei Krankheiten angezeigt. Ihr
Harnstoff lag bei 159 (56.8), ihr
Kreatininwert bei 12,9 (1140), und ihre Prognose war äußerst schlecht.
Widerstrebend stimmte unser TA zu, als wir intravenöse Infusionen für zwei
Tage ausprobieren wollten. Ihre Werte stiegen in den ersten 24 Stunden
leicht an und fielen nach 48 Stunden in einem wenig signifikanten Ausmaß.
Die Euthanasie wurde mit der Begründung empfohlen, das sei wahrscheinlich „das einfachste für
uns alle". Er sagte, Purr Box würde bestimmt innerhalb kürzester Zeit
sterben, wenn wir nicht eingreifen würden, und wenn wir eingreifen würden,
dann hätte sie vielleicht noch einige wenige Tage oder Wochen mit
fragwürdiger Lebensqualität. Nach 72 Stunden am IV-Tropf erklärten wir,
dass wir nicht aufgeben würden, und der TA stimmte zu, dass Purr Box
weiterhin IV Flüssigkeit bekommen sollte über einen Zeitraum von neun
Stunden täglich in seiner Praxis und nachts nach Hause dürfte. Wir wollten
weiterkämpfen, weil wir es einfach nicht über uns bringen konnten, unsere
Gefährtin der letzten 13 Jahre euthanasieren zu lassen, solange sie noch
ansprechbar war und sofort zu schnurren anfing. Die dadurch gewonnene Zeit
verbrachten wir damit, indem wir Bücher lasen und ins Internet gingen. Nach
einem Crashkursus über CNI entschieden wir uns dafür, so lange zu kämpfen,
wie Purr Box dazu bereit und in der Lage ist.
Ihre Werte fingen am sechsten Tag an schneller zu
fallen, und sie fielen weiterhin bis zum elften Tag, an dem wir sie nach
Hause brachten. Hoffnungsvoll, aber ängstlich. Sie war nach Hause
geschickt worden mit einer verschreibungspflichtigen Nierendiät und
Vitaminergänzung als einzige Behandlungsmöglichkeiten. Als wir uns nach
subkutanen Infusionen erkundigten, erhielten wir die Auskunft, dass diese
unwirksam seien. Als Ergebnis davon stiegen ihre Werte über die nächsten
acht Wochen langsam wieder an, und als der Dezember kam, war sie wieder am
IV Tropf in der Klinik. Dieses Mal konsultierten wir einen anderen Tierarzt der
gleichen Praxis und konnten ihn erfolgreich dazu überreden, uns subkutane
Infusionen zu verschreiben, falls wir Purr Box' Werte noch einmal unter
Kontrolle brächten. Wir hatten Glück, und einige Tage später begannen wir
damit, ihr täglich subkutane Infusionen zu verabreichen.
Alles lief gut in den nächsten drei Monaten - bis die
Diabetes kam. Wir lernten wie man Insulin verabreicht. Aber nach acht
Wochen, in denen wir versuchten, die korrekte Dosis herauszufinden,
verschwand die Diabetes wieder genauso mysteriös und schnell wie sie
aufgetreten war. Durch die Diabetes kamen wir in Kontakt mit einem
Spezialisten, und im Laufe der Ereignisse mussten wir durch ein EKG
feststellen, dass Purr Box unter einer erheblichen Hypertrophen
Kardiomyopathie leidet (siehe
Verwandte Krankheiten) – die Ursache für ihre vorher
undiagnostizierten Herzgeräusche. Drei weitere Tabletten wurden dem
täglichen Behandlungsplan hinzugefügt.
Nur zwei Wochen nachdem wir ihr die neuen
Herzmedikamente zu geben begonnen hatten, brach sie erneut zusammen, und
ihre Harnstoff- und Kreatininwerte sausten auf fast die gleiche Höhe wie
zu Anfang der Diagnosestellung. Wir fürchteten, dass Purr Box' Ende nun
sehr nahe sei. Aber sie schaffte es noch einmal, nachdem sie eine Woche am
IV-Tropf gehangen hatte. Das war im Mai 2000, und wir haben nicht mehr
zurückgeblickt. Sie ist immer noch bei uns. Lebt ihr Leben und liebt es,
wir haben unzählige Stunden gemeinsamen Spielens und Schnurren und Liebe
geteilt, seit der TA uns empfahl, sie einschläfern zu lassen. Ihre
Blutwerte lagen im Januar 2003 bei: Harnstoff 41 (14,6), Kreatinin 2,7
(239) und Phosphat 5,1 (1,64). Dreimal täglich bekommt sie ihre Tablette,
und daran konnte sie sich schwerer gewöhnen als an die subkutanen
Flüssigkeiten. Sie gehören für sie zum Tagesablauf. Jeden zweiten Abend
bekommt sie ihre Infusion, und sie sieht mir dabei zu wie ich sie anwärme.
Dann – es ist fast unglaublich – kommt sie freiwillig zu mir auf das Sofa,
nachdem sie gesehen hat, wie ich die Flasche aufhänge. Es ist eine
Vier-Minuten-Sitzung, während der sie ihre Lieblingsspeise genießt: Ein
Gläschen mit Babynahrung, Geschmacksrichtung Rind, handgefüttert aus einem Mokkalöffelchen. Anschließend möchte sie oft noch
spielen. (Purr Box ist das Fotomodell im Kapitel
Die
Gabe von subkutanen Flüssigkeiten per Infusion).
Nach 800 Flüssigkeitssitzungen, 4000 Tabletten und
vielen TA-Besuchen ist Purr Box immer noch eine glückliche Katze. Während
all dieser Behandlungen hat sie sich als widerstandsfähig erwiesen: Sie
blieb liebevoll, vertrauensvoll, verschmust und verspielt – sie schnurrt
sehr schnell und erobert sofort jeden warmen Schoß. Wir freuen uns jeden
Tag über dieses Glück.
Anmerkung: Purr Box wurde am 14. Mai 2005
eingeschläfert, einen knappen Monat vor ihrem 19. Geburtstag. Ihre CNI war
immer noch unter Kontrolle, aber sie hatte heftige Rückenschmerzen, und
die normalen Behandlungsmaßnahmen halfen ihr nicht mehr.
Helen, Colleen und Simon
Colleen wurde
im April 2002 im Alter von 16 Jahren mit CNI diagnostiziert. Sie war
ungefähr eine Woche lang nicht so gut beieinander, aber ich glaubte nicht,
dass ihr Zustand so schlecht sei, dass sie zum TA gebracht werden müsste.
Dann, im Verlauf von zwei oder drei Stunden, verschlechterte sich ihr
Zustand ganz plötzlich. Ich fand sie zitternd vor, kaum in der Lage zu
stehen, und erst da bemerkte ich, dass sie schwer dehydriert war. Ich
raste mit ihr in eine Notfallklinik. Der TA warf einen kurzen Blick auf
sie, roch ihren Atem und teilte mir mit, dass ihre Nieren versagt hätten.
Colleen blieb in der Notfallklinik, um über Nacht an einen intravenösen
Tropf gelegt zu werden. Ich war am Boden zerstört und fühlte mich
schuldig, sie nicht eher zum Tierarzt gebracht zu haben.
Am nächsten Morgen holte ich sie tränenaufgelöst ab, um
sie zu meinem eigenen TA zu bringen. Ich war sicher, dass sie nun
eingeschläfert werden müsste. Ich dachte sogar darüber nach, sie noch
einmal für zwei Stunden nach Hause mitzunehmen, damit wir uns von ihr
verabschieden konnten. Aber sie nach Hause zu bringen und ihr dann wieder
den traumatischen Schritt zuzumuten, sie wieder wegzubringen, wäre
grausam. Ich wäre egoistisch. Mit schwerem Herzen fuhr ich direkt zur
Praxis meines TA, so bereit, sie gehen zu lassen, wie es mir jemals
möglich war.
Ich werde meinem TA immer dankbar dafür sein, dass er
mich dazu ermutigte, Colleen zu behandeln. Ich wusste fast nichts über CNI
und noch weniger darüber, wie sie behandelt wird. Vielleicht war es besser,
dass ich nicht wusste wie schlecht ihre Laborergebnisse auf dem Papier
waren, das ich von der Notfallklinik mitbrachte, sonst hätte ich
vielleicht auf Euthanasie bestanden. Mein TA machte klugerweise keine
Vorhersagen und versicherte mir einfach nur, dass Katzen mit CNI noch
Wochen, Monate oder sogar Jahre leben können mit entsprechender Pflege.
Colleen blieb für weitere drei Tage in der Klinik am
intravenösen Tropf. Dann kam sie nach Hause mit Flüssigkeiten für
subkutane Verabreichungen, Diätfutter und verschiedenen Medikamenten und
Ergänzungsmitteln. Es war immer schon fast unmöglich gewesen, ihr
Tabletten zu verabreichen, so war ich ziemlich sicher, dass sie es mir
nicht erlauben würde, ihr täglich subkutane Infusionen zu geben. Aber sie
überraschte mich - sie half mit, wenn auch zähneknirschend. Sie hasste den
Nadelstich. Aber als sich meine Technik durch die Praxis verbesserte,
murrte sie weniger. Sie versucht immer noch ihr möglichstes, um mir aus
dem Weg zu gehen wenn sie denkt, dass es jetzt Zeit für Ihre Flüssigkeit
ist. Wenn ich sie dann aber erwische, protestiert sie nicht. Sie weiß,
dass ihre Lieblingsleckerli, nämlich etwas Babynahrung und ein Tropfen
Milch, auf die Sitzung folgen. Das hilft uns beiden, dem Ganzen einen
positiven Ausklang zu geben, und dann klettert sie zu mir in den Sessel
für eine Knuddel-und-Schnurr-Sitzung, um mich wissen zu lassen, dass sie
mir vergeben hat.
In der Notfallklinik war Colleens Harnstoff über 130
(46.4) (der höchste Wert, den die Instrumente dort noch messen konnten). Ihr
Kreatininwert war 9,3 (82) und ihr Phosphatwert lag bei 9,7 (3,1). Nach
drei Tagen am intravenösen Tropf bei meinem TA war ihr Harnstoff 154 (55),
und ihr Kreatininwert war auf 7,3 (645) gefallen. Aber ihr Phosphatspiegel
war auf 12, (3,9) gestiegen. So begannen wir damit, ihr einen
Phosphatbinder zu geben, um die Phosphataufnahme einzuschränken. Das war
nicht so einfach zu verabreichen wie die Infusionen. Sie hasste den
Geschmack der Flüssigkeit, die ihr verschrieben worden war, und sie rührte
ihr Futter nicht mehr an, wenn er beigemischt war. Glücklicherweise erfuhr
ich, dass es geschmacklose Pulverbinder gibt, die sie nicht ungenießbar
fand. Damit ich ihr keine Pepcid Tabletten geben musste, gab mir mein TA
ein Rezept für injizierbares Famotidin, das Colleen zusammen mit ihrer
Flüssigkeit bekommt. Anfangs bekam sie auch injizierbares Reglan gegen
Übelkeit und Erbrechen, aber nach einigen Wochen konnten wir das wieder
absetzen, und bislang ist die Übelkeit nicht wiedergekehrt.
Sie futterte nicht genug von der Nierendiät, um ihr
Gewicht zu halten, und ich fing daraufhin an, Futter mit niedrigem
Phosphatgehalt zu suchen, das sie akzeptieren würde. Hunderte von Dollar
später gab ich dann endgültig auf und griff auf ihr geliebtes „Fancy
Feast" zurück. Ich hielt mich aber an die Sorten, die den niedrigsten
Phosphatgehalt aufwiesen. Ich erhöhte die Binderdosis, um den hohen
Phosphatgehalt auszugleichen, aber es lag immer noch eine Schlacht vor
uns.
Während der
nächsten Wochen stieg ihr Kreatininspiegel wieder. Im Juni war er bei 8,2
(725) angelangt, und ihr Harnstoff war 177 (63,2). Ihr Phosphatspiegel war
heruntergegangen auf 9,1 (2,93), aber damit immer noch gefährlich hoch.
Ich erhöhte die Binderdosis und ließ sie weiterhin das von ihr bevorzugte
Futter essen, zusammen mit einigen Leckerbissen. Mittlerweile kämpften wir
auch noch gegen eine Anämie an. Sie bekam ein Eisenergänzungsmittel und
injizierbare Vitamin-B-Komplex-Vitamine. Ihre Hinterbeine waren immer noch
schwach, also wurde auch ihre Kaliumergänzung erhöht.
Beim nächsten Test im Juli war ihr Zustand sehr stark
verbessert. Ihr Harnstoffwert war auf 105 (37,5) gesunken und ihr
Kreatininspiegel auf 6,4 (566). Ich hoffte, dass wir sie auf diesem Niveau
für eine Weile halten könnten, da eine weitere Verbesserung
unwahrscheinlich erschien. Aber sie überraschte uns. Im Dezember 2002 war
ihr Harnstoff auf 93 (33) gefallen und ihr Kreatininwert auf 4,8 (424).
Ihr Phosphatspiegel war bei akzeptablen 5,6 (1,8) angekommen, was sie aus
der Gefahrenzone einer Weichteilverkalkung brachte. Bald darauf begannen
wir, ihr Calcitriol zu verabreichen, ein Medikament gegen
Sekundären Hyperparathyroidismus, der sich bei CNI entwickeln kann.
Das brachte ihr mehr Energie und verstärkte ihren Appetit. Die
Bluttests im Februar 2003 ergaben einen Harnstoffwert von 73 (26,1) und
Kreatinin von 4,0 (354). Phosphor hielt sich konstant bei 5,5 (1,77). Wir
sind überwältigt davon, wie gut es ihr geht.
Heute hält Colleen ihr Kampfgewicht von etwas über
sechs
Pfund. Ihr Appetit ist ausgezeichnet. Sie futtert von alleine und verlangt
auch gefüttert zu werden. Wenn sie nicht mag was ich ihr serviere, rümpft
sie die Nase und wartet darauf, dass ich ihr eine andere Dose öffne. Was
ich mit einem Lächeln auch tue. Ihr Fell ist glatt und glänzend, der
urämische Geruch lange schon verschwunden, und ihre Kraft ist vollständig
zurückgekehrt. Ich konnte die Rampen entfernen, die ich vor ihren
Lieblingsplätzen aufgebaut hatte, damit sie auf ihre geliebten Hochplätze
kam. Sie springt die zwei bis drei Fuß (etwa ein Meter) wieder mit Leichtigkeit
und Präzision. Sie ist aufmüpfig und liebevoll. Ich habe sie dabei
erwischt, wie sie einen „verrückten Energieanfall" im Haus hatte und die
Treppen rauf und runter raste, und sie spielt mit ihren Spielsachen.
Manchmal hat sie soviel Energie wie ein kleines Kätzchen.
Ihr nicht mit ihr verwandter Bruder Simon wurde im Dezember
2002 mit früher CNI diagnostiziert. Harnstoff war 61 (21,8) und Kreatinin
3,1 (274). Er ist erst neun Jahre alt. Ich war natürlich traurig, aber
zumindest wusste ich nun, was ich für ihn tun muss. Ich habe es mit
Riesenschritten in Angriff genommen. Seine Behandlung ist praktisch
identisch mit der von Colleen einschließlich Flüssigkeitsgaben jeden
zweiten Tag. Er bekommt aber zusätzlich noch andere Medikamente gegen
andere Krankheiten. Die Behandlung von zwei CNI-Katzen ist nicht viel mehr
Arbeit als die Behandlung einer, die Infusionen benötigen nicht mehr als
fünf Minuten pro Katze. Wir alle kommen gut mit der täglichen Routine
zurecht, und es bleibt mir auch noch einiges an Zeit für meine beiden
anderen gesunden Katzen, sodass die sich nicht zurückgesetzt fühlen.
Zur Zeit beinhalten Colleens und Simons Behandlungen
eine Kaliumergänzung, Eisen und B-Komplex, ein Antioxidantium zur
Immunstärkung, subkutane Infusionen, Famotidin, Phosphatbinder, Calcitriol
und einen Lactulosesirup für Colleen, um eine Verstopfung zu vermeiden.
Auf die Empfehlung anderer CNI Katzenbesitzer hin habe ich einen
Wasserspender gekauft, und er ist der beliebteste Platz im Haus - manchmal
trinkt eine Katze davon und eine andere hat sich bereits hinten angestellt
und wartet,
bis sie an der Reihe ist! Ihr Appetit ist gut, und sie erfreuen sich ganz
offensichtlich ihres Lebens.
Obwohl CNI nicht heilbar ist, leben viele Katzen damit
doch noch viele Jahre sehr angenehm, darunter auch Katzen mit noch
schlechteren Blutwerten bei der Diagnose als Colleen. Von meiner online
CNI Liste habe ich viele Tricks und Tipps bekommen von CNI
Katzenbesitzern, die langjährige Erfahrungen gesammelt haben. So lange wie
Colleen und Simon sich wohl fühlen und ihr Leben genießen, will ich damit
fortfahren, ihnen die beste Pflege zukommen zu lassen die ich kann.
Im November 2002 feierte Colleen ihren 17. Geburtstag,
von dem wir nicht mehr geglaubt hatten, dass sie ihn noch erleben würde.
Colleen ist wirklich mein Wunderkätzchen und ein Beweis der
Veterinärmedizin.
Anmerkung: Colleen wurde am 26. Juni 2004
eingeschläfert. Simon wurde am 26. September 2005 im Alter von zwölf Jahren wegen Krebs
eingeschläfert.
Leonor
und Fred
Fred
war 15,5 Jahre alt, als am 6. August 1999 die CNI diagnostiziert wurde.
CNI – das traf uns alle als große Überraschung. Fred hatte in der
Vergangenheit einige kleinere
Gesundheitsprobleme gehabt wie eine verstopfte
Analdrüse, die ungefähr alle 18 Monate behandelt werden musste. Als er
neun Jahre alt war, reagierte er sehr heftig auf eine „light"
Katzenfuttersorte, und wir hätten ihn da beinahe verloren.
Glücklicherweise dachte jemand daran, die Futtersorte zu wechseln, und
innerhalb von 48 Stunden hörte das Erbrechen auf, und er futterte wieder
normal. Ungefähr eine Woche später war er wieder völlig bei Kräften und
hatte fast wieder sein altes Gewicht.
Aber CNI, das war unbekanntes Gebiet für uns. Von einem
Tag auf den anderen hörte Fred auf zu fressen, war lustlos, roch sehr
merkwürdig und hing über der Wasserschüssel. Ich dachte, er hätte sich den
Magen verdorben. Also rannte ich los und kaufte ihm sein Lieblingsfutter
(Purina EN), das er auch sofort hinunterschlang. Ich hätte es dabei
bewenden lassen können, aber da war etwas in seinem Benehmen, das „nicht ganz
stimmte", und er war dünner als normal. Der Rat des TA war, ihn so bald
wie möglich zu untersuchen, und wir kamen diesem Rat unverzüglich nach.
Der Anruf beim TA an diesem Nachmittag brachte dann die Neuigkeit, dass
Fred Nierenversagen hatte und einen Kreatininwert von 9,8 (866)! Wir
hatten Glück. Der TA war sehr erfahren mit den Unwägbarkeiten von CNI, und
er empfahl sofortige IV-Infusionen, ergänzt mit Kalium.
Freitag, der 6. August 1999 – Fred verbrachte den Tag
am Infusionsset des TA, und am Nachmittag brachte ich ihn dann in eine
örtliche Notfallklinik. Der Dienst habende TA war überrascht, dass Fred an
Nierenversagen leidet – seine Bemerkung war: „Er sieht so gut aus, so
gesund!" Fred wurde erst am darauf folgenden Montag wieder entlassen.
Ich verbrachte Stunden damit, ihn immer wieder während des Wochenendes zu
besuchen. Wenn ich nicht da war, fiel Freds Temperatur, er hörte auf zu
fressen, und er bepinkelte sich überall selber. Wenn er mich sah, ließ er
sich zum Fressen überreden und benutzte das Katzenklo.
Als Fred wieder vom Tropf genommen wurde, war sein
Kreatininspiegel auf 5,1 (451) gefallen. Wir begannen mit subkutanen
Infusionen, 100 ml Ringerlösung (LRS), einmal täglich. Eine TA-Helferin,
die sich später jedes Mal um Fred kümmern sollte wenn ich weg musste,
schulte mich darin, ihm Infusionen zu geben. Es dauerte Monate bevor ich genug Selbstvertrauen hatte, Fred die Flüssigkeit ganz alleine zu geben.
Die größte Schwierigkeit war für mich, die Kappe von der Nadel abzunehmen!
Fred war ein geduldiger und großzügiger Empfänger der subkutanen
Infusionen während fast der gesamten Zeit. Gut, hin und wieder zuckte er
zusammen – und er versteckte sich vor der TA-Helferin.
Fred blühte zu Hause auf. Wenn ich zur Arbeit musste,
passte Renata auf ihn auf, seine damals 19,5 Jahre alte Großmutter. Sie
zeigte Fred wie „lecker" doch die KD-Diät schmeckt, und er folgte ihrem
Beispiel. Wie sie es immer getan hatte, führte sie ihn zum Futternapf, und
sie genossen dann beide ihr k/d „Leckerli". Renata hatte einen
unglaublich stabilisierenden Einfluss auf Fred. Er fühlte sich beschützt.
Er war wieder zu Hause in seiner eigenen Umgebung, und nichts war anders
für ihn, ausgenommen ein paar Tabletten und eine
5-Minuten-subkutane-Flüssigkeitsbehandlung. Zusätzlich noch ein anderes
Futter, von dem ihn aber seine Oma Renata überzeugte, dass es wirklich
lecker ist.
Der nächste Bluttest drei Wochen später ergab, dass
Freds Kreatininwert in den 4er (350er) Bereich gefallen war. Einen Monat
später war Freds Kreatininwert 3.1 (274). Wir verlängerten die Zeit
zwischen den Flüssigkeitsgaben. Vielleicht war das falsch: Heute weiß ich
mehr über CNI und weiß, dass es vermutlich besser gewesen wäre, Fred
häufiger die Infusionen zu geben mit einer jeweils geringeren Menge an
LRS.
Während der letzten zwanzig Monate von Freds Leben lag
sein Kreatininwert unter 4,0 (353), und mit der Hilfe von Pet-Tinic
(Eisenpräparat) hielt sich sein Hämatokritwert gerade unter 29,0 (die
Werte schwankten zwischen 26,0 und 28,0), dem niedrigsten Referenzbereich.
Fred war aktiv, munter und aufgeweckt, und er hielt sein Gewicht. Als die
Zeit fortschritt, nahmen wir Cyproheptadine (Appetitanreger) wieder von
Freds Behandlungsliste (in Wirklichkeit brauchte Fred Cyproheptadine nur
für etwas mehr als zwei Wochen) – Renata überredete ihn sehr erfolgreich
wieder zum Fressen, und es ging ihm mit den subkutanen Infusionen soviel
besser. Wir mussten Tumil-K noch hinzufügen (wegen eines zu niedrigen
Kaliumspiegels), Norvasc (gegen zu hohen Blutdruck) und Renagel
(Phosphatbinder). Es war ziemlich einfach, Fred seine Tabletten zu geben,
und es war ebenso einfach, ihm die Infusionen zu geben. Er war meistens
böse mit mir nach den Infusionen, aber innerhalb von fünf Minuten
war alles wieder vergessen. Er vergab und vergaß (in umgekehrter
Reihenfolge natürlich).
Der TA korrigierte seine ursprüngliche Vorhersage, dass
Fred nur noch sechs Monate bis vielleicht ein Jahr nach der Diagnose
leben würde, auf eine unbestimmte Lebenszeit. Fred schien es entgegen aller
Wahrscheinlichkeit zu schaffen.
Freds plötzlicher Verfall kam ungefähr 18,5 Monate nach
der Diagnose. Seine Harnstoff- und Kreatininwerte waren relativ niedrig
(der höchste Kreatininwert lag bei 5.0 (422)). Er begann
Sehschwierigkeiten zu bekommen. Die Anämie holte ihn ein, und plötzlich
brach er zusammen. Er benötigte eine Notfallbluttransfusion, bevor wir ihn
mit Epogen behandeln konnten. Eines Morgens raste die TA-Helferin mit ihm
zu unserem TA, weil ich bei einem (überflüssigen) Geschäftstreffen war. Zu
diesem Zeitpunkt hatte Fred eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bekommen
und wurde stationär aufgenommen – der TA spendete ihm die besondere
IV-Behandlung, die Fred benötigte. Dann musste er eine Notfallzahnoperation
bekommen. Die Bauchspeicheldrüsenentzündung schlug erneut zu. Nichts von
dem, was
wir jetzt noch versuchten, schien mehr zu helfen, nachdem die
Bauchspeicheldrüsenentzündung das zweite Mal wiedergekommen war. Sowohl der
Notfall-TA als auch Freds eigener TA empfahlen uns, dass wir ihm helfen
sollten, die Brücke zu überqueren. Am 1. April 2001 ging ich zur
Notfallklinik, ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte. Fred stand auf,
ging zu mir hinüber, sprach zu mir und fraß aus meiner Hand. Er fraß
auch aus der Hand der TA-Helferin, die ihn in der Klinik betreute. Er
wollte nach Hause kommen, und ich respektierte seinen Wunsch.
Fred verfiel zu Hause. Aber einen Tag bevor er ins Koma
fiel, schien er noch ein Mal aufzuleben. Renata blieb ständig in seiner Nähe und
wachte über ihn. Sie stachelte ihn ständig an und futterte sein Essen weg,
um ihn zu einer Reaktion zu bewegen. Er war lustlos, er konnte die
Hinterbeine nicht mehr bewegen, er fraß nur noch wenig, und er bekämpfte
jeden meiner Versuche, ihn mit einer Spritze zu füttern (aber ich bekam
etwas Futter in ihn hinein). Renata beobachtete ihn nur – er blieb auf dem
Boden neben meinem Bett auf einer speziellen Krankenhausunterlage liegen,
und Renata war ständig nur wenige Zentimeter von ihm entfernt, wenn nicht
sogar direkt neben ihm. Sie verließ das Schlafzimmer nie. Fred verbrachte
seine letzte Nacht auf der Krankenhausunterlage neben mir schlafend.
Renata hatte ihn von der anderen Seite eingekuschelt. In diesem Moment gab
er auf und fiel in ein Koma – er schien friedlich zu schlafen und atmete
gleichmäßig ohne Stress. Aber er war nicht mehr ansprechbar. Ich wusste,
dass ich ihm jetzt über die Brücke helfen musste. Er verließ diese Welt um
die Mittagszeit des 11. April 2001. Renata wusste, dass er gegangen war.
Fred hinterließ eine Lücke, die nie mehr gefüllt werden
konnte. Renata folgte ihm am 29. September 2001 im Alter von 21 Jahren und
7,5 Monaten. Ich glaube, sie hat sich vom Verlust ihres Freds nie wieder
erholt. Niemand könnte jemals ihren oder Freds Platz einnehmen.
Fred
and Renata's Memorial page zeigt ihre Bilder und erzählt ihre
Lebensgeschichte. Die Bilder wurden kurz vor ihrem Tod aufgenommen.
Vickie und Isis
Meine
kleine Isis wurde am 3. Juli 2000 mit CNI diagnostiziert. Bei ihrer
Schwester Sheba wurde die CNI bereits im Februar 2000 festgestellt. Unser
damaliger Tierarzt sagte: „Ihre Werte sind lebensgefährlich hoch und nicht
mehr messbar" und teilte mir mit, dass jeder weitere Tag leidvoller für
die kleine Sheba werden würde. Dieser Tierarzt sagte mir auch, dass ich
Sheba einschläfern lassen solle. Ich vertraute ihm und seinem Ratschlag,
und schickte meine kleine Sheba noch am selben Tag in den Himmel.
Da Sheba erst 6
Jahre alt war, sagte mir der Tierarzt, dass die CNI wahrscheinlich
angeboren war. Ich bat ihn, Isis zu untersuchen, um zu sehen, wie es um
sie stand, aber aus Gründen, die mir bis heute nicht verständlich sind,
wollte er es nicht.
Im Juni 2000 bekam Isis das erste Mal Probleme mit
ihren Hinterbeinen. Es schien, als würde sie dauernd humpeln und/oder sich
selbst verletzen. Es hat jedes Mal nicht wirklich lange angehalten, aber
im Juli 2000 ging ich mit ihr zum Tierarzt und bestand auf einer
Blutuntersuchung. Das war der Zeitpunkt, als die CNI diagnostiziert wurde.
Ihr Kreatininwert lag bei 7.9 (international: 698)... alle anderen Werte
lagen innerhalb der Referenzwerte.
Dieser Tierarzt war nicht bereit, überhaupt etwas für
sie zu tun. Er war anscheinend gegen subkutane Infusionen, und erklärte,
dass ihre Lebensqualität nur darunter leidet, wenn wir diesen Weg
beschreiten würden. Wir sollten ihm Bescheid geben, falls Isis nicht mehr
fressen und trinken würde... das wäre dann der Zeitpunkt auch sie
einzuschläfern.
Glücklicherweise hatte ich in den Monaten nach Shebas
Tod begonnen, ehrenamtlich in einem Tierheim zu arbeiten, zu dessen Team
auch eine Tierärztin gehörte. Diese Tierärztin ist eine Pionierin auf dem
Gebiet der CNI, und eine der ersten Tierärztinnen, die Dialyse durch die
Bauchhöhleund Nierentransplantationen
durchführten. Als ich Isis Diagnose bekam, sprach ich mit dieser
Tierärztin. Sie empfahl mir, Isis zur Untersuchung vorbeizubringen. Die
Tierärztin bestätigte die Diagnose aber empfahl mir, Isis subkutane
Infusionen zu verabreichen. Als ich sie fragte, was ich davon zu erwarten
hätte, sagte sie mir „ein extrem gutes Ergebnis sei es, wenn Isis noch
zwei Jahre leben würde". Ausserdem versuchten wir, Isis an verschiedene
Nierendiätfuttersorten zu gewöhnen, aber Isis war für keine der Diätsorten
zu begeistern. Die Tierärztin sagte mir immer, wie wichtig es ist, sie
nicht hungern zu lassen und mir deshalb nicht allzu große Sorgen um die
Inhaltsstoffe des Futters zu machen. Ich hatte Isis immer das
Trockenfutter von Iams gegeben (zur freien Verfügung). Sie bekam dann Iams
Nassfutter in Dosen, Geschmacksrichtung Huhn, und dabei ist sie über die
Jahre meistens geblieben.
Nach zwei Wochen
fiel Isis Kreatininwert auf 5.9 (522). Die nächsten paar Monate schwankte
ihr Kreatinin, aber schien sich bei etwa 4,5 (398) einzupendeln. Die
einzige Behandlung, die sie während dieser Zeit bekam, waren subkutane
Infusionen, die schließlich auf 250 ml täglich anstiegen.
Isis war immer EXTREM traumatisiert während eines
Tierarztbesuches. Als wir noch in Kalifornien lebten, hatten wir einen
wunderbaren Tierarzt, und Isis kam dort auch gut klar. Aber die erste
Tierärztin, die wir nach meinem Umzug nach Ohio konsultierten, war eine
Idiotin! Isis ist aggressiv beim Tierarzt. Anscheinend hatte diese
Tierärztin Angst vor aggressiven Katzen und legte Isis einen Maulkorb an.
Wenn ich sage, „einen Maulkorb anlegen", dann meine ich, sie stülpte einen
Maulkorb über Isis Schnäuzchen, ihre Augen, ihre Ohren... über all ihre
Sinnesorgane. Dann drehte sie sich von Isis weg, während sie auf dem
Untersuchungstisch saß. Als Isis stolperte und dabei war, vom
Untersuchungstisch zu fallen, packte diese idiotische Tierärztin sie an
den Haaren seitlich am Körper und riss ihr dabei eine ganze Menge Haare
aus. Dies war der Moment, als ich zu der Tierärztin sagte, sie solle sich
ganz schnell aus dem Staub machen, meine Isis nahm und ging.
Unglücklicherweise war dieser Vorfall nicht mehr rückgängig zu machen, und
Isis hat seitdem sehr große Probleme mit allen Tierärzten.
Weil eben Isis während eines Tierarztbesuches immer so
traumatisiert ist, wollte meine neue Tierärztin die Besuche auf ein
Mindestmaß beschränken. Isis braucht nach einem solchen Tierarztbesuch
eine ganze Woche, um wieder ganz normal zu fressen und sich zu verhalten.
Im August 2001 schien es Isis nicht besonders gut zu
gehen. Sie wollte nichts fressen, sie verlor an Gewicht, usw. Also ging
ich mit ihr zum Tierarzt, um das Blut untersuchen zu lassen. Ich erwartete
das Schlimmste und wurde freudig überrascht... ihr Kreatininwert war auf
2.9 (256) gefallen!!! Isis schien Probleme mit der Stirnhöhle und/oder
Allergien zu haben: Ihre Augen tränten stark. Jedenfalls wechselte ich zu
Iams „Catfish" Futter, und sie verschlang es. Die Tierärztin war SEHR
zufrieden mit ihren Werten. Sie sagte mir, dass ich bei Isis eine ziemlich
normale Lebensspanne erwarten könne. Stellen sie sich meine Freude vor!
Im März 2003 begann sich Isis nach den Infusionen sehr
merkwürdig zu verhalten. Etwa 90 Minuten nachdem sie ihre Infusion
bekommen hatte, schlich sie sich fort, wo auch immer sie sich gerade
aufhielt, und glitt bauchnah auf dem Boden entlang, als würde sie bedroht.Manchmal schrie sie, wenn ich ihr zu nahe kam. Sie versteckte sich
unter einem Bett und blieb dort stundenlang. Das geschah immer etwa 90
Minuten nachdem ich infundiert hatte. Unsere reguläre Tierärztin war nicht
in der Stadt, aber ich schaffte es, sie zu erreichen. Es hörte sich für
sie nach einem Problem mit dem Blutdruck an, und sie sagte mir, ich solle
schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Das tat ich dann auch. Ihr
Blutdruck war in Ordnung, aber ihr Kreatinin war auf 5,4 (477)
angestiegen. Laut dem Vertretungstierarzt „ging es dem Ende zu". Beide,
dieser Tierarzt und meine reguläre Tierärztin sagten mir, ich solle mich
vorbereiten... sie meinten, Isis würde Weihnachten nicht mehr erleben.
Wir erhöhten ihre
Infusionen auf 300ml pro Tag und gaben ihr zusätzlich täglich Pepcid AC,
Calcitriol und Pet-tinic. Und ich begann, ihre Infusionslösung zu
erwärmen, was ich niemals zuvor getan hatte. Innerhalb weniger Tage war
sie wieder ganz die Alte. Wir haben nie herausgefunden, was das
ursprüngliche Problem war.
Meine reguläre Tierärztin sagte, es gäbe keinen Grund,
weitere Blutuntersuchungen machen zu lassen (der Vertretungstierarzt
musste Isis tatsächlich narkotisieren, um Blut abnehmen zu können... es
war furchtbar). Sie sagte, es sei nicht wirklich mehr möglich, etwas
entscheidendes im Therapieplan zu verändern, auch im Falle eines weiteren
Anstiegs des Kreatinin (zur Erinnerung, alle anderen Werte waren so
ziemlich innerhalb der Referenzwerte). Wir konnten auch ihre Infusionen
nicht weiter erhöhen, und daher sagte die Tierärztin, es gäbe keinen
Grund, Isis weiterhin dem Stress der Tierarztbesuche auszusetzen.
Kurz nachdem Isis diagnostiziert wurde, besorgte ich
mir eine Tierwaage, um ihr Gewicht im Auge zu behalten. Ich wog Isis jeden
Freitag morgen seit dem Tag, als zum ersten Mal die Diagnose CNI gestellt
wurde. Von Juli 2000 bis Dezember 2003, schwankte ihr Gewicht niemals mehr
als um 3 ounces (etwa 85 Gramm).
Im Januar 2004 jedoch begann sie Gewicht zu verlieren. Es war sehr schwer
für mich während dieser Zeit etwas zu finden, was sie fressen mochte, aber
ich spürte, dass sie hungrig war. Ich dachte immer, wenn ich nur das
richtige Futter finde, dann würde sie es auch fressen. Isis fraß nur ganz
bestimmte Iams Sorten aus ganz bestimmten Herstellungschargen. Ich konnte
ihr zehn verschiedene Näpfe mit Futter hinstellen, und sie würde das eine
aus den zehn herauspicken, welches diese besondere Chargennummer hat, die
sie so sehr mag. So etwa alle sechs Wochen, wenn diese besondere Charge
zur Neige ging, musste ich wieder von vorne beginnen eine herauszufinden,
die sie mochte. Im Januar 2004 konnte ich überhaupt nichts mehr finden,
was sie mochte.
Als ich das meiner
Tierärztin erzählte, riet sie mir, sie nicht mehr jede Woche zu wiegen.
Sie würde mir für Isis einen „Appetitanregercocktail" mit nach Hause
geben, denn sie hatte das Gefühl, es würde Isis UND mich zu sehr belasten,
weiterhin der Gewichtsabnahme zuzusehen. Also habe ich sie seit Mitte
Februar nicht mehr gewogen. Aber gegen Ende Februar habe ich endlich ein
Futter gefunden, welches sie mag, und seitdem frisst sie gut. Ich glaube,
sie beginnt wieder zuzunehmen.
Letzte Woche stellte ich fest, dass ihr Körper die
Infusionsflüssigkeiten nicht mehr vollständig absorbiert hat bis zu dem
Zeitpunkt, wo sie die nächsten bekommen soll. Gerade letzten Dienstag
sprach ich mit der Tierärztin, die mir sagte, ich solle die Infusionsgaben
auf 150 ml täglich absenken. Sie vermutet, das sich bei Isis ein
Herz-Kreislaufproblem entwickelt hat. Nun müssen wir den Balanceakt halten
zwischen dem Sicherstellen, dass sie genug Flüssigkeit im Körper hat, um
ausreichend hydriert zu sein, und ihr nicht zuviel davon zu geben, um Herz
oder Lungen zu gefährden.
Ich fühle das Ende
ist sehr nah... aber ich habe ein Photo von meiner geliebten kleinen Isis
{siehe oben), das gerade vergangene Woche erst aufgenommen wurde. Sie
sieht darauf aus für jeden, der ihre Geschichte nicht kennt, wie das
pralle Leben...und ich glaube, sie wird weiterhin dem Schicksal trotzen.
Anmerkung: Isis wurde am 11 Juni 2004 eingeschläfert,
nachdem sich Herzprobleme entwickelten.
Tammy und Chula
Am 7. Juni
2003, im Alter von zwölf Jahren, brach Chula das erste Mal zusammen. Bis
zu diesem Zeitpunkt war sie niemals krank gewesen, und obwohl sie Gewicht
verloren hatte, schrieb ich das ihrem zunehmenden Alter zu, da sie sonst
keine weiteren Anzeichen zeigte. Ihr Zusammenbruch geschah buchstäblich
über Nacht. Als wir zu Bett gingen, verhielt sie sich ganz normal und
schlief wie gewöhnlich an meiner Seite. Aber als ich wach wurde, hatte sie
sich versteckt, und ich durfte sie nicht berühren.
Das geschah an einem Sonntag, und gleich als Erstes am
Montag morgen brachte ich sie zum Tierarzt zur Blutuntersuchung und zum
Röntgen. Als mich die Tierärztin anrief und mir die Diagnose Chronische
Niereninsuffizienz mitteilte, hatte ich ehrlich gestanden die ganze
Tragweite ihrer Worte nicht wirklich begriffen. Sicherlich war mir die
Bedeutung der einzelnen Worte geläufig, aber mein Verstand weigerte sich,
den tieferen Sinn ihrer Worte wirklich zu erfassen. Als ich sie in der
Klinik abgab und einer der Klinik-Tierärzte (nicht Chulas Tierärztin) mir
sagte, ich könne ihr wahrscheinlich noch ein paar Monate mehr schenken,
wenn ich ihr zu Hause subkutane Infusionen gebe, dämmerte es mir langsam,
dass ich es mit einer tödlichen Krankheit zu tun hatte.
Ihr Harnstoffwert war zu hoch und daher für das Labor
nicht mehr messbar. Ihr Kreatinin lag bei 13 (1149) und der Phosphatwert
bei 16 (5,16). Bei den Tests nach 48 und 72 Stunden, stiegen ihre Werte
tatsächlich noch an. Ausserdem wurde noch ein Herzgeräusch 2. Grades
diagnostiziert.
Ich kann von Glück sagen, dass die Tierärztin, die sie
zu Anfang behandelt hatte, sich weigerte, sie aufzugeben und mir erst nach
der Behandlung sagte, dass sie Angst gehabt hatte, wir könnten Chula
verlieren. Nach fast sechs vollen Tagen
mit intravenösen Infusionen auf der
Intensivstationfielen ihre Werte auf ein behandelbares
Maß, und sie kam nach Hause. Ich erhielt eine Unterweisung über subkutane
Infusionen, k/d Nierendiät von Hill´s, und das war alles zu diesem
Zeitpunkt.
Ich fand diese Seite und die Selbsthilfegruppe und
begann all das zu lernen, was ich tun kann, um meinem Mädchen zu helfen.
Bis zu einem erneuten Test waren es eigentlich noch drei Monate Zeit, aber
im August erlitt sie wieder einen Zusammenbruch, obwohl die Werte bei
weitem nicht so hoch waren wie beim ersten Mal – aber sie war schon wieder
dehydriert.
Wir hatten ihr jeden zweiten TagInfusionen gegeben und
entschieden uns nun, dass sie 100 ml täglich brauchte, um stabil zu
bleiben.
Sie mochte auch keine der Nierendiäten fressen und,
sosehr ich mich auch bemühte, schaffte ich es nicht, sie von ihrem
geliebten „Fancy Feast" wegzubekommen. Daher gab es zusätzlich zu ihrer
Therapie Aluminiumhydroxidbinder, um den Phosphorgehalt auszugleichen. Ihr
Stuhl war ein wenig zu hart, und deshalb gaben wir zusätzlich Lactulose
gegen ihre Verstopfung, und begannen mit Pepcid AC, da sie anfing, weissen
Schaum zu erbrechen.
Sie schien sich wieder gut zu erholen, ihre Nierenwerte fielen bis auf knapp über dem
Referenzwert, und insgesamt schien es ihr wirklich gut zu gehen. Aber es
gab immer noch Tage, an denen sie ausgelaugt schien und ihr Appetit
einfach schrecklich war.
Zu diesem Zeitpunkt fand ich heraus, dass eine
Dehydration eine Anämie verdecken kann. Ihr Hämatokrit war wieder normal
und bei jeder Blutabnahme innerhalb der Referenzwerte , daher dachte ich,
es gäbe keinen Grund zur Beunruhigung. Gut, das einzige Mal, als ich den
Hämatokrit bestimmen ließ, war zu der Zeit, als sie dehydriert war. Wir
haben die Werte im Dezember 2003 wieder bestimmen lassen und fanden
heraus, dass sie etwas anämisch war. Ich begann sofort mit
Fer-in-Sol-Gaben, und, obwohl ich die Lactulose-Gaben verdoppelte,
verursachte ihr das eine solche Verstopfung, dass wir wieder beim Tierarzt
landeten, um ihr ein Klistier zu geben.
Sie brauchte etwa zehn Tage, um sich davon wieder
vollständig zu erholen. Wir begannen mit Pet-Tinic, Folsäure und
B-Vitaminen, und innerhalb von drei Wochen stieg ihr Hämatokrit von 23%
auf 29% an. Zur selben Zeit ließen wir ihren Blutdruck messen, er lag bei
210 -220. Deshalb begannen wir mit Norvasc. Die richtige Dosis musste erst
gefunden werden, aber innerhalb von sechs Wochen fiel ihr Blutdruck auf
165, ein Wert, mit dem wir gut leben konnten.
Es folgten einige gute Monate, bevor sich plötzlich im
April 2004 ihr Appetit wieder verschlechterte. Sie hatte es gerade
geschafft, drei der vier Pfund wieder zuzunehmen, die sie anfänglich
verloren hatte, und jetzt verlor sie schon wieder Gewicht.
Es stellte sich heraus, dass es diesmal ihre Zähne
waren. Sie hatte FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen), eine
Art Parodontose, und einer der Zähne, der bereits porös geworden war,
brach ab und verursachte ihr Schmerzen im Mundbereich. Nachdem ich mit
ihrer Tierärztin gesprochen hatte und darauf vertraute, dass bei der
Behandlung so verfahren würde, wie es für CNI-Miezen empfohlen wird, wenn
eine Zahnbehandlung erforderlich ist (sie praktizieren das übrigens bei
allen alten und kranken Patienten), wurde sie behandelt.
Sie überstand die Prozedur gut, wurde noch wegen einer
leichten Harnwegsinfektion behandelt, und es geht ihr seitdem gut.
Sie bekommt
immer noch täglich 50 ml Infusionen, Medizin für den Blutdruck, B-Vitamine
und Eisen, Phosphatbinder (ihr Lieblingsfutter ist immer noch „Fancy
Feast") und Lactulose. Es dauert weniger als zehn Minuten täglich, um ihr
alle Medikamente zu geben, und ihre Lebensqualität ist einfach prima.
Wir haben ihre Nierenwerte sechs Wochen nach der
Zahnbehandlung untersuchen lassen, und ihr Harnstoff war 50 (17,85),
Kreatinin 2,5 (221) und Phosphat 5,6 (1,8). Ihr Blutdruck blieb stabil,
ihr Appetit ist einfach super, und an den meisten Tagen würde niemand
vermuten, dass sie krank ist oder dem Tod schon so nahe war zu Anfang der
Diagnose CNI.
Da ich weiss, dass CNI unheilbar ist und sich mit
dieser Erkrankung die Dinge plötzlich verändern können, bin ich glücklich,
ein zusätzliches Jahr mit ihr gewonnen zu haben, von dem ich niemals
dachte, dass es uns vergönnt sein würde, und ich bete für noch ganz viele
kuschelige Zeiten mit meinem Baby.
Anmerkung: Chula ist am 20. September 2007 gestorben, im Alter von 16
Jahren.
Cori und Ebony
Am
18. Mai 2005 wurde bei Ebony im Alter von 13 Jahren chronisches
Nierenversagen diagnostiziert. Sie kam in die Tierklinik und wurde dort
drei Tage an einen intravenösen Tropf gehängt. Ich hatte sie zum Tierarzt
gebracht, weil sie einen Zusammenbruch erlitten hatte, auch wenn mir
dieser Begriff zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagte. Ich hatte seit
einiger Zeit bemerkt, dass sie schlecht aus dem Maul roch, wusste aber
nicht, was für ein gefährliches Symptom das war. Ich hatte auch gesehen,
dass sie etwas Gewicht verloren hatte, aber da ich mich auf mein
Neugeborenes konzentrierte, fiel mir nicht auf, wie schlimm es ist. Erst
als ich bemerkte, dass sie sehr krank aussieht, und ich sie hochhob,
stellte ich fest, dass sie leicht wie eine Feder war. Sie war auf 4 bis 5
Pfund abgemagert, normalerweise liegt ihr Gewicht bei 8 Pfund. Sofort
fuhren wir mit ihr zum Tierarzt.
Wir brachten sie an einem Montag morgen, sie veranlassten ein Blutbild und
schickten sie dann wieder nach Hause. Das machte mir Sorgen, denn sie sah
sehr schlecht aus. Am nächsten Tag bestand ich darauf, dass sie in der
Tierklinik aufgenommen wird, weil sie so krank aussah und stark
ausgetrocknet war. Ihre Blutwerte kamen am nächsten Tag. BUN lag bei 253
(international: 90,3), Kreatinin bei 18,2 (international: 1609) und
Phosphat bei 25,8 (international: 8,3). Unnötig zu sagen, dass mein
kleines Mädchen in einer lebensgefährlichen Situation war. Erschwerend in
dieser Situation kam hinzu, dass sie nicht die ganze Zeit während ihres
Klinikaufenthalts futtern wollte. Das beunruhigte mich sehr, daher fuhr
ich jeden Tag hin und versuchte sie zum Essen zu überreden. Die Tierärzte
sagten im Grunde genommen nur, dass durch die intravenösen Infusionen ihre
Blutwerte abfallen könnten, und wenn das der Fall sei, bestünde Hoffnung.
Nach drei Tagen am intravenösen Tropf fielen ihre Werte auf BUN immer noch
über 130 (international: 46,4) und Phosphat 13,2 (international: 4,26),
aber Kreatinin blieb gleich bei 18,2 (international: 1609). Obwohl die
Zahlen sich etwas verringert hatten, sagten sie, das sei nicht genug und
dass keine Hoffnung mehr bestünde. Ich war am Boden zerstört, denn ich
machte mich dafür veranwortlich, dass ich nicht besser auf sie geachtet
hatte und nicht viel früher bemerkt hatte, wie krank sie ist. Die
Empfehlung lautete, sie einschläfern zu lassen.
Am gleichen Tag, als ich diesen furchtbaren Anruf erhielt, fand ich
diese Webseite. Und sie erwies sich als Lebensretter. Durch diese Seite
wurde mir klar, dass Hoffnung bestehen könnte, und ich stieß auch auf die
Feline CRF Supportliste. Nach einem verzweifelten Hilferuf kümmerten sich
einige sehr hilfreiche Mitglieder mit Rat und Unterstützung um uns. Ich
erwartete immer noch das Schlimmste, als wir Ebony vom Tierarzt abholten
zu dem - wie wir glaubten - letzten gemeinsamen Abend vor dem Abschied.
Ich sprach mit dem Tierarzt über Behandlungsmöglichkeiten, aber er sagte,
im Grunde könne man nicht mehr tun, als sie an einen Tropf legen oder zu
versuchen, ihr 300 ml Infusionen subkutan zu verabreichen. Aber in ihrem
Fall bestünde wirklich keine Hoffnung mehr. Ich wurde mit der Bemerkung
nach Hause geschickt, dass man am nächsten Tag sehen würde, wie es ihr
geht und vielleicht (falls sie immer noch lebt) würden sie mir
Infusionsflüssigkeit mitgeben, die ich ihr dann zu Hause verabreichen
sollte. Ich war nicht so sicher wie die Tierärzte, dass sie an der
Schwelle des Todes steht. Sie hatte immer noch diesen Funken in ihren
Augen, und sie war etwas munterer. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir
mitteilen wollte, dass sie noch nicht gehen möchte.
Ich habe nicht sehr viel Zeit an diesem Abend mit Ebony verbracht, denn
ich
war ungefähr acht Stunden online und verpasste mir einen Schnellkursus
in feliner CNI. Mein Kopf schwamm, und ich war einem Zusammenbruch nahe,
weil ich das Gefühl bekam, damit nicht fertigwerden zu können. Ein
freundliches Listenmitglied gab mir einige Ratschläge, unter anderem den,
alles nacheinander anzugehen und mich erst einmal auf das Wichtigste
zu konzentrieren, nämlich darauf, dass sie futtert, dass sie
Phosphatbinder bekommt und auch subkutane Infusionen. Ich stellte fest,
dass es sehr hilfreich ist, den Überblick darüber zu behalten, was ich für
Ebony tun kann, indem ich Notizen anfertige.
Wir begannen mit 300 ml Infusionsflüssigkeit täglich, aber Ebony
schien darauf sehr schlecht zu reagieren. Sie sah lethargisch aus, sehr
aufgeplustert, und es schien, als habe sie Atemprobleme. Nach Rücksprache
mit der Liste machte ich mir Sorgen, dass ich ihr soviel
Infusionsflüssigkeit geben könnte, dass ihre Lungen kollabieren oder ihr
Herz überbeansprucht würde. Ich rief den Tierarzt an und erhielt die
Antwort, dass 300 ml die einzige Menge sei, die ihr überhaupt noch helfen
könne. Nun, ich habe mich dann nach meinem Bauchgefühl gerichtet und den
Rat eines erfahrenen Listenmitglieds befolgt und die Menge auf 150 ml
täglich reduziert. Ebony ging es daraufhin sehr viel besser, und sie sah
wieder mehr wie sie selbst aus.
Während dieser Zeit hatte ich auch festgestellt, dass mein Kätzchen essen
muss, wenn sie eine Überlebenschance haben sollte, also fingen wir damit
an, sobald sie nach Hause kam. Glücklicherweise lehnte sie das Futter
nicht ab, und mit der Zeit lernten wir die beste Methode, wie wir sie
assistenzfüttern konnten. Über einige Monate hinweg wurde sie täglich
dreimal assistenzgefüttert. Wir gaben ihr Zantac, dann Pepcid, um ihren
Magen zu beruhigen, und sie bekam Phosphatbinder
(Aluminiumhydroxidpulver), um ihren Phosphatwert runterzubringen. Während
der ersten beiden Monate hatte Ebony auch eine schwere Infektion und bekam
für 9 bis 10 Wochen Baytril. Außerdem erhielt sie noch Tumil-K, um ihren
Kaliumwert zu erhöhen. Nach einigen Monaten fing Ebony wieder von selber
an, etwas Trockenfutter zu knabbern. Mit der Zeit futterte sie immer mehr,
und wir fuhren die Assistenzfütterungen entsprechend zurück bis sie wieder
von ganz alleine futterte. Das dauerte etliche Monate. Obwohl ich anfangs
das Gefühl hatte, ich würde ihr etwas Fürchterliches antun, ist mir heute
klar, dass ich ihr Zeit gab, Zeit, die ihr Körper brauchte, um sich wieder
zu erholen. Sie wurde ernährt, bis sie von selber wieder in der Lage war
zu futtern. Heute frißt sie eine Mischung aus KD Trockenfutter und Senior
Formula.
Ungefähr eine Woche nach der CNI-Diagnose entdeckten
wir auch, dass sie gefährlich anämisch war und lernten das Notwendige über
eine Epogenbehandlung. Zu diesem Zeitpunkt wechselten wir auch den
Tierarzt, und glücklicherweise war unsere neue Tierärztin sehr
bereitwillig mit uns zusammenzuarbeiten, und sie war ebenfalls gegenüber
den Ratschlägen von Listenmitgliedern aufgeschlossen. Ihre Einstellung
war, dass die geballte Sammlung an Erfahrungen der Listenmitglieder mehr
war, als sie jemals während ihrer beruflichen Laufbahn bekommen würde, und
dass sie es wert sei, darauf zu hören. Ich war so dankbar für sie. Sie ist
immer noch Ebonys Tierärztin, und sie ist dankbar für alles, was sie durch
Ebonys Fall gelernt hat. Ihre Bereitschaft, auf die Ratschläge der
Listenmitglieder zu hören war es, die ihr bei ihrer völligen Unkenntnis
einer Epogenbehandlung beistand. Ebony sprach sehr schnell auf Epogen an,
und ihre Werte stiegen sehr schnell bis hin zu einem Punkt, wo wir uns
Sorgen machten (wegen einer möglichen Antikörperreaktion auf Epogen und
der Angst, dass der Blutdruck zu hoch steigt und Blutgerinnsel entstehen
könnten). Wir hörten also mit Epogen auf. Nach einem Monat fingen ihre
Werte an, wieder abzufallen. Wir machten uns erneut Sorgen wegen
Antikörpern, weil sie so schnell abfielen. Wir sprachen mit verschiedenen
Experten, und es wurde vorgeschlagen, dass wir so lange mit der
Epogentherapie abwarten sollten, bis der Hämatokritwert auf 20% abgefallen
ist. Während des gesamten Zeitraums ihrer Anämie erhielt sie einen Vitamin
Super B Komplex und Pet Tinic und bekommt es immer noch. Glücklicherweise
begann Ebonys Körper wieder von selber Retikulozyten herzustellen, und ihr
Hämatokrit stieg während der nächsten beiden Monate langsam wieder an.
Seither liegt er normal innerhalb der Referenzwerte.
Es war eine sehr emotionale Fahrt. Zuerst auf der
Achterbahn, dann auf dem Karussell, und jetzt fühlen wir uns wie in der
Straßenbahn (nur ein paar kleine Schlaglöcher hier und da, die uns
durchschütteln). Ohne die Hilfe der wundervollen Mitglieder dieser Liste
hätte ich das nicht durchstehen können (Feline CRF Support, Anämie-,
Assist Feed- und Phosphorusliste). Ebony ist jetzt 14 Jahre alt, und es
geht ihr sehr gut. Sie ist eine mollige 8 Pfund schwere Katze, futtert gut
(vielleicht ein bißchen zu gut), ist wieder das übermütige kleine
Kätzchen, das es liebt, durch das Haus zu flitzen und auf ihren Kratzbaum
zu fliegen. Ihre Werte sind abgefallen auf (Juni 2006) BUN 50
(international: 17,85), Krea 3,2 (international: 283), Phosphat 3,7
(international: 1,19) und sind stabil auf dieser Ebene während der
vergangenen 6 Monate. Ebony bekommt täglich 75 ml Infusionsflüssigkeit,
außerdem ihren Super B-Komplex und Pet Tinic und auch noch Phosphatbinder.
Sie blüht und gedeiht und sieht sehr gesund aus. Aber, das Wichtigste -
sie ist glücklich. Ich habe jeden einzelnen Augenblick mit ihr genossen.
Es wurde sehr viel für sie gebetet, und ich glaube, dass viele beantwortet
wurden durch die Engel, die ich durch diese Webseite getroffen habe.
Während mir persönliche Freunde sagten, dass ich verrückt wäre, soviel
Geld für Ebony auszugeben, um sie dahin zu bekommen, wo sie heute ist,
sage ich, dass sie jeden Penny wert ist.
Zum Schluss möchte ich anfügen, dass ich eine Exceltabelle erstellt habe,
um Ebonys Blutwerte aufzulisten, und es war sehr hilfreich für mich, die
Trends dadurch beobachten zu können und Vergleiche zu ziehen. Auch andere
fanden diese Tabelle hilfreich, und ich habe daher diese Tabelle online
gestellt, damit jeder sie benutzen kann. Sie ist
hier erhältlich.
März 2007: Der zweite Jahrestag seit Ebonys CNI
Diagnose nähert sich nun, und es geht Ebony ganz ausgezeichnet. Sie wiegt
wieder kräftige 3,8 kg (das ist eigentlich für sie schon Übergewicht), und
sie verfügt über einen hervorragenden Muskeltonus. Sie futtert gut und hat
eine Menge Energie. Erst vor kurzem wurde Ebony wieder gründlich
untersucht, und ihr Blutdruck betrug 148 (unter Stress) und ihre Blutwerte
waren wie folgt: BUN 47 (international: 16.77),
Kreatinin 2,8 (international: 248), Phosphat
3,5 (international: 1.13). Auch der Rest des
Blutbildes war großartig, alles normal. Ihr Herz und ihre Lungen klingen
ausgezeichnet, und der TA sagt, dass sie rundum in sehr guter Verfassung
ist. Ebony bekommt täglich 75 ml subkutan infundiert mit etwas Vitamin
B-Komplex und ausserdem Phosphatbinder in ihrem Nassfutter. Sie ißt eine
Mischung aus Hills Feline Senior and K/D Trockenfutter. Wir stellen
sicher, dass sie genug Wasser bekommt und SEHR VIEL Liebe. Niemals hätte
ich mir träumen lassen, dass Ebony solche Blutwerte erreichen würde, als
wir mit der Behandlung anfingen. Aber eine Menge an TLC (tender loving
care - hingebungsvoller Fürsorge) und
sehr viel Hilfe durch die Freunde aus der Feline CRF Liste haben es uns
ermöglicht, an diesen Punkt zu gelangen. Wir hoffen noch auf eine lange
gemeinsame Zeit mit unserem Boo-Kitty.
Aktualisierung
Juli 2008: Ebony wurde am 7. Juli 2008 aufgrund von Herzproblemen
eingeschläfert.
Jaye und Morgan
Morgans
Fall ist ungewöhnlich. Zum einen war sie noch sehr jung als sie erkrankte,
zum anderen ist sie eine echt britische Erfolgsgeschichte! Ich schreibe
das in der Hoffnung, dass andere Menschen aus GB, die das hier lesen, Mut
fassen. Die Diagnose CNI ist nicht automatisch ein Todesurteil, ganz egal,
was Ihr TA Ihnen sagt!
Morgan ist eine wunderschöne Halbperserin mit
großen Bernsteinaugen und einer noch größeren Persönlichkeit. Als sie
zuerst in mein Leben kam, war sie ein verängstigter acht Wochen alter
Wildling, die mich von der Rückwand des Transportkorbs anfauchte. Aber in
den kommenden Wochen und Monaten lernte sie mir zu vertrauen, und sie
wurde mein kleiner schwarzer Schatten. Sie ist die sanfteste und
liebevollste Katze, der ich je begegnet bin, und uns verbindet ein ganz
spezielles Band. Ich war daher völlig am Boden zerstört, als sie im Alter
von drei Jahren plötzlich aufhörte zu futtern, sehr krank und deprimiert
wurde, und die Diagnose "Endstadium CNI" lautete. Ihr Harnstoff lag bei
221 (International: 79) und Kreatinin 17.53 (International: 1550). Der TA
gab ihr (höchstens) noch ungefähr eine Woche zu leben.
Ich fragte mich, ob da irgendetwas gewesen wäre, was ich hätte tun können,
um es zu vermeiden? Warum habe ich die Symptome nicht früher erkannt? Ich
fühlte mich so unendlich schuldig. Aber diese Geisteshaltung würde Morgan
nicht helfen. Ich musste jetzt etwas tun. Morgan kam für vier Tage und
Nächte an einen intravenösen Tropf, und wie durch ein Wunder fielen ihre
Werte ab, und sie begann wieder selbständig zu essen. Sie wurde
heimgeschickt ohne weitergehende Behandlungen außer einer Nierendiät, von
der sie sich weigerte, sie zu fressen. Die üblichen "Behandlungsmethoden"
in GB sind eine verschreibungspflichtige Nierendiät, Steroidinjektionen,
Vitamin B-Injektionen und Fortekor. Mein TA unterschied sich davon nicht.
Es war daher wenig überraschend, dass Morgan wieder austrocknete. Und als
sie erneut fünf Wochen später zusammenbrach, waren ihre Werte beinahe
wieder so hoch wie zum Zeitpunkt der Diagnose. Diese Behandlungsmethoden
waren dennoch die einzigen Möglichkeiten, die er mir anbot, obwohl selbst
er nicht von den Vorzügen von Fortekor in Morgans Fall überzeugt war.
Nach weiteren intravenösen Infusionen fielen Morgans Werte langsam wieder
ab, und sie wurde nach Hause geschickt. Als ich aber meinem TA von dieser
Website erzählte und von den verschiedenen möglichen Behandlungsmethoden,
einschließlich subkutaner Infusionen, um eine Austrocknung zu verhindern
und Pepcid AC gegen überschüssige Magensäure, antwortete er mir "hören Sie
auf, meine Behandlungsmethoden zu hinterfragen, und lassen Sie mich meine
Arbeit erledigen". Hätte ich das getan, dann wäre Morgan tot. So einfach
ist das. Es gelang mir schließlich, ihn dazu zu überreden, dass sie
subkutane Infusionen in seiner Praxis erhält, aber er weigerte sich, es
mich zu Hause machen zu lassen. Leider stellte sich heraus, dass dies von
allen Möglichkeiten die Schlimmste war. Die Fahrten zum TA waren sehr
stressig für Morgan, und zweimal die Woche war nicht ausreichend, um sie
ausreichend hydriert zu halten. Zwei Wochen später brach sie erneut
zusammen.
Es war klar, was der TA von mir erwartete, was ich tun
sollte. Aber ich konnte sie einfach nicht aufgeben bevor es klar war, dass
es keinerlei Chance mehr für sie gibt, sie zu stabilisieren und ihr
Lebensqualität zu verschaffen. Obendrein lief Morgan immer noch auf
eigenen Beinen und interessierte sich für die Welt um sie herum - und wenn
sie noch nicht so weit war aufzugeben, wie konnte ich das dann?
Mit der Hilfe und Unterstützung von Helen (Eigentümerin
dieser Website) und anderer versuchte ich, einen anderen TA zu finden. Ich
erhielt die Adresse eines britischen Top-Nierenspezialisten, der gerade in
Fahrentfernung von mir gezogen war. Ich sagte meinem TA, dass ich gerne
eine Überweisung dorthin hätte, und ich denke er war froh, mich
loszuwerden!
Der Spezialist rettete Morgans Leben. Darüber habe ich
keinerlei Zweifel. Durch die Verzögerung, bis sie endlich die richtige
Behandlung erhielt, hatten sich ihre Probleme von sehr schlecht bis
katastrophal verschlimmert. Als wir zu dem Spezialisten fuhren, hatte sich
Morgans Kreatininwert sogar auf 21 (International: 1850) erhöht, und
obendrein zu diesem hohen Wert litt sie unter einer schweren metabolischen
Azidose. Es war unglaublich, dass sie überhaupt noch am Leben war.
Aber Morgans Kampfgeist war sehr stark, und irgendwie
schaffte sie es durchzuhalten. In den kommenden Wochen gab es einige Auf
und Ab bis wir die richtige Balance der Medikamente herausgefunden hatten.
Aber seit Januar 2005 wird Morgan ausschließlich zu Hause behandelt,
abgesehen von einer Untersuchung hier und da mal und einer Anpassung der
Medikamente. Sie erhält täglich 100 ml Infusionen subkutan und außerdem
eine leere Gelkapsel gefüllt mit den folgenden Medikamenten:
Natriumbicarbonat zur Behandlung der metabolischen Azidose,
Aluminiumhydroxid als Phosphatbinder, Ranitidin (Zantic) gegen die
überflüssige Magensäure, Odansetron (Zofran) gegen die Übelkeit, Periactin
als Appetitanreger, Eisen gegen eine leichte Anämie und einen
Vitamin-B-Komplex ebenfalls gegen die leichte Anämie. All dies bekommt sie
zu Hause, und es dauert weniger als fünf Minuten täglich, einschließlich
Infusionen.
Viele TÄ in GB verstehen entweder nicht, wie wichtig
subkutane Infusionen sind, oder sie glauben, dass dadurch die
Lebensqualität der Katze eingeschränkt wird. Ich frage Sie - wie können
weniger als fünf Minuten täglich die anderen 23 Stunden und 55 Minuten
beeinträchtigen? Ich kann nicht verstehen, warum es akzeptabel ist,
diabetische Katzen zu Hause zu behandeln (da werden ebenfalls Spritzen
benutzt), aber nicht CNI. Es macht keinen Sinn.
Während ich das schreibe, ist Morgan eine aufgeweckte,
glückliche und verspielte fünf Jahre alte Katze, und Sie würden nie darauf
kommen, dass sie an einer lebensbedrohlichen Krankheit leidet. Ich bete,
dass das noch sehr, sehr lange so weitergeht. Bei ihrer letzten
Untersuchung war Morgans Harnstoff bei 60 (International: 21,5), und ihr
Kreatinin lag bei 4,2 (International: 373).
Über Morgans Fall wurde in der Zeitschrift des Feline Advisory Bureau
berichtet und im Februar 2006 im "Your Cat" Magazin, in einem Versuch, die
Menschen und ihre TÄ hier in GB darüber aufzuklären, dass es
Behandlungsmethoden gegen CNI gibt. Wenn ihre Geschichte auch nur den
Gesichtspunkt eines einzigen TA verändert, oder nur das Leben einer
einzigen anderen Katze rettet, dann war das zumindest schon mal ein
Anfang.
Wenn Sie eine CNI-Katze haben und in GB leben und mit
jemandem darüber sprechen möchten - ob Sie nun Hilfe benötigen oder
einfach nur ein mitfühlendes Ohr, dann können Sie mich über die
Eigentümerin dieser Website kontaktieren. Wenn möglich, wäre ich
glücklich, Ihnen helfen zu können.
Aktualisierung: Morgan
ist im Januar 2012 gestorben, im Alter von 11 Jahren.
Michelle und
DeeDee
Bei DeeDee wurde im Januar 2009 im Alter von sieben Jahren
mit
CNI diagnostiziert. Kurz vor Weihnachten hatte ich eine Änderung in ihrem
Verhalten bemerkt. Auch hatte sie ein wenig Gewicht verloren (sie war
immer schon eine kleine Katze gewesen). Ich brachte sie zum TA, bekam
bestätigt, dass sie fast zwei Pfund abgenommen hatte, und ließ sie zur
Blutuntersuchung dort.
Als der TA anrief, um mir mitzuteilen, sie habe CNI, hatte ich vorher noch
nie etwas davon gehört. Ich stellte so viele Fragen wie mir einfielen,
aber ich stand unter Schock. Bedeutete dies, dass DeeDee sterben würde?
Ich verstand, dass ihre Werte im Frühstadium von CNI liegen. Zu diesem
Zeitpunkt brauchte sie nichts weiter als eine Nierendiät. In den folgenden
Wochen wechselten sich Tränen und Entschlossenheit bei mir ab. Ich
durchsuchte das Internet nach Informationen. Je mehr ich lernte, desto
mehr hatte ich das Gefühl, die Kontrolle zu bekommen.
Obwohl
es schwierig sein konnte,
sie dazu zu bringen, Nierendiät zu futtern, waren die folgenden Monate
nicht allzu schlecht.
Bis zum April. Sie hörte vollständig auf zu fressen.
Ich brachte sie schon am ersten Tag zur TÄ, die uns
nach
einem Antibiotikum
und
subkutanen Infusionsflüssigkeiten
mit
einer Vitaminspritze,
Pepcid und wenig Hoffnung nach Hause schickte. DeeDee hörte auf zu
spielen, zu schnurren, herumzulaufen. Ich fütterte sie mit einer Spritze,
wie ich es gelesen und gehört hatte. Nach drei Tagen ständiger
Verschlechterung brachte ich sie in eine Notfallklinik. DeeDee hatte einen
Harnwegsinfekt, der zu einer Nierenentzündung geworden war. Sie war sehr
krank und hatte weitere anderthalb Pfund verloren. Sie mied sogar
Augenkontakt. Ich dachte, sie läge im Sterben.
Nach drei Tagen beim TA am intravenösen Tropf und antibiotischer
Versorgung begann sie zu essen und wieder aufzuleben und wir durften mit
Antibiotikum-Injektionen für sechs Wochen wieder nach Hause. Es ging
bergauf. Der TA warnte mich, ich sollte sie gründlich beobachten, weil
ihre Nieren eine nochmalige Infektion womöglich nicht überstehen würden.
Nach sechs Wochen brachte ich sie zu einem erneuten Check. Es ging ihr
großartig, obwohl ihre Werte gestiegen waren. Der Doktor erklärte, dass
die Infektion ihre Nieren wahrscheinlich weiter geschädigt habe.
Drei Tage nach dieser Untersuchung ging es ihr wieder schlechter. Ich
brachte sie sofort zurück in die Notfallklinik. Sie nahmen Blut- und
Urinproben und schickten mich nach Hause. Ich sollte in einer anderen
Niederlassung der Notfallklinik einen Termin bei einem Spezialisten für
innere Medizin vereinbaren. Innerhalb der nächsten zwölf Stunden rief mich
der TA drei Mal an und hinterließ Nachrichten, die besagten, ich solle
DeeDee umgehend in diese andere Klinik bringen. DeeDees Werte waren
astronomisch, und ihr Kaliumwert lag auf einem gefährlichen Level. Zu Tode
erschrocken raste ich mit ihr zu dieser anderen Klinik, 30 Meilen
entfernt, wo sie sofort aufgenommen wurde. Sie hatte dieses Mal keine
weitere Infektion, sondern einen Nierenstein, der in der Harnröhre hängen
geblieben war. Ihre Werte stiegen alle zwölf Stunden, trotz aggressiver
Flüssigkeitstherapie. DeeDee lag im Sterben. Ich hatte verschiedene
Gespräche mit dem TA über die Durchführung einer Notoperation, um den
Stein zu entfernen. Ich zermarterte mir den Kopf über eine Entscheidung.
Ich entschied mich dann dagegen. Ich versprach DeeDee, sie niemals aus
Egoismus Schmerzen und Leid auszusetzen. Der Doktor konnte ihr Überleben
nicht garantieren, oder dass es ihr überhaupt danach besser gehen würde.
Die Risiken waren zu groß.
Am dritten Tag hatten sich ihre Werte verdreifacht. Ich beschloss, sie mit
nach Hause zu nehmen, damit sie dort im Kreis ihrer Familie sterben könne.
Das war die schwerste und doch die selbstloseste Entscheidung, die ich
jemals getroffen habe. In dieser Nacht lag ich direkt neben ihr und konnte
kein Auge zumachen. Man erwartete, dass sie die Nacht nicht überleben
würde. Es war Mitte Juni, der Sommer begann gerade, die Luft zu erwärmen.
Ich dachte, dies sei der Tag, an dem mein süßes Mädchen sterben würde. Ich
hatte mich gerade verlobt. Ich hätte Freudentänze aufführen sollen.
Stattdessen war dies eine der traurigsten Zeiten in meinem Leben.
Während ich dies schreibe, ist es schon fast Februar. DeeDee liegt draußen
auf der Terrasse in der Sonne. Vergangene Nacht hat sie ihren Bruder so
schnell herumgejagt, dass sie über den Holzfußboden schlidderte und gegen
die Wände knallte.
Heute geht es DeeDee recht gut. Vergangenen Oktober ergaben ihre
Blutuntersuchungen einen erhöhten, aber deutlich gesenkten BUN (von 191
mg/dl
auf 66
mg/dl),
einen fast normalen Kreatinin- (von 8,8 auf 2,9 gesunken) und normalen
Phosphatwert. Welches Wunder hier auch immer geschehen ist, ich bin jeden
Tag so dankbar, dass es ihr so verflixt gut geht. Der TA sagte mir, ich
solle „mit dem weitermachen, was ich tue“, weil er glaubt, dass dies ihr
geholfen hat, sich wieder gut zu fühlen. Man vermutet, dass sie den Stein
losgeworden ist. Sie bekam nach ihrem letzten Zusammenbruch etwa sechs
Wochen lang muskelentspannende Mittel, die die Harnröhre entspannten, so
dass der Stein sich lösen und ausgeschieden werden konnte.
Wir geben nach wie vor jeden zweiten Tag Infusionen, und manchmal höre ich
sie sogar dabei schnurren. Sie nimmt täglich Azodyl und noch immer einen
Phosphatbinder mit jeder Mahlzeit, zusätzlich bekommt sie abends Pepcid.
Vor einem Jahr hätte ich niemals gedacht, dass sie heute immer noch hier
sein würde. Ich hatte keine Ahnung, was uns erwarten würde. Es ist
tatsächlich eine Achterbahnfahrt, aber die Zeiten, in denen es ihr gut
geht, sind jeden Penny wert, jede Träne und Erschwernis. DeeDee war
an meinerSeite
an meinem Geburtstag im Juli, an meinem Hochzeitstag im August und zu
Weihnachten. Mit der Hoffnung auf noch viele, viele weitere gesunde Jahre.
Update: DeeDee starb im April 2011 im Alter von neun Jahren.
Larry und Myla
Mylas
Reise mit CNI begann im Mai 2010. Leichte Symptome gab es da schon seit
einigen Monaten. Abnehmender Appetit, allmählicher Gewichtsverlust, sie
veränderte sich, aber ich dachte, ihr Alter von 14 Jahren würde sie
einholen. Seit dem vorhergehenden Dezember gab es zwar größere Klumpen im
Katzenklo, aber da meine andere Katze eine Blasenoperation gehabt
hatte, dachte ich, dass dies einfach zu deren Heilungsprozesses gehörte.
Dann hörte Myla auf zu essen, und ihr Atem roch schlecht. Ich war mir
sicher, dies wäre ein zahnmedizinisches Problem. Sie war auch sehr
launisch, hatte keine Lust mit Lucky, meinem Kater, zu spielen. Ich rief
bei der TÄ an, und man bat mich, sie dort hinzubringen.
Der Anruf erreichte mich im Büro. Als ich den Hörer abnahm, dachte ich
noch, „Mal sehen, was diese Zahngeschichte mich kosten wird“. Ich war
fassungslos, als die TÄ mir erklärte: „Ihre Katze hat CNI.“ Ihre
Laborwerte waren erschreckend. Kreatinin 10,2 (902 international),
Harnstoff 116 (41), Phosphat 11,9 (3,84).
Ich war am Boden zerstört. Ich
arbeite
in klinischer Diagnose, daher wusste ich, dass dies furchtbare Werte
waren. Myla würde über das Wochenende zur Beobachtung und Behandlung mit
subkutanen Infusionen in der Praxis bleiben.
Am darauffolgenden Montag konnte sie wieder heim. Ihr Kreatininwert war
auf 7,9 (698) gefallen. Die TÄ schickte mich mit Flüssigkeit für subkutane
Infusionen, einem Appetitstimulans (Cyproheptadin – Peritol), sowie ein
paar verschiedenen Diätfuttersorten nach Hause und riet mir, Pepcid für
ihre vermehrte Magensäure zu besorgen.
Wir begannen mit zweimal täglich subkutanen Infusionen, zweimal täglich
Pepcid und einmal täglich Cyproheptadin. Es war entsetzlich. Myla
verbrachte die ganze Zeit versteckt im Keller, mied jeden Kontakt. Sie
trank auch nicht viel. Ich probierte alles was mir einfiel. Schließlich
fand sie tatsächlich Gefallen an einem Wasserbrunnen und großen Gläsern
mit Eiswasser. Sie hasste die Nierendiät und rührte sogar ihre bisherigen
Lieblingsfuttersorten nicht an.
Über drei Wochen dauerte der Kampf, und Mylas Befinden hatte sich nicht
verbessert. Ihr Kreatinin lag noch immer bei 7,9 (698), sie lebte im
Keller, war sehr müde und schwach. Ich musste eine Entscheidung treffen.
Ich war bereit, das schicksalhafte Telefongespräch zu führen, um einen
Termin zur Einschläferung zu vereinbaren. Sie in diesem Zustand zu sehen,
war unerträglich. Ich beschloss, noch einige Tage zu warten, um sicher zu
sein, dass ich die richtige Entscheidung treffen würde.
Dann gab es eine leichte Veränderung. Obwohl ihre Werte noch immer
schrecklich waren, besserte sich Mylas Verhalten. Sie kam aus dem Keller
wieder nach oben, um Gesellschaft zu haben. Ich konnte eine kleine
Verbesserung erkennen und sah einen Hoffnungsschimmer. Myla aß mehr und
legte an Gewicht zu.
Einen Monat nach Mylas Zusammenbruch ging ich ziemlich aufgeregt zur TÄ.
Myla fraß gut und sah sehr viel besser aus. Sicher hatten wir Fortschritte
gemacht. Ich war geschockt, als ihr Kreatininwert mit 8,0 (707) gemessen
wurde. Es war ein warmer, sonniger Tag, ein richtig angenehmer Tag. Aber
alles, woran ich denken konnte, während ich die TA-Praxis verließ, war,
dass dies ein kurzer Kampf für uns werden würde. Ich war
niedergeschmettert.
In den folgenden zwei Wochen jedoch schritt Mylas Genesung fort. Sie aß
besser und war fast wieder ganz die Alte. Als ihre TÄ
lächelnd
in den Behandlungsraum zurückkehrte und mich umarmte, wusste ich, dass
dies eine gute Nachricht bedeutete. Ihr Kreatininwert war auf 5,5 (486)
gefallen.
Zurück zu Hause, feierte Myla das, indem sie einen Baum hochschoss – zum
zweiten Mal überhaupt in meinem Beisein. Offensichtlich fühlte sie sich
viel besser.
Myla hatte sich jetzt auf ein bestimmtes Futter festgelegt und aß eine
Menge. Ihr Gewicht stieg kontinuierlich, und sie sah großartig aus. Zwei
Wochen nach den letzten Laborwerten lag ihr Kreatinin jetzt bei 4,5 (398).
Das Leben war viel einfacher. Obwohl sie an fünf Tagen der Woche subkutane
Infusionen bekam, brauchten wir nur selten den Appetitanreger oder das
Mittel gegen
Magensäureüberschuss.
Sie überstand zwei Harnwegsentzündungen, die mit einem Antibiotikum
behandelt wurden, und erholte sich gut davon. Ihr Kreatinin fiel vier
Monate nach der Diagnose auf 3,6 (318).
Bis heute ist Myla eine ziemlich pflegeleichte Katze. Sie bekommt ihre
subkutanen Infusionen und Aluminiumhydroxid in ihr Futter. Das ist
praktisch alles. Sie hatte eine Phase mit
Zahnabszessen
im Sommer 2011, ist aber ansonsten eine gesunde und lebensfrohe Katze.
Ich kann meiner TÄ nicht genug danken für alles, was sie und ihre
Mitarbeiter getan haben, um dies möglich zu machen. Als Myla
zusammenbrach, wurde niemals die Einschläferung auch nur erwähnt, sie
vertraten immer eine „Wir können das schaffen“-Einstellung. Selbst als es
in den ersten Wochen düster aussah, wurde ich ermutigt, die Hoffnung nicht
aufzugeben.
Neben einem großartigen TA ist es hilfreich, einen Zeitplan für die
Versorgung zu entwickeln. Überlegen Sie, zu welcher Zeit Sie die
Infusionen geben wollen, die Medikamente usw. Falls einmal etwas nicht
funktioniert (eine Pille will nicht runtergeschluckt werden zum Beispiel),
machen Sie mit dem nächsten Schritt weiter. Dies war der Schlüssel zu
meiner eigenen geistigen Gesundheit während der Auseinandersetzung mit der
Achterbahnfahrt der CNI.
Als Myla zusammenbrach, dachte ich, wir würden keine zwei Wochen mehr
zusammen haben. Während ich dies schreibe, 18 Monate später, geht es ihr
großartig!
Anmerkung: Myla ist am Heiligabend 2012 gestorben.
Claudia und Nelly
Es begann am
11. Mai 2006. Nelly fing plötzlich an, sich zu übergeben und stellte von
heute auf morgen das Futtern ein. Nach drei Tagen ohne Besserung dann die
furchtbare Diagnose vom TA: Nierenerkrankung, Harnstoff nicht mehr messbar,
Kreatinin ebenfalls nicht. Nelly war
damals gerade fünf Jahre alt geworden und hatte ihren ersten Zusammenbruch,
ob CNI oder ANI ist ungeklärt.
Nelly blieb sechs Tage in der
Tierklinik, bekam intravenöse Infusionen, und die Werte besserten sich
minimal. Doch nachdem wir sie dann endlich wieder abholen durften, fingen
die Werte ohne Infusionen sofort wieder an zu klettern. Ein großes
Blutbild gab es bis zu diesem Zeitpunkt nicht, und wir wussten auch gar
nicht, dass so etwas erforderlich ist.
Wir bekamen Nelly mit den
Worten „da ist nichts mehr zu machen, in ein paar Wochen ist alles vorbei“ zurück. Doch diese Diagnose wollten und
konnten wir nicht akzeptieren, unsere Nelly, nur fünf Jahre alt und dem
Tod geweiht? Wir versuchten es auf Anraten des Tierarztes mit einer
4-wöchigen Ney Nephrin Therapie, doch auch diese half nichts, es ging
Nelly nicht besser, und sie fraß nichts mehr selber.
Eine endlose Odyssee zu
verschiedenen Ärzten begann, immer mit dem Befund, dass eine Euthanasie
wohl das Beste wäre. Sogar die operative Entfernung einer Niere auf Grund
eines schlecht gemachten Ultraschalls stand im Raum.
Ich recherchierte in dieser
Zeit - immer noch nicht ganz hoffnungslos - im Internet, fand schließlich
Helens Seiten, die mir wieder Mut gaben und den Weg in die Nierenkranke
Katzen-Liste (NKL). Nelly wurde währenddessen ausschließlich mit
Putenbrust gefüttert. Es war das Einzige, was sie fraß.
Mitte Juni wurde auf Anraten
der NKL endlich das erste große BB gemacht, mit niederschmetterndem
Ergebnis: Harnstoff war wieder fünf-fach erhöht und lag bei 132, Kreatinin
ebenfalls, er lag bei 9,7.
Endlich fand ich nun aber eine
TÄ, die nicht so hoffnungslos war. Sie sah Nelly als ganzes Wesen und
nicht nur die hohen Werte. Wir begannen zu Hause mit täglichen subkutanen
Infusionen, und auf Anraten der NKL behandelten wir sie mit Renes,
Lespedezia und Phosphatbinder. Gegen die offensichtliche Übelkeit gab es
Ranitidin, und statt Putenbrust stiegen wir um auf Assistenzfütterung. Es
tat mir in der Seele weh, mein Mädchen "zwangszufüttern", doch Nelly
musste ja bei Kräften bleiben.
Und siehe da, beim nächsten BB
im Juli hatten sich Harnstoff (102) und Krea (6,7) schon leicht gebessert
(nur noch 3,5 fach erhöht). Nun wurde aber die nächste Baustelle sichtbar.
Auf Grund der stark geschädigten Nieren war Nelly in eine starke Anämie
gerutscht, ihr Hämatokrit lag nur noch bei 17%. Doch auch hier fand ich
Hilfe in der Gruppe, wir begannen auf eigene Faust mit einer
Epogen-Therapie. Unser Arzt hatte davon offensichtlich keine Ahnung, doch
war er auf Grund der inzwischen sichtbaren Erfolge dazu bereit, mir das
Rezept auszustellen.
Im August hatten sich die Werte
dann weiter gebessert. Auch der Hämatokrit war wieder im normalen Bereich
bei 44%. Nelly bekam nun ausschließlich
Futter mit Thunfisch, sicher nicht gut für ein CNIchen, aber immerhin fing
sie wieder von selber an zu futtern!
{Anmerkung:
Dieser schnelle Anstieg des Hämatokrit von 17 auf 44 % innerhalb weniger
Wochen ist jedoch viel zu schnell. Der Hämatokrit sollte pro Woche nur
langsam um 2 bis 3 % ansteigen, da sonst ein vermehrtes Risiko von
Bluthochdruck und Schlaganfall besteht].
Im Dezember 2006 waren Nellys
Werte schließlich nur noch doppelt erhöht. Kreatinin bei 3,9 (Referenz
1,8), Harnstoff bei 67 (Referenz 33), und auch der Phosphatwert war wieder
normal.
Wir fingen an, Nelly auf selbst
gemachte Nierendiät nach Rezepten aus der NKL umzustellen. Das
funktionierte wunderbar! Mein Mädel fraß plötzlich wieder mit Appetit,
hatte seit Mai wieder 700 g zugenommen und wirkte endlich wieder wie eine
völlig gesunde Katze!
In den Jahren 2007 und 2008
stiegen die Werte dann ganz allmählich wieder an, blieben im Großen und
Ganzen dabei jedoch immer relativ stabil. Wir kürzten die täglichen
Infusionen auf alle 2 bis 3 Tage, und es ging ihr weiterhin gut.
Zwischendurch gab es immer mal ein paar futtermäkelige Tage, die ich dann
mit
Assistenzfütterung überbrückte, doch das war die Ausnahme.
Nelly ging es wirklich gut bis
November 2009, mehr als 3,5 Jahre nach der Diagnose! Die Werte waren zu
diesem Zeitpunkt knapp 3,5fach erhöht. Sie benahm sich wie eine gesunde
Katze und sah auch so aus, hielt konstant ihr Gewicht von gut 4 kg, war
schmusig, launenhaft, mitunter auch verspielt.
Dann begann erneut eine extreme
Futtermäkeligkeit, wir schoben es zuerst auf die Zähne, scheuten jedoch
auf Grund der Werte eine Zahn-OP.
Da sich der Zustand nicht
besserte, stellten wir im Dezember 2009 die Behandlung auf eine klassische
homöopathische Behandlung um. Am Anfang sah es auch so aus, als wenn es
Nelly wieder besser gehen würde, und wir wagten die Zahn-OP. Doch auch
diese brachte keine Änderung, es war nun unverkennbar, dass mein süßes
Mädchen eindeutig anfing, abzubauen.
Ein Blutbild
Ende Januar 2010 bestätigte dies, die Werte waren nun innerhalb von 2
Monaten mehr als 5-fach erhöht, doch trotzdem nahm Nelly noch voll am
Leben teil, wollte schmusen und bei uns sein, lief immer noch jeden Abend
hinter ihren Leckerchen her und verhaute die beiden Mitbewohner Charly und
Monty.
Doch mit jedem Tag wurde das
Unaufhaltsame sichtbarer, Nellys Fell verlor seinen Glanz, sie schlief
fast den ganzen Tag, war ansonsten nur noch in Kauerstellung, und man
konnte ihr einfach ansehen, dass sie sich nicht mehr wohl fühlte.
Ende Februar 2010 wollte sie dann
auch nicht mehr schmusen, fing an zu sabbern, roch am ganzen Körper und
war nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne. Sie urinierte ständig vor
das Klo und war kaum noch ansprechbar. Zum ersten Mal verschmähte sie auch
ihre abendlichen Leckerchen.
Zu diesem Zeitpunkt war mir
klar, dass nun das Unausweichliche kommen würde, kommen musste.
Fast vier Jahre! hatte sie gegen
dise heimtückische Krankheit erfolgreich gekämpft, fast vier Jahre voller
Lebensqualität, die uns noch geschenkt worden waren, trotz der immer
relativ hohen Werte und anfangs schlechten Prognosen.
Ich ließ am 1. März 2010 noch
ein letztes BB erstellen, letztendlich wohl nur, um schwarz auf weiß zu
sehen, was mein Herz schon wusste.
So erwies ich meinem über alles
geliebten Mädel am 3. März 2010 den letzten Liebesdienst und ließ sie in
meinen Armen einschlafen.
Dies wird für mich immer ein
Tag unendlicher Trauer bleiben, doch was bleibt, ist eine wunderschöne
Erinnerung an ein wunderschönes, starkes, liebenswertes Wesen, das mir
gezeigt hat, wie wichtig es ist, zu kämpfen und nie die Hoffnung zu
verlieren!
Hohe Blutwerte, die nach der Behandlung hoch blieben
Diagnosed June 2010 aged 5-10, still alive two
years later.
Susan
und Moses
Mitte August
2001 fiel mir auf, dass Moses anfing zu sabbern. Ich vermutete ein
Zahnproblem und vereinbarte für ihn eine Zahnbehandlung. Ein Jahr zuvor
war er gründlich untersucht worden und alles war in Ordnung gewesen. Da er
erst sieben Jahre alt war, kamen wir gar nicht auf die Idee, dass es etwas
anderes als ein Zahnproblem sein könnte. Bis auf das Sabbern benahm er
sich völlig normal.
Als wir die Blutuntersuchungsergebnisse vor der
Zahnbehandlung erhielten, waren die Zahlen beängstigend – seine Harn- und
Kreatininwerte waren bereits im nicht mehr messbaren Bereich angekommen.
Mein TA legte ihn sofort an den Tropf. Er war sehr besorgt, aber er ist
ein „behandle die Katze, nicht die Blutwerte"-Arzt. Er dachte, vielleicht
ist es eine Infektion. Aber die Blutwerte, die aus dem Labor zurückkamen,
bestätigten das Nierenversagen. Der Harnstoff lag bei 216 (77), Kreatinin
bei 17 (1502) – aber andere wichtige Werte waren nur leicht erhöht. Er
blieb eine Woche im Krankenhaus, und am Ende dieser Woche gab es keine
große Verbesserung – Harnstoff 135 (48) und Kreatinin 10 (884).
Mein TA sandte ihn nach Hause mit Flüssigkeit,
Medikamenten und Hoffnung. Und so blieb es für das nächste Jahr. Nachdem
wir getreulich mehrere Monate lang seine Blutwerte testeten, lernten wir,
diese Werte zu akzeptieren. Regelmäßig waren sie 126 (44,6) und 9 bis 10
(795-884). Er bekam nie eine wirklich ernsthafte Anämie, und sein
Phosphatwert blieb stabil. Er fraß Hills Senior Diät und Truthahn. Er
weigerte sich, irgendwelche Nierendiäten zu futtern, und ich wollte ihn
nicht dazu zwingen.
Jeden Abend bekam er 150 ml subkutane Infusionen.
Niemand hätte bemerkt, dass er „krank" ist. Er behielt seinen Lebensstil
bei bis eine Woche vor seinem Tod. Es war fast ein Jahr nachdem wir
herausgefunden hatten, dass er an Nierenversagen litt. Diese Woche war
beängstigend. Es begann Donnerstag... er hatte einen Schlaganfall um zwei
Uhr nachmittags, und wir rasten mit ihm zum TA. Der TA verschrieb einen
Betablocker. Aber auf dem Weg zur Apotheke hatte Moses einen weiteren
Schlaganfall und dann noch sechs weitere. Am nächsten Tag waren seine
Pupillen verdreht, und ich schrieb der CRF-Gruppe: abgelöste Retina. Der
TA gab mir ein Rezept für Norvasc. Das ist das von der Gruppe bevorzugte
Medikament derjenigen, die „das auch erlebt hatten und es gegeben hatten."
Erstaunlicherweise konnte er innerhalb eines Tages wieder sehen, aber es
war ersichtlich, dass das alles seinen Tribut von ihm gefordert hatte. Er
schien schwach, aber er fraß. Er zeigte immer mehr Anzeichen von Schwäche
und begann aufgedunsen auszusehen.
Am Montag wussten wir, dass wir wahrscheinlich seine
letzten Stunden vor uns hatten. Er blutete aus der Nase und schien um
jeden Schritt kämpfen zu müssen. Wir brachten ihn am Dienstag zum TA und,
da der TA ihn sich schon einmal wieder hatte erholen sehen, sagte er
nicht, es ist vorbei. Aber man konnte die urämischen Gifte riechen, und so
wollten sie es noch einmal mit intravenösen Infusionen versuchen. Eine
schnelle Blutuntersuchung zeigte, dass die Werte nun tödlich waren.
Während sie noch versuchten ihn zu stabilisieren blieb sein Herz stehen.
Nach fast einem ganzen Jahr „normalen" Lebens konnte
Moses nicht mehr länger gegen die Krankheit ankämpfen. Sein Kopf war
willig, aber sein Körper ließ ihn im Stich. Es war nicht nur für uns sehr
schwer, sondern auch für die Ärzte und TA-Helferinnen. Sie hatten noch nie
zuvor eine Katze erlebt, die solange überlebt hatte, und sie dachten, er
würde es noch einmal schaffen, selbst in diesen letzten Stunden. Aber es
sollte nicht sein – trotzdem bin ich froh, dass ich nicht einen TA hatte,
der mir sagte: „Lassen sie ihn einschläfern", als seine ersten Blutwerte
kamen. Wir hatten noch ein Jahr, in dem wir ihn lieben und für ihn sorgen
durften, und als er starb, wusste er das.
Deb und Laney
Meine süsse kleine Erdnuss Laney wurde im Juli 2001 mit CNI
diagnostiziert. Ihr Nierenversagen wurde als fortgeschritten betrachtet.
Bei der Diagnose war ihr Harnstoff bei 228 (81,39), ihr Kreatinin war 15
(1326), und ihr Phosphatgehalt lag bei 31 (10). Die Aussichten waren
düster. Sie war so ein zartes kleines Mädchen (mit nur 5 Pfund) - und der
TA dachte, sie hätte ganz einfach nichts mehr entgegenzusetzen. Nun, Laney
hatte andere Vorstellungen. Sie hatte ganz klar einen starken Lebenswillen
und eine Persönlichkeit zehnmal so groß wie ihr schmaler Körper. Sobald
mir klar wurde, dass sie kämpfen wollte, war ich dabei.
Mit intravenösen Flüssigkeiten, Änderung der Diät und
einer Reihe anderer Behandlungen lebte dieses kleine Mädchen noch genau
zwei Jahre länger nach Diagnosestellung. Während dieser zwei Jahre blieb
sie ein Kätzchen mit ‘hohen Blutwerten’. Bei durchschnittlichen
Blutuntersuchungen war ihr Harnstoff irgendwo zwischen 80 und 200
(zwischen 29 und 71) und ihr Kreatinin zwischen 8 und 12 (700 bis 1000).
Wir waren jedoch mit einer Menge Arbeit in der Lage, ihren Phosphatspiegel
im Zaum zu halten, normalerweise in der Mitte von 4 bis hoch zu niedrigen
5er Zahlen (1,45 - 1,6).
In Laneys besonderem Fall fanden wir heraus, dass ihr
Wohlbefinden (Spielen, Essen, ihr Verhalten generell) ganz stark damit
zusammenhing, dass wir Phosphat und die Parathyroidhormone (PTH) in Schach
hielten mit Aluminiumhydroxid und einer Calcitriol Therapie. An einem
bestimmten Punkt mussten wir ihr bis zu 2000mg Aluminiumhydroxidbinder
täglich geben, um ihren Phosphatspiegel abzusenken. Wir stellten keine
krankmachenden Auswirkungen fest, und es ging ihr ganz klar besser.
Trotzdem blieben ihr Harnstoff und Kreatinin immer hoch.
Wie alle CNI Eltern waren auch wir Opfer
der ‘Achterbahnfahrt’. Nach Laneys anfänglicher Diagnose und der
darauffolgenden Erholung brach sie viermal zusammen und musste jedesmal
einige Tage im Krankenhaus an den intravenösen Tropf. Im April 2002 begann
ihr Kampf gegen die Anämie, nachdem sie durch eine gastrointestinale
Blutung sehr viel Blut verloren hatte. Ihre Anämie war komplex
und kam zustande durch eine gastrointestinale Blutung, eine
Autoimmunerkrankung und den ‘traditionellen’ Mangel an Erythropoetin, da
ihre Nieren nicht mehr gut arbeiteten. Nach zwei Bluttransfusionen
behandelten wir ihre Anämie mit hohen Dosen von Carafate (Sucralfate),
Epogen, Pet-tinic, B-Vitaminen und Prednisolone.
Einer von Laneys Zusammenbrüchen war das Ergebnis eines
Elektrolytungleichgewichts. Da die Nieren jedoch eine Rolle bei der
Regulierung der Elektrolyte spielen (besonders Kalzium) ist das immer noch
eine Folge ihrer CNI Erkrankung. Sie hatte ‘anfallähnliche’ Erscheinungen.
In der Notfallklinik fanden wir heraus, dass ihr Kalziumspiegel sehr
niedrig war (etwas ungewöhnlich bei CNI, normalerweise ist Kalzium zu
hoch). Wir begannen Kalziumkarbonat zu supplementieren und
selbstverständlich Calcitriol. Durch diese Therapie traten die Anfälle nie
wieder auf.
Ich weiss, das alles klingt schlimm, aber zwischen den
Zusammenbrüchen, und nachdem sie sich wieder erholt hatte, war sie ein
glückliches kleines Mädchen. Sie liebte uns so sehr und folgte mir
buchstäblich auf Schritt und Tritt überallhin. Nachts schlief sie auf
meinem Kopf oder auf meinem Kissen ‘Wange an Wange’. Sie spielte oft mit
den Plastikringen an einer Colaflasche, und sie liebte es, das
‘Deckenmonster’ anzugreifen oder uns vor dem ‘Plastiktaschenmonster’ zu
beschützen. Sie hatte solch einen großen Geist und war die Verkörperung
reinster Liebe. Aber ich schweife ab....
Meiner Meinung nach war der andere Hauptgrund, dass
Laney noch weitere zwei Jahre mit so extrem hohen Harnstoff- und
Kreatininwerten überlebte, ihr TA. Wir wechselten von einem Allgemeinarzt
zu einer Internistin, die einfach außergewöhnlich ist. Diese TÄ wusste
sehr viel über CNI und Anämie und war völlig offen für neue Forschungen
und neue Ansätze (das Calcitriol ist ein Beispiel). Zusammen formten wir
eine Partnerschaft, die Laney wirklich zugute kam. Da sie
verständlicherweise eine sehr beschäftigte TÄ ist, teilte ich ihr meine
Fragen oder meine Forschungen per Fax mit. Eine ‘e-fax’ Nummer zu besorgen
war wirklich eine große Hilfe, denn ich konnte einfach per e-mail ein Fax
abschicken und ebenso per e-mail eines erhalten. Sie antwortete oft auf
meine Fragen/Befürchtungen/Erkenntnisse innerhalb eines Tages. (Die
Angestellten der Praxis machten bereits Witze über meine ‘Liebesbriefchen’
an Dr. Z, die aus ‘Laney Fragen’ und Artikelkopien bestanden).
Ich führte ausserdem Buch über Laneys Testergebnisse
und erstellte eine Tabelle - das war hilfreich für unsere TÄ, denn so
konnte sie sehr einfach die Entwicklung erkennen. Ich führte auch zu Hause
Buch, sodass wir immer auf dem laufenden mit ihren Medikamenten waren -
wann sie gegeben wurden - und ich machte auch allgemeine Notizen darüber,
wie Laney sich an einzelnen Tagen fühlt. Dies half der TÄ zusätzlich wenn
etwas schief gehen sollte.
Zum Ende hin waren Laneys Kalzium- und Phosphorwerte
sehr schwer zu kontrollieren. Wir wussten das damals nicht, aber ich
denke, dass dies ein Zeichen dafür war, dass ihre Nieren begannen
zuzumachen. Noch eine Woche vor ihrem Tod futterte sie gut, und es schien
ihr auch gut zu gehen. Ob erwartet oder unerwartet, plötzlich oder
hinausgezogen, der Schmerz, ein Kleines zu verlieren ist immer heftig.
Während ich das jetzt hier schreibe ist es vier Wochen her seit wir sie
verloren haben, und wir sind immer noch nicht über den Schock hinweg und
die Einsamkeit, mit der wir ihr kleines Gesicht vermissen und ihre sanfte
Berührung. Aber ich hoffe, ihre Geschichte wird irgendwie anderen
Katzeneltern helfen, deren Kätzchen ebenfalls hohe Blutwerte haben, nicht
die Hoffnung zu verlieren.
Ich bin oft überrascht, wenn ich Mails von Menschen
lese, deren Babies Harnstoffwerte in den 30ern haben (10er) und einen
Kreatininspiegel in den 4ern (350–450), und diese Katzen fühlen sich
wirklich sehr, sehr schlecht. Natürlich kann man nicht verallgemeinern.
Manche Katzen verarbeiten höhere Werte einfach besser als andere. Aber ich
frage mich oft, ob das Krankheitsgefühl in Wirklichkeit nicht mehr eine
Auswirkung von Phosphor oder der Anämie oder der Parathyroidhormone ist
und weniger mit hohen Harnstoff- und Kreatininwerten zusammenhängt.
Zumindest war das unsere Erfahrung.
Ich weiss, mein Bericht ist lang geworden – dabei gibt es so viele
Bereiche von Laney, die ich darin noch gar nicht berührt habe. Aber ich
hoffe, meine Geschichte wird in Panik geratenen Fellbaby-Eltern helfen,
die glauben, dass ihr Liebling bereits am Rande des Todes angelangt ist.
Bitte machen Sie sich klar, dass diese Krankheit behandelt werden kann.
Selbst wenn die Erstdiagnose/-prognose schlimm ist. Viele TÄ, die nicht
alle Behandlungsmöglichkeiten kennen, können zu vorschnell in ihrem Urteil
sein. Ich weiß, spekulieren ist unsinnig, aber manchmal denke ich, mein
kleines Mädchen hätte sogar noch länger durchhalten können als die beiden
Jahre.
Shelley und
Bateste
Batestes
Reise begann im Frühling 2007, auf dem Höhepunkt des
Futtermittelrückrufs.
Sie hatte eine Futtermarke gefressen, die später zurückgerufen wurde.
Innerhalb einer Woche brach sie zusammen und verbrachte
die nächsten
vier Tage in der Tierklinik am intravenösen Tropf. Sie war da gerade
einmal zwei Jahre alt.
Bateste kam mit einem Kreatininwert von
3,7
mg/dl
(international 327
µmol/L)
und einem Harnstoffwert von 57
mg/dl
(9,5
mmol/L)nach Hause – viel besser als zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs, aber
zweifellos hatten ihre Nieren einen Schaden erlitten. Daher war die Zeit
gekommen, das Augenmerk weg von einer Akuten
Niereninsuffizienz (ANI)
auf die Behandlung der CNI zu richten. Bateste erhielt die übliche
Behandlung mit Phosphatbinder, subkutanen Infusionen und Benazepril, und
wir integrierten die neuen Anforderungen in unseren Tagesablauf und ließen
sie Routine werden. Wir setzten unseren Behandlungsplan während des
Frühlings und Frühsommers ohne große Änderungen fort.
Der Sommer 2007 brachte beängstigende Veränderungen. Ohne Vorwarnung
schoss ihr Kreatininwert in die Höhe und verharrte schließlich im
unteren 6er-Bereich(530 bis 550). Auch ihr
Harnstoffwert hatte die unteren 100er
Werte(16 bis 20) erreicht, und damit
begannen Futterverweigerung und Erbrechen. Ich befürchtete jetzt, ich
könnte sie verlieren, und während ich entschied, dass ich mehr tun müsste,
begann ich, im Internet über CNI zu lesen und zu lernen. Dabei fand ich
diese Webseite, lernte Laborergebnisse zu lesen und begann, Fragen zu
stellen. Ihr Doktor war phantastisch und hilfreich. Wir fügten nun
Aluminiumhydroxid hinzu, Vitamine, Azodyl und Pepcid. Außerdem lernte ich,
Bateste allmählich wieder zum Futtern zu bringen, zunächst mit gemischtem
Futter in einer Schüssel, später mit Assistenzfütterung.
Wir wussten es zu der Zeit nicht, aber Batestes Blutwerte würden nie mehr
bedeutend sinken, und doch würde sie über zwei weitere Jahre gut leben.
Tatsächlich war Bateste ein „Hohe-Werte-Kätzchen“, das trotz Kreatinin in
den unteren 6ern und Harnstoff in den unteren 100ern eine sehr hohe
Lebensqualität hatte. Sie spielte, schnurrte und kuschelte mit ihrem
Bruder. Sie war sehr stolz auf ihr Aussehen. Sie konnte eine Fliege aus
der Luft fangen! Sie tat wirklich alles, was eine normale Katze auch getan
hätte. Irgendwie passte sich ihr kleiner Körper an, und wir lebten weiter.
Nichtsdestoweniger ist CNI eine riesige Achterbahn, und wir hatten unseren
Anteil an beängstigenden Zeiten. Nach einem Jahr begannen wir mit Aranesp
gegen die Anämie. Die Anämie war erschreckend, aber Bateste reagierte gut
auf die Behandlung, und wir haben nie bereut, Aranesp gewählt zu haben.
Ungefähr zu der Zeit wurde eine Zahnbehandlung unausweichlich, und obwohl
sie riskant war, weshalb ihr Doktor jede Vorsichtsmaßnahme traf, überstand
Bateste sie erstaunlich gut. Nach etwa anderthalb Jahren wirkte Pepcid
plötzlich nicht mehr, was zu unkontrollierbarem Erbrechen und
Gewichtsverlust führte. Bei jedem dieser drei Ereignisse sorgte ich mich
und weinte, aber irgendwie erholte sich Bateste immer wieder.
Ich glaube, es ist wichtig anzuerkennen, dass CNI eine Menge Veränderungen
mit sich bringt, und dass wir nicht zu lange damit zubringen sollten, der
Vergangenheit nachzutrauern. Es ist besser, sich mit der „neuen
Normalität“ zu arrangieren und weiterzugehen, und dabei zu akzeptieren,
dass es beängstigende Veränderungen geben wird. Während Batestes Reise gab
es mehrere unterschiedliche Zeitabschnitte, in denen ich dachte, „okay,
das war es wohl“, aber zurückblickend erkenne ich, wie gut es ihr ging. Es
war oft meine Auffassung davon, was sie tun sollte oder was sie früher
konnte, die mich denken ließ, sie sei dem Ende nahe. Jede dieser Episoden
war ein Zeitraum enormer Entwicklung für sie und mich. Bateste war eine
erstaunliche Lehrerin, und in jeder dieser Phasen bedeutete sie mir, dass
ich meine Bemühungen intensivieren müsse, dass meine Maßnahmen sich
abgenutzt hatten, und dass wir die Dinge neu angehen müssten. Für so viele
Probleme einer CNI-Erkrankung gibt es Abhilfe, und es ist ein andauerndes
Entdecken und Ausprobieren: neue Behandlungswege finden, neue
Futtersorten, neue Methoden des Pillengebens und Fütterns …
Ich bin erstaunt, wie viel Geduld Bateste mit mir hatte. Aber wir gingen
immer weiter – ich ungeschickt und ängstlich, sie tapfer und geduldig, und
sie lehrte mich dabei viel von dem, was ich lernen musste. Ich glaube, so
nah mit einer anderen Spezies zusammenzuarbeiten, kann eine intensive
spirituelle Reise sein. Es ist schwer, das zu erkennen, wenn gerade eine
Krise ansteht, aber mit Abstand betrachtet, staunt man, wie viel wir
voneinander lernen, und über die Intensität der Bindung und Liebe, die wir
teilen können.
Meine Vereinbarung mit Bateste war immer, dass ich an ihrer Seite sein
würde, solange sie kämpfen wollte, und zwar auf jedem Schritt dieses
Weges. Wenn sie
sich
aber entschied, sie sei müde und wolle aufhören, würde ich auch diese
Entscheidung unterstützen. Wir kämpften mehr als zwei Jahre einen guten
Kampf. Und dann, plötzlich, entschied sie sich dafür, aufzuhören. Sie
starb innerhalb von drei Tagen, und so endete die Reise ebenso schnell,
wie sie begonnen hatte.
Wenn es irgendwelche Ratschläge aus meinen Erfahrungen gibt, die ich
weitergeben könnte, wären dies:
Entwickeln Sie Routinen für all die medizinischen Maßnahmen sowie feste
Essenszeiten. Struktur stärkte Bateste wirklich (sie wusste, was zu
erwarten war) und erlaubte mir, jeden Tag ausreichend Zeit einzuplanen, so
dass wir uns nie gehetzt fühlten.
Erlernen Sie die Assistenzfütterung, damit ihr Kätzchen immer sein Gewicht
halten kann, ob ihm nach essen zumute ist oder nicht. Die
Assistenzfütterung zu lernen, war das Beste, was ich jemals für Bateste
getan habe, und es war absolut entscheidend für ihren Langzeiterfolg.
Bedenken Sie im Voraus, welches die größeren medizinischen Meilensteine
sein könnten, und wie Sie darauf reagieren wollen. Batestes Doktor und ich
diskutierten schon im Voraus, wie wir die Anämie behandeln würden, wenn
ihr Hämatokritwert 16 Prozent erreichen würde. Als das eintrat, war die
Entscheidung für Aranesp deutlich weniger belastend.
Behandeln Sie die Katze, nicht die Werte.
Die beste Medizin von allen ist die Liebe.
Anne und Thistle
Thistle
[deutsch: Silberdistel], unser schöner silberner Tigerkater, war ein
Geschenk der Natur. Frei von wildlebenden Eltern geboren, wollte Thistle
keine wilde Katze sein – er wollte eine Schoßkatze sein, mit einem
ständigen Zuhause und hingebungsvollen Eltern, die ihn lieben. Er war
immer so anhänglich, fast als ob er sich daran erinnerte, wie verloren und
einsam er in seinen ersten Monaten war, und als Thistle bei uns eingezogen
war, wurde er schnell das Herz unseres Heims und der Anführer unseres
kleinen Rudels.
Zum ersten Mal
wurden im November 2007 bei Thistle im Alter von neun Jahren
„Nierenprobleme“ diagnostiziert, als er langsam ein Pfund abnahm und
seinen Appetit verlor. Zu dieser Zeit waren Thistles Testergebnisse nur
ein wenig über dem Referenzwert, Kreatinin lag bei 2 und Harnstoff erhöht
bei 55. Ein Ultraschallbild zeigte, dass seine Nieren abnorm klein und
deformiert waren, und die Tierärztin bestätigte, dass sich Thistles Nieren
klein angefühlt hatten, seit sie ihn kennt. Sie dachte, dass Thistle
vielleicht mit einem erblichen Nierenproblem geboren worden war oder in
den ersten Monaten seines Lebens, bevor er uns fand, einen Nierenschaden
erlitten hatte. Die andere, düstere Möglichkeit war ein Lymphom, eine Art
Krebs, also schlug sie eine Nierenbiopsie vor, was wir schließlich aber
ablehnten, weil wir ihn nicht den unbekannten Härten einer Chemotherapie
aussetzen wollten. Schweren Herzens nahmen wir Thistle mit nach Hause, mit
dem vorsichtigen Rat, ihn auf eine Nierendiät zu setzen, aber mit einem
starken Glauben an die Stärke und Vitalität seines Geistes.
Thistle kam mit
einer Menge Zuwendung, Extraportionen von Feuchtfutter und viel Thunfisch
in Wasser rasch wieder auf die Beine – er wollte selten Nierendiätfutter
essen. Bald nahm er wieder zu, erlebte seine Abenteuer im Garten und
herrschte wieder über unseren Haushalt. Im November 2008, als uns nach
neuen Bluttests gesagt wurde, dass „alles in Ordnung ist“, freuten wir uns
über das Glück, das wir hatten – wenn Thistle ein Lymphom gehabt hätte,
hätte sich das bis dahin sicher gezeigt.
Aber Dienstag,
den 5. März 2009, hörte Thistle auf, sein liebstes Trockenfutter zu essen,
und man konnte ihn auch nicht mit Hühnerbrust, Babynahrung, kleinen
Katzenleckerbissen oder sogar seinem Lieblingsessen Thunfisch locken – das
Kauen
schien ihm schwerzufallen. Abgesehen von seinem mangelnden Appetit wirkte
Thistle aber gar nicht krank. Unsere Tierärztin war unglücklicherweise
unterwegs,
darum gingen wir zu einer anderen. Sie sagte uns, dass Thistles
Schilddrüse leicht vergrößert wirkt und sein Zahnfleisch ein wenig
entzündet ist. Sie entnahm ihm Blut für eine Schilddrüsenuntersuchung und
empfahl, in der nächsten Woche die Zähne in Narkose zu untersuchen und
sich „dort drin umzuschauen“. Diese Diagnose fühlte sich irgendwie falsch
an, und wir wollten auf keinen Fall eine Woche abwarten, wenn Thistle
nicht essen konnte, also hinterließen wir unserer regulären Tierärztin
dringende Nachrichten. Sie konnte am nächsten Tag mit Thistles Blut für
den Schilddrüsentest weitere Untersuchungen machen. Sie rief uns dann an
und teilte uns mit, dass seine Schilddrüse zwar in Ordnung ist, aber seine
Nierenfunktion sich verschlechtert hat, er litt unter einem
fortgeschrittenen chronischen Nierenversagen – unser Kater war am
Zusammenbrechen. Zu dieser Zeit lag sein Kreatinin bei 8,2, der Harnstoff
bei 112, der Phosphatwert bei 8,1 und Hämatokrit bei 26.
Sehr besorgt und
mit einer tiefen Abneigung, von ihm getrennt zu sein, brachten wir Thistle
in die Tierklinik, damit er Infusionen und damit die beste Chance bekam,
sich zu stabilisieren. Aber Thistle war noch nie von uns getrennt gewesen,
und niemand außer meinem Mann und mir hatte jemals unseren besonderen,
kleinen, wilden Kater behandelt. Im Spital stieg sein systolischer
Blutdruck steil auf 220 mmHG an, von der Infusionsflüssigkeit bekam er
starke Herzgeräusche, und der arme Thistle saß zitternd ganz hinten in
seinem Käfig, er konnte nicht essen und hieß nur „das ängstliche Kätzchen
in Käfig 106“. Ich stellte alles zurück, um soviel Zeit, wie die Klinik
mir erlaubte, mit meinem kleinen Thistle zu verbringen, ihn zu trösten und
zu füttern. Aber nach drei stressigen Tagen in der Intensivstation und
Werten, die sich kaum veränderten, sagte man uns, wir sollten ihn mit nach
Hause nehmen, bevor es zum Schlimmsten kam. Wir waren ausgerüstet mit
Norvasc für den hohen Blutdruck, Pepcid AC für die Magensäure, Flüssigkeit
für subkutane Infusionen und sehr wenig Hoffnung.
Nach einer Woche
zuhause mit seinen Medikamenten und 100 ml Flüssigkeit subkutan täglich,
sank Thistles Blutdruck auf 125 mmHg, aber seine anderen Werte blieben
hoch: Kreatinin bei 6,6, Harnstoff bei 106 und der Phosphatwert bei 8,9.
Sein Kalium lag bei nur 3,6, also setzen wir seinen Infusionen
Kaliumchlorid zu und mischten ihm Phosphatbinder ins Futter. Die
Infusionsmenge wurde auf 150 ml täglich erhöht, was Thistle sehr gut
vertrug. Er schien zu wissen, dass wir ihm helfen wollten und blieb
während der Infusion immer ruhig sitzen, während ich sein Fell küsste und
ihm das Kinn streichelte.
In den nächsten
paar Monaten blieben seine Werte trotz der Medikamente und der Infusionen
sehr hoch (Kreatinin reichte von 5,6 bis 12,4, Harnstoff von 103 bis 136
und der Phosphatwert von 6 bis 9,9; sein Hämatokrit blieb stabil zwischen
24 und 26), aber Thistle war energiegeladen, spielte mit unseren anderen
Katzen, kletterte im Garten auf Bäume, schnurrte, putzte sich und benahm
sich normal … aber ich musste ihn Assistenz füttern, außer morgens, wo er
sich immer am besten fühlte, vermutlich wegen der subkutanen Infusionen am
Vorabend.
So entwickelten
wir eine neue Routine, in der ich ihn mindestens viermal am Tag mit der
Hand fütterte, das meiste leckte er mir von der Fingerspitze ab. Er
akzeptierte nur bestimmte Arten von püriertem Katzenfutter oder
Babynahrung (Schinken war seine Lieblingsgeschmacksrichtung) und saß ruhig
auf einem Tisch in der Küche oder im Badezimmer, lehnte sich an mich und
schaute aus dem Fenster, während er schluckte und schleckte. Mein Mann und
ich waren uns einig, dass wir ihn nicht noch einmal in die Klinik bringen
würden, wenn er wieder zusammenbrach, weil es ihn beim ersten Mal so
traumatisiert hatte. Und da seine Werte sich ohnehin nicht gebessert
hatten, würden wir zuhause alles für unseren geliebten Thistle tun, was
wir konnten. Wir begannen, uns auf die täglichen Freuden unseres
Zusammenseins zu konzentrieren. Meine Vorstellung von Hoffnung veränderte
sich. Ich hoffte nicht mehr, dass Thistle niedrigere Werte haben oder
zunehmen würde oder zwanzig oder älter werden würde (wie ich es mir früher
für diesen ganz besonderen Kater erträumt hatte), oder dass es „besser
werden würde“. Statt dessen bedeutete Hoffnung nun liebevolles
Zusammensein, die Energie zu schnurren und lächelnd miteinander in der
Sonne zu liegen, dass er aktiv Futter von meinem Finger leckt und eine
glückliche, wache Katze ist, die mit unseren anderen drei Katzen spielt
und Spaß daran hat, den Vögeln im Garten beim Vorbeifliegen zuzuschauen.
Manchmal versuchte er sogar, einen zu fangen.
Uns bedeutete
jeder einzelne Tag viel. Bis auf einmal, ganz plötzlich, Thistle öfter
übel wurde, und er nicht länger das Futter von meinem Finger lecken konnte
– ich musste ihm nun jedes Bröselchen in den Mund tun, damit er es aß,
also passten wir unsere Routine daran an und gaben ihm für den Magen statt
Pepcid AC jetzt Prilosec, dann Cerenia und schließlich Zantac, außerdem
bekam er dreimal soviel Phosphatbinder. Aber obwohl er wach und aufmerksam
und so anhänglich wie immer war, brauchte Thistle jetzt mehr Ruhe und
begann, sich zurückzuziehen. Er hatte es die ganze Zeit geschafft, sein
Gewicht zu halten, aber als wir es eine Woche später noch einmal
überprüften, hatte er ein halbes Pfund verloren, sein Blutdruck war wieder
auf 210 mmHg gestiegen, trotz einer höheren Dosis Norvasc, und sein
Hämatokrit war steil auf 17,8 abgefallen. Seine Testergebnisse waren nun
tödlich: Kreatinin bei 15,9, Harnstoff bei 216 und Phosphat bei 17 …
Thistles Nieren hörten auf zu arbeiten. Wir überlegten kurz eine
Bluttransfusion und danach Epogen (Thistles schöne rosafarbene Nase, sein
Zahnfleisch und seine Zunge wurden blass), aber wir kamen überein, dass
dies vielleicht seine Energie und Kraft vermehren, aber unserem lieben
kleinen Thistle nicht helfen würde, die Übelkeit und Appetitlosigkeit
aufgrund der rapide ansteigenden Gifte in seinem Blutkreislauf zu
bekämpfen.
Unser tapferer,
lieber Thistle schnurrte weiterhin, unterhielt sich immer noch mit uns,
sprang seine getupfte rosa Spielzeugmaus an und tat weiterhin all die
kleinen Katzensachen, die er so gern hatte, bis er, fast über Nacht,
begann, den Kopf über seiner Wasserschüssel hängen zu lassen, nicht mehr
schlucken konnte, zu schwach wurde, mehr als ein paar Schritte zu gehen,
ohne zwischendurch zu rasten, und immer weiter abschweifte, obwohl er
weiterhin klar und konzentriert auf uns reagierte – sein Geist war viel
stärker als sein Körper. Ich verbrachte unsere letzte gemeinsame Nacht auf
dem Fußboden, sanft um ihn zusammengerollt, und versuchte, im Mondlicht
wachzubleiben und ihn zu trösten und ihm ins Ohr zu flüstern, dass wir ihn
liebten.
Am 5.
August 2009, genau
fünf
Monate, nachdem er zusammengebrochen war, wurde Thistle zuhause zur Ruhe
gebettet, in dem Garten, den er so sehr geliebt hatte, mit unseren
Liebkosungen auf seinem Köpfchen und unseren Armen um seinen schönen
silbernen Körper.
Thistle wehrte
sich heftig gegen die CNI, er wollte bei uns bleiben, und er gewann jede
Schlacht, bis der Krieg vorüber war – als er ging wusste er, dass wir
alles getan hatten, was wir konnten, um ihm mehr schöne Tage in der Sonne
zu geben, und dass er die am meisten geliebte wilde Katze war, die je
gelebt hatte. Obwohl Thistles Werte nach seinem Zusammenbruch immer hoch
blieben, hatten wir noch fünf Monate zusammen, mehr, als ich gedacht
hatte, als er in die Tierklinik kam, volle 21 Monate, nachdem wir erfahren
hatten, dass seine Nieren abnormal waren. Trotz seiner hohen Werte genoss
Thistle seine Tage in vollen Zügen und brachte mir durch sein Beispiel
bei, meine Ängste beiseite zu schieben und mit ihm im Augenblick zu leben.
Bis zum letzten Tag wusste ich durch das Leuchten seiner Augen und seine
lebhafte Art, dass „heute nicht der Tag war“, also konnte ich auf einen
weiteren Tag mit meinem geliebten Freund hoffen. Unsere Tierärztin drückte
es in ihrem Brief gut aus: „Thistles Geist und sein Wille, ein gutes Leben
zu leben, egal wie seine Blutwerte aussahen, hat mich wirklich
beeindruckt. Ich habe von seinem Beispiel eine Lektion fürs Leben
gelernt.“
Das Leben wird nie
mehr dasselbe sein ohne unseren ganz besonderen Kater mit dem glänzenden
silbernen Fell, das aber blass war im Vergleich zu seinem warmen,
liebevollen Herzen und seiner reinen, hellen Seele. Wir hatten wirklich
großes Glück, Thistle zu lieben und so vollkommen wiedergeliebt zu werden.
Thistle war ein Kater fürs Leben, ein freier Geist, der sich entschlossen
hatte, sein wildes Herz großzügig mit uns zu teilen, und eine Inspiration
für uns alle.
Jenica und Nikki
On
June 3rd 2012 we celebrated Nikki’s Unbelievable, Miracle
2-Year Anniversary since her dire and sudden CRF diagnosis.
Two years earlier when I
told Nikki “Let us be a success story too”, I was merely trying to have
hope against hope and find a way to survive the devastating news and pts
verdict from the vet! Perhaps, in retrospect, the vet simply could not
believe that a cat with those extremely high numbers would ever survive
the week! But I BELIEVED!!! I believed in Nikki’s strength and
willingness to fight and I believed God would help and guide us to find a
way to be together a while longer. And since Nikki’s survival would have
been nothing short of a miracle that is all I prayed for every day!
Although I had been taking
my cats there for 5 years, the vet offered no treatment and told me that
even if I gave her a million dollars she couldn’t help Nikki and the only
option was pts. I was shocked and couldn’t even process the news but I
knew one thing with certainty, I was not going to let my sweet little
Russian Blue girl go without trying to find if there was anything I could
do to help her. I had never even heard of crf and just couldn’t believe
that absolutely nothing could be done about it.
I told the vet that I had to
sort out what just happened and took Nikki home. After crying for hours I
realized that I wasn’t any help to my sweet little girl so I pulled myself
together and started researching… After all, that was one of my
specialties.
And there it was, Helen’s
site, Tanya’s crf and the crf support group! That was my first ray of
hope! I read almost the entire site with the exception of ‘Saying good
bye’ I just couldn’t bring myself to go there. I read the ‘Success
Stories’ instead and they gave me hope and strength when I had neither.
That is when I kissed Nikki and told her that we had to fight and become a
success story and inspire other sick kitties to fight!
Nikki is one of the crf
kitties whose numbers have never really come down significantly from the
extremely high values at diagnosis on June 3rd 2010: Bun130,
Phosphorus 16.1, Creatinine 12.7, Ca 11.4, K 4.1, HCT 20.4%. The best we
ever had were, for a short while and not all at once: Bun 53, Phosphorus
4.9, Creatinine 3.9, Ca 10.5, K 4.7, HCT 34%.
After reading Tanya’s site
and receiving encouragement and advice from Helen and the Group I went
back with Nikki and asked for subqs and B12 shots as Nikki’s HCT was 20%.
The vet was shocked and aggravated as she expected us to be there for pts.
She also said that Nikki had bad gingivitis and grade III heart murmur and
hinted that it was all in vain; too risky to do dental work or IVs.
Reluctantly, she agreed to show me how to do subqs. I faint when having
blood drawn and if my life depended on it, I couldn’t use a needle… But
that all changed when Nikki’s life depended on me! So with both vet and my
husband in shock I proceeded to treat Nikki and kept asking for help and
advice from the Group.
Nikki showed up in our front
door bushes in July 2005. Nikki was an outdoor/indoor cat, loved her
garden which she fiercely protected. Her diagnosis was a shock as her
symptoms happened over a couple of days. I found her in the backyard
soaking wet from the sprinklers, just laying there. I picked her up and
she was so light. Got her all comfy, fed her but the next morning I found
her wet again so I took her to the vet.
A couple of weeks after
diagnosis, Nikki didn’t seem to get much better and I was desperate
because every cat in the Group seemed to have a treatment plan except my
Nikki. I had to ask the vet for every single treatment or medication based
on information provided by group members. The vet kept saying we needed
more tests and on June 19th, over 2 weeks in, Nikki’s numbers
were a bit lower: Bun 69, Phosphorus 10.8, Creatinine 10.1, Ca 10.9, and K
4.3. That was the good news. Her HCT however, dropped to 13.5%! I was
going to lose her to anemia. Everybody urged me to do a transfusion to
save my girl or start Epogen immediately! But the vet wanted to test some
more and wanted to compound Epogen which can’t be compounded! That is when
I decided that I was going to forgo her opinion and services. We got help
from a friend’s vet who came and gave Nikki a shot of Epogen, got a
prescription and continued treatment. While I appreciated the vet’s help I
really did not appreciate his request that we return the Epogen vial
when…. It is a very small vial and it could only mean that he did not
expect us to use it for too long… It sent a dagger in my heart but I
thanked him and tried to move on….
I also decided it was time
to find a vet that would work with us and felt that Nikki had a chance.
But it was not a happy move as the second vet was unstable to put it
nicely and wanted to test Nikki every week… She also stopped Epogen after
2.5 months when Nikki’s HCT was high enough she said and constantly
belittled other vets or even the information I provided from the group
-the group that helped save Nikki’s life.
The great news was that on
July 9th 2010, 5 weeks after diagnosis, her numbers looked much
better: Bun 55, Phosphorus 4.9, Creatinine 4.5, Ca 11.0, K 4.5 and HCT
23%. We dared hope we were heading in the right direction! Those numbers
maintained through late July with only HCT climbing at 34% following
Epogen injections. August was almost the same and then October 1st
Nikki had the lowest Creatinine to this day: 3.9! The rest of it was about
steady: Bun 72, Phosphorus 5.3, Creatinine 3.9, Ca 10.9, K 4.7 but a drop
in HCT to 22% because the vet stopped Epogen when Nikki’s HCT reached 34%.
At the same visit on
October1, Nikki’s blood pressure was high about 150-170 (I know now that
it might have been because of the Epogen) so the vet prescribed
Amlodipine. I followed her plan but 4 days after treatment and the best
blood work Nikki ever had since diagnosis, I almost lost her! She crashed,
stopped eating and I thought that it was the end. I took her in and was
very angry as I was not told about side effects or that we should have
started with a much lower dose. Nikki is a very tiny cat at 5.38 pounds at
diagnosis! The vet came in and when I told her I was worried and
concerned, as I didn’t take meds and didn’t know much about side effects,
she threw her arms in the air and said that she didn’t know either! Nikki
was in her carrier; the vet didn’t even look at her and then charged us
for it! That was the final straw for me! After having the best renal
values I almost lost her to vet’s incompetence to put it nicely.
Back to finding vets,
especially when Nikki was so sick… Thank God, the third time was a charm
and we are still with this vet today. She works with me and is receptive
to all the information I present and answers all the questions. Don’t give
up or settle for a bad vet! If you have other options, please explore
them!
All October 2010 we tried to
recover from the crash caused by the high dose of Amlodipine. Nikki’s
blood work on October 25 2010 was as good as expected whit her final stage
crf diagnosis and after fighting the crash: Bun 107, Phosphorus 7.5,
Creatinine 5.6 Ca 10.8, K 4.9 and HCT 26%. We also did X-rays and Nikki’s
arthritis was pretty bad but the vet didn’t think she was in pain so we
were going to monitor it. And the heart murmur was almost undetectable.
We were doing quite well
until January 5th 2011 when Nikki crashed and her breath was
fowl, she didn’t want to eat, was very weak and seemed she gave up
fighting. I took her in and her vet was off that day but the owner of the
clinic consulted her and was not very hopeful. We decided to try fluids
every day and increase phosphorus binder; not much else could have really
been done he said. Her numbers were bad: Bun 158, Phosphorus 14.3,
Creatinine 7.9, Ca 10.5, K 3.6 and HCT 22%:
I went home and started K
supplement as the 3.6 value was dangerously low. I also began throwing
every food possible to motivate Nikki to eat and fight.. Finally she ate
some tuna and especially the juice. I mixed it with her renal food and we
started making progress. We were fortunate that Nikki ate renal food k/d
canned from the beginning, and after she refused it we switched to Purina
NF canned which is the food she still eats today along with k/d dry.
We did daily fluids for
about 10 days and increased ALOH (always used it in the renal food due to
Nikki’s high P) and so she pulled back from the brink! After those first 2
weeks in January, she thrived, gained weight and was doing extremely well!
You could hardly see she was sick… She is the nicest girl, sleeping
through fluids and being the best patient ever! We switched from weekly
vet visits and blood-work to almost 8 months of much needed vet break! We
were only doing EOD fluids and ALOH and some Pepcid for stomach acid. It
was remarkable that her treatment was so limited and she was doing so
well!
We ran another complete
Senior Screen on October 7th 2011 and her numbers were pretty
good, in fact better than in October a year earlier, which was amazing. It
meant that we somehow managed to keep that crf under control. The one
issue was high potassium 5.6 which we were going to monitor. Values were:
Bun 78, Phosphorus 5.2, Creatinine 5.1, Ca 10.9, K 5.6 and an HCT of
27.2%! With her BP on the high end, I finally agreed to try Amlodipine
again after the scare a year earlier, but this time we started with a very
small dose and when Nikki’s body adjusted, we increased it. We are now
getting compounded chews and she happily eats them! For an impossible to
pill cat, it is a fantastic victory!
With her litter box
accidents still present we tried Baytril for a potential infection (urine
culture didn’t show it) but nothing changed. We also tried to treat an ear
infection but Tresaderm didn’t work. She was given Tresaderm, although I
requested Animax which she had for a very short time in September 2010. I
followed the vet’s protocol but now, in retrospect and still looking for
anything that can explain Nikki’s neurological issues I wonder if
Tresaderm might have caused her these problems. I read that it is a short
term med. But the vet wanted us to do 2 weeks. I think I stopped after 10
day as every article said it should be only used for 3-5 days!
Unfortunately, Nikki’s
cognitive dysfunction symptoms seemed a serious cause for concern so I
took her to a neurologist to find answers. Sadly, we did not. The
specialist said that anesthesia was too risky for a cat scan and without
it we were limited in diagnosis. She did watch Nikki and said that Nikki
did see but her brain couldn’t process what she sees. I am not sure
exactly what that means… If it was a tumor the vet said, it would have
progressed much faster and Nikki’s condition has been pretty much the same
for months. We had another obstacle and we are still trying to adjust to
this very difficult situation… Unfortunately she does not jump on the bed
anymore but is still walking around, and somehow manages to find her way
back to her ‘quarters’. We still have litter box accidents from time to
time but she is so good about going in her 3 boxes of choice! She has
water and food bowls raised and in the same place and she has learned how
to find them. We even venture in the backyard which has been HER garden
before crf forced us to bring her indoor entirely.
In May 2012 we redid the
complete Senior Screening and it was OK but we still haven’t found answers
to our neurological issues and of course we can’t address them if we don’t
know the cause. Values were: Bun 67, Phosphorus 6.1, Creatinine 5.4, Ca
14.3, K 4.9 and HCT 24%. Her potassium apparently resolved itself from 5.6
to 4.9. The one serious issue was her very high calcium levels and now the
vet fears that it might be secondary hyperparathyroidism or worse
(lymphoma). Combined with Nikki’s neurological problems and her weight
loss, it could be a mountain much harder to climb. But her neurological
symptoms have not progressed as fast so we hold on to hope… We are
considering ionized calcium test to see if the high Ca is really
worrisome. I am still learning new things every day and am on a mission to
het Nikki’s weight back so I am chasing with that food bowl day and night.
Otherwise, we are hopping
along. Nikki has better days when she is a house traveler or venture in
the garden for a nice stroll. I hope she remembers her garden and all the
great times she enjoyed out there where she spent most of her time before
getting sick. This evil crf altered our lives forever, but we can treasure
the wonderful times we had before we even knew it existed and I am so
happy that Nikki was healthy, happy and got to live those times…
Nikki’s current treatments
include subcutaneous fluids; phosphorus binder; B12 and Amlodipine. I
think that this treatment is unbelievable considering where we started.
But the most important treatment is our unbreakable bond and our love for
each other which has carried us through everything…
It is hard to be a caregiver
and even more emotionally draining when you are caring for a loved one
battling an incurable disease while trying to appreciate every extra day
you are given…. I have been caring for Nikki with just as much love and
compassion and dedication as I did for my mom… it was heartbreaking to see
her fade away… so frail and so different from the oh, so beautiful,
energetic and lively best mom ever! Nikki most recently has also become
more frail and fatigued and battling those other issues when we
miraculously managed to contain her CRF. But I learned to appreciate,
enjoy and be grateful for every day I have with them… and love the moments
which one day will be my most treasured memories…
We hope that by having the
honor to post Nikki’s success story here, we can offer hope, strength and
inspiration to those who in that difficult time are scared and lost and to
encourage them to follow their heart and their kitty’s signs… because
nobody, not even the vets truly know for sure when it’s time… All we can
do is try and fight and then we know for sure that we did our best and
that means we loved and honored our cats and would feel at peace with
whatever outcome we must face…
From an extreme feral kitty
from the bushes, so scared of humans it took me half a year to touch her
and endless open door winter evenings to lure her into the house and
back-yard for safety… to the sweetest, most loving girl I could ever hope
for ! That has been my Nikki’s unbelievably wonderful journey and we are
still on it together today…and when I hold her tight but gentle in my arms
and kiss her with all my love, all is well in the world!
Niedrige Blutwerte, die sich verbesserten oder stabil blieben
Diagnostiziert im September 2001 im Alter von 15
Jahren, überlebte drei Jahre und sieben Monate nach
Diagnosestellung, gestorben am 7. April 2005 im Alter von 18,5 Jahren.
Diagnostiziert im Oktober 2002 im Alter von vier Jahren, überlebte fast
neun Jahre nach Diagnosestellung, gestorben am 6. Juli 2010 im Alter von
12 Jahren.
Diagnostiziert im April 2006
im Alter von 17 Jahren,
überlebte 19 Monate nach Diagnosestellung, gestorben Dezember
2007 im Alter von 19 Jahren wegen einer Herzerkrankung.
Diagnostiziert im Oktober 1999 im Alter von 10 Jahren, überlebte acht
Jahre, gestorben im September
2007 im Alter von 18 Jahren an Krebs.
Darlene
und Pooter
Bei Pooter
wurde 1996 kurz vor seinem 16. Geburtstag CNI diagnostiziert. Seine
Schilddrüse musste entfernt werden, und die Blutwerte vor der Operation
waren alle völlig normal. Es sah so aus, als würde er wieder vollständig
genesen. Aber nach einigen Wochen verschlechterte sich sein Zustand. Sein
Harnstoffwert lag bei 26,8 (9,3) und Kreatinin bei 2,78 (245). Nicht nur,
dass der Tierarzt eine frühe CNI diagnostizierte, er hatte auch noch Diabetes.
In den nächsten fünf Jahren bestand die einzige
Behandlung seiner CNI darin, dass ein Großteil seiner Ernährung aus Hill’s
k/d Trockenfutter bestand. Aufgrund seiner Diabetes musste er regelmäßig
gefüttert werden. Während seines ersten Jahres der CNI war seine Diabetes
tatsächlich unkontrolliert, und das denke ich war einer der Hauptgründe
dafür, dass sein Harnstoff im zweiten Jahr bei 50 (1,79) lag und Kreatinin
bei 3,6 (318). Nachdem seine Diabetes eingestellt war, blieben seine
CNI-Werte konstant bis auf einen Zwischenfall 1999 – er erkrankte an einem
sehr hohen Kalziumüberschuss, und sein Kreatininwert schoß auf 4,30 (380)
zu dieser Zeit.
Im Dezember 2001 bewies ein geriatrischer Test, dass
seine Nierenwerte sich nicht stark verändert hatten, aber seine
Elektrolyte waren in alle Richtungen entgleist. Hinzu kam, dass er sich
hin und wieder erbrechen musste. Daraufhin wurde die Entscheidung gefällt,
dass seine Azotämie mit subkutanen Infusionen behandelt werden sollte. Wir
begannen mit normaler Salzlösung mit einer sehr hohen Dosis (300
ml/täglich, aufgeteilt in zwei Dosen) die seine Werte überhaupt nicht
herunterbrachten. Deshalb habe ich das langsam ausgeschlichen, ihm immer
weniger und weniger gegeben, bis er körperliche Signale aussandte, dass er
zuwenig bekam. Zur Zeit bekommt er Ringers, und es geht ihm gut mit 50 ml
alle 1,5 Tage so lange ich seinen Glukosewert eng überwache. Das Erbrechen
war nur aufgrund seiner Verstopfung, und die Ringerlösung zusammen mit
Lactulose und Ballaststoffen hält das unter Kontrolle.
Im Jahr 2002 ging Pooters Harnstoffwert rauf und
runter, aber der Kreatininwert zeigte einen kleinen und langsamen Anstieg
von 3,2 zu 3,4 (283 zu 300). Nachdem seine Diabetes und CNI jetzt
weitestgehend stabilisiert sind, widmeten wir uns nun seinen
Elektrolytwerten. Kalzium ist nun ständig am obersten Referenzwert
angelangt, Chlorid ist ständig niedrig. Der Phosphatwert war zuerst
niedrig, dann hoch, dann wieder niedrig, wir haben also seine Ernährung
daran angepasst. Der Kaliumwert war kürzlich sehr niedrig, und wir haben es
supplementiert. Er zeigt keinerlei Anzeichen einer Anämie oder
Appetitprobleme.
Neben CNI und
der Diabetes hat er auch Probleme mit einer arthrithischen Hüfte. Er hat
keine Schilddrüse, eine schwere Zahnfleischentzündung und ein niedriges,
aber stabiles Herzgeräusch. Im letzten Winter vermuteten wir Bluthochdruck
als er aufwachte und plötzlich blind war und gaben ihm Norvasc (seine
Sehfähigkeit kam innerhalb weniger Wochen zurück). Ausserdem bekam er
Fortekor (mehr für seine Nieren als wegen des Blutdrucks). Die meisten
seiner Medikamente verstecken wir in seinem Dosenfutter (k/d Nierendiät
von Hill’s), den Rest erhält er per Injektion.
Ich kann nicht behaupten, dass ich irgendwelche
körperlichen Verfallserscheinungen beobachtet habe, die sich wirklich
ausschließlich auf seine Nierenerkrankung beziehen, ausser seines
Urin-pH-Wertes. Seit sechs Jahren befindet er sich in dem „frühen
CNI-Stadium", und wann immer er schwach und wackelig ist, stellt sich
heraus, dass es mit seinem schwankenden Glukosespiegel zusammenhängt. Er
ist jetzt 22,5 Jahre alt und immer noch in der Lage, sich sofort wieder zu
erholen, sobald seine Blutzuckerwerte wieder normal sind.
Mein Pooter ist ein schöner grauer Tabbykater. Er lebt
bei mir seit er ein Säugling war, und es war ihm immer gleichgültig, wo
wir lebten, solange wir zusammen waren. Pooter hatte eine Freundin namens
Sparrow über 19,5 Jahre, aber sie starb an Blasenkrebs, und jetzt hat er
nur mehr mich. Er ist sehr intelligent, auf seine Art lebhaft und
tolerant, großzügig, liebevoll und beschützend. Er stellte sich sogar
einmal zwischen mich und einen Elch. Er hatte sich ganz aufgeplustert und
knurrte – mein Held!
Ich bedauere, dass ich ihn kastrieren ließ, da er
Großartiges zum Genpool hätte beitragen können als Zuchtkater. Ich
bedauere, dass ich nicht sofort einige TÄ gefeuert habe, als sie nicht ihr
bestes gaben, wie der eine, der ihn sein Gehör gekostet hat. Ich bedauere, dass
er diese Welt nicht in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit verlassen
konnte, als seine Schnurrhaare noch überschäumend
üppig waren und bevor sie spärlich wurden, und bevor seine kraftvollen Beine
unzuverlässig wurden und seine exzellente Sehkraft schwächer. Während ich
alles daran setze, jeder seiner Unbehaglichkeiten entgegenzuwirken, so
bedauere ich doch, dass ich eines Tages nur in der Lage sein werde seine
Qual zu beenden, indem ich ihn töten lassen muss. Ihn zu Tode lieben.
Er hat immer mit einem wundervollen Charakter, Anmut
und Intellekt gelebt – manchmal denke ich, er wird mir den absolut größten
Liebesbeweis geben und einfach eines Morgens nicht mehr aufwachen. Andere
Male denke ich, er wird den Rekord brechen, den die bislang älteste Katze
der Welt hält. Ich glaube aber, dass er eigentlich nur deshalb bleibt,
weil ich ihn so sehr brauche.
Anmerkung: Pooter wurde am 10. Mai 2003 wegen einer
Lungenembolie eingeschläfert, die unabhängig von CNI auftrat. Fast acht
Jahre lang hatte er CNI.
Tina
und Bandit
Mein Bandit
wurde auf einem Schießstand im späten September 1989 gefunden. Der
Vermieter einer Freundin brachte ihn ihr nach Hause weil er dachte, er
wäre ein gutes Haustier für ihre Tochter Marisa, die gerade fünf Jahre alt
war. Er war so unterernährt, dass er noch nicht einmal mehr springen
konnte. Meine Freundin dachte jedoch, dass ihre Tochter noch zu jung sei,
um für ihn zu sorgen und rief mich an. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht
zur Katzenmutter geworden. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt
irgendetwas wollte, das ich lieben und verlieren würde, so wie ich gerade
im Jahr zuvor meine Mutter und Großmutter, mit denen ich gelebt hatte, und
unser Zuhause verloren hatte. Aber Bandit zog ein, und der Rest ist
Geschichte.
Im Alter von fünf Jahren wurde bei ihm das Feline
Hyperästhesie Syndrom (gesteigerte Berührungsempfindlichkeit)
diagnostiziert, und er bekam zweimal täglich Phenobarbital, um seine
Anfälle zu kontrollieren. Aus diesem Grund war es notwendig, einmal
jährlich seine Leberwerte zu kontrollieren. Glücklicherweise ist es sehr
einfach ihm Pillen zu geben und wie ich herausfand, überhaupt alle
Medikamente. Als Bandit sieben Jahre alt war, adoptierte ich Dami, und als
er zehn Jahre alt war kam Finnian.
Im März 2000 kam ich nach Hause und stellte fest, dass
Bandit humpelt. Ich dachte, er sei vom Spülbecken gesprungen und ist
schlecht aufgekommen als er Finnian wieder mal wie so oft jagte. Mein TA
ertastete dort einen Knoten und gab ihm eine Kortisonspritze, die auch
einige Tage lang zu helfen schien, aber dann wurden seine Hinterbeine
schwach. So brachte ich ihn wieder zum TA und eine Blutuntersuchung wurde
veranlasst. (Mir war auch aufgefallen, dass er mehr zu trinken und zu
pinkeln schien in den letzten Monaten). Es stellte sich heraus, dass er
CNI hat. Für mich brach eine Welt zusammen. Seine Werte bei
Diagnosestellung waren Harnstoff 82 (29), Kreatinin 4,7 (416), Phosphor
8,0 (2,58) und Hämatokrit 29,4. Mein TA teilte mir mit, dass Bandit nun in
den nächsten zwei Wochen täglich subkutane Infusionen erhalten sollte, um
zu sehen, ob sich die Werte senken lassen. Glücklicherweise ist mein Chef
ein großer Tierfreund und gewährte mir zwei Wochen Urlaub, um zu lernen,
wie ich Bandit behandeln soll.
Anfangs gingen seine Werte nur geringfügig herunter (ich
hatte damals noch nicht gelernt, Kopien der Blutanalyse anzufordern). Ich
glaube, sein Kreatinin ging herunter bis 4,5 (398), und mir wurde gesagt,
dass er eine spezielle Diät einhalten müsse. Hill’s k/d vertrug er nicht
wegen der enthaltenen Eier, er bekam Durchfall davon. Ich versuchte es mit
Purina CNM NF (heisst heute Kidney Failure Formula) und fütterte ihn
weiterhin mit normalem Nassfutter, da er sich weigerte, irgendwelche
Diätnassfutter zu fressen. Glücklicherweise liebten alle drei Katzen das
Purina (Dami frisst nicht viel Trockenfutter), sodass das funktionierte,
und in weiteren zwei Wochen ging sein Kreatininwert runter auf 3,5 (309).
Zu diesem Zeitpunkt bekam er auch jeden zweiten Tag subkutane
Flüssigkeiten.
Im Juli dann war sein Kreatininwert gerade mal knapp
über dem oberen Referenzwert bei 2,5 (221) angelangt, und wir beendeten
die Flüssigkeitstherapie vollständig. (Bandit bekam sie zu diesem
Zeitpunkt ohnehin nur noch einmal die Woche). Aber bei der nächsten
Blutuntersuchung gingen sie wieder hinauf. Im Laufe des nächsten Jahres
erhöhten wir langsam die Flüssigkeitsmenge in dem Maße, wie seine
Blutwerte auch jedesmal wieder ein Stückchen höher gingen, und im Mai
2002, als sein Kreatininwert 3,9 (345) erreichte, bekam er wieder täglich
100 ml. Bei der darauffolgenden Blutuntersuchung war Kreatinin bei 3,4
(301) und stieg auf 3,5 (309) im November 2002. Harnstoff war 66
(23,6), Phosphat 7,0 (2,26) und Hämatokrit 35,4. Er sieht gut aus und
benimmt sich wundervoll. Es wäre nett, wenn er nicht so oft so grob mit
Finnian spielen würde. Er hat an Gewicht verloren, und wenn das so bleibt,
werden wir bei der nächsten Blutuntersuchung einen Ultraschall machen
lassen, da mein TA befürchtet, er könnte eine Darmentzündung haben. Seine
Schilddrüse wurde untersucht und ist gesund. Er hat ausserdem einen
gesunden Appetit. Leute, die ihn sehen, können gar nicht glauben, dass er
krank ist, da er so gesund und munter wirkt. Ich bin mir nicht sicher, ob
der Gewichtsverlust nicht daher kommt, weil Finnian soviel schneller als
Bandit frisst, und ich muß ein Auge auf Dami haben, da sie eine
Spezialdiät aufgrund ihrer chronischen Blasenprobleme fressen muß. Ich
gebe jetzt Bandit nochmal zusätzlich zur Schlafenszeit eine extra
Mahlzeit. Das scheint zu helfen, und er muss sich auch überhaupt nicht
erbrechen, ausser er spuckt einen Haarball aus, den er beim Putzen von
Finnian verschluckt hat! Er ist die einzige Katze, die jemals für das
Gaspee Days Komitee im Büro nominiert worden war (als mein Konkurrent, und
er hat nicht gewonnen!). Er ist über ganz Neuengland gereist und nach New
York, wo meine Familie lebt. Er lebt jetzt schon zwei Jahre und neun Monate
nach Diagnosestellung, und es geht ihm sehr gut – er wird immer der Mann
Nummer Eins in meinem Leben sein!
Anmerkung: Bandit starb am 7. September 2003 nach dreieinhalb Jahren
Kampf gegen CNI.
Sheri
und Lucky
Lucky wurde am
6. Juni 2000 diagnostiziert, und beim Rückblick auf seine Blutwerte bin
ich fast schockiert, dass wir damals gleich mit Infusionen begannen. Sein
Harnstoff bei einem Test in der Praxis war 51,4 (18,3) auf einer Skala von
18,0 bis 36,0 (6,42-12,85). Sein Kreatinin war nur 1,76 (156) auf einer
Skala von 0,80–2,40) (71-212). Ein weiterer Test am 27. Juni 2000 zeigte
einen Harnstoffwert von 29,4 (10,5) an und Kreatinin von 2,67 (236). Wir
begannen also sofort mit subkutanen Infusionen und sind seither dabei
geblieben. Wir fingen an mit 150 ml jeden zweiten Tag und sind nun in
den letzten neun Monaten bei 200 ml angelangt.
Seine Blutwerte gingen rauf und runter, aber der
Harnstoff nie über 60 (21,4) und Kreatinin nie über 3,0 (265). Bei der
letzten Untersuchung im August 2002 war sein Harnstoffwert in den 50ern
(18-21) und sein Kreatinin bei 2,7 (239). Ich versuche nun, mich nicht
mehr so über seine Blutuntersuchungen aufzuregen, wie ich das noch vor
anderthalb Jahren getan habe. Was kommt, das kommt.
Wir lassen seinen Blutdruck ungefähr alle drei Monate
überprüfen, und beim letzten Mal (November 2002) lag er bei 100! Der TA
kam zu unserem Haus, um ihn zu überprüfen, und Lucky war sehr entspannt!
Wir haben gute Tage und auch mal einen schlechten Tag,
aber ich würde nichts verändern! Natürlich würde ich, wenn ich könnte, die
Tatsache ändern, dass wir es mit dieser Krankheit zu tun haben. Aber wir
haben sie jetzt gut im Griff, und das ist es was zählt.
Einmal im Monat bekommt Lucky Akupunktur, um die
Blase, Nieren und auch manchmal die Lunge zu stärken. Wir arbeiten also
sowohl mit einem traditionellen TA als auch mit einem Tierheilpraktiker
zusammen. Wie lieben sie beide!
Lucky hat auch FIV. Das wurde bereits 1997
diagnostiziert. Ich glaube oft, dass die Fieberattacken, die er vor
einigen Jahren hatte, CNI hervorgerufen haben, aber genau werden wir das
nie wissen. Meiner Meinung nach bedeutet Fieber Austrocknung, und
Austrocknung bedeutet Nierenprobleme.
Ach, wegen seiner Diät. Ich halte mich fern von den
nierenfreundlichen Diäten. Ich glaube, je höher die Proteinqualität ist,
umso leichter ist es für die Nieren, sie zu verstoffwechseln. Er bekommt
eine Marke namens Wellness. Hin und wieder auch Fancy Feast, und nach den
Infusionen bekommt er als Belohnung immer ein Gläschen Babynahrung mit
Huhn.
Anmerkung: Lucky wurde am 10. April 2003 nach fast dreijährigem Kampf
gegen die CNI eingeschläfert.
Jenney, Merlin und Circe
Meine
beiden CNI Katzen Merlin und Circe wurden im August 2001 diagnostiziert.
Merlin ist seither stabil, und Circe hatte im letzten Juni einen
Zusammenbruch. Aber sie ist immer noch bei mir (und ich hoffe noch viele
Tage, aber wir nehmen einen Tag nach dem anderen an).
Merlin und Circe sind Siamesengeschwister. Bei der
Diagnose im August 2001 waren sie acht Jahre alt. Vor einer Zahnbehandlung
war wegen der Narkose eine Routineblutuntersuchung veranlasst worden,
dabei wurde CNI festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt lag Merlins Kreatinin
bei 2,6 (230) und Circes war 2,7 (239) (Referenzbereich 0,8 bis 2,3;
71-203). Merlins Harnstoff lag bei 37 (13,2) und Circes ebenfalls
(Referenzbereich 15 – 24; 5,4-12). Ich wusste damals noch nicht genug über
CNI, um nach weiteren Blutwerten zu fragen, und der TA klang nicht so, als
sei das weltbewegend. Er sagte nur, füttern Sie beiden Katzen k/d. Beide
waren völlig symptomfrei.
Eine erneute Untersuchung im Dezember 2001 zeigte
folgende Werte:
Merlin:
Kreatinin 3,2 (283), Harnstoff 36 (12,85)
Circe:
Kreatinin 3,5 (309), Harnstoff 42 (15)
Zu diesem Zeitpunkt empfahl der TA dann subkutane
Infusionen, was wir auch machten. Sie bekamen 100 ml jeden zweiten Tag.
Sowohl Merlin als auch Circe benahmen sich völlig normal. Circe hat etwas
an Gewicht verloren. Sie ist von 12 Pfund runter auf 11 Pfund, war aber
nicht dürr.
Nach der Untersuchung im März 2002 wechselte ich den
TA. Es gab keine großen Veränderungen bei ihren Blutwerten, aber der TA
nannte Circe ständig „er" (arghhh!!!), und die TA-Helferinnen brachten sie
von der Blutuntersuchung zurück mit Blut überall auf ihrem Oberkörper
verschmiert. Ich fand einen wundervollen neuen TA, der sich wirklich um
sie bemüht.
Beiden ging es weiterhin gut bis zum Juni 2002 als
Circe zusammenbrach. Sie hörte auf zu futtern und verlor mehr Gewicht bis
sie knapp unter neun Pfund wog. Sie kam in die Praxis und dort zwei Tage
lang an einen intravenösen Tropf. Ihre Blutwerte waren:
Kreatinin
10.6 (937)
Harnstoff
95 (urea 33.9)
Phosphor
7.2 (2.32)
Kalzium
11.6 (2.9)
Nach den IV stieg ihr Kreatinin bis auf 11 (972),
Harnstoff bis über 100 (35,7) und Phosphor über 8 (2,58). Ihr TA dachte,
sie sei im Endstadium und würde sehr bald sterben, wohl innerhalb einer
Woche. Sie untersuchten ihren Blutdruck, überprüften sie nach Anämie und
Infektionen während sie dort war, fanden aber keinerlei Probleme. Sie
sagten, sie würden ins Haus kommen und sie dort einschläfern, wenn die
Zeit gekommen ist. Sie war ihrer Meinung nach dazu noch immer zu munter
als wir sie abholten, deshalb wollten sie noch warten. Sie war immer noch
sie selbst, ihre wundervolle Persönlichkeit, sie wollte nur nicht fressen
und erbrach sich öfter als zuvor. Ich begann zu suchen und fand die CRF
Webseiten. Ich hielt Rücksprache mit ihrem TA und erhielt die Erlaubnis,
ihr täglich Infusionen zu geben, ausserdem bekam sie zusätzlich
Phosphatbinder, wir gaben ihr Cyproheptadine, um sie zum Fressen zu
bewegen und Pepcid AC gegen das Erbrechen.
Das war vor über fünf Monaten, und sie ist immer noch
sie selbst. Es ist mir gelungen, ihr Gewicht bei etwas über 9 Pfund zu
halten mit ihren Infusionen, Bindern, Pepcid AC und Cyproheptadine. Ihr TA
nennt sie unser „Wunderkätzchen". Ich verbringe so viel Zeit mit ihr wie
ich nur kann, und die letzten Monate waren wundervolle fünf Monate
zusammen. Wir waren viel draussen in unserem herrlichen Gebirgsgarten mit
Wiesen und Felsbrocken. Sie war noch nicht wieder beim TA weil es für sie
absolut traumatisch ist, und ihr TA meint, dass es das beste ist, wenn wir
ihren Stresspegel niedrig halten. Ihr TA sagt, ihr Herzschlag ist jenseits
jeglicher Tabellenwerte bei der Untersuchung. (Ich habe ihren Herzschlag
zu Hause überprüft, als sie ruhig dalag, er liegt zwischen 120 bis 130
Schlägen die Minute).
Ich weiss nicht, wieviel Zeit uns noch bleibt, aber ich
schätze jeden einzelnen Tag und nehme jeden Tag als Geschenk. Sie ist so
ein überempfindliches kleines Ding, aber so liebevoll, dass ich denke, nur
bei ihr zu sein ist eines der besten Medikamente, das ich ihr geben kann.
Sie springt mir entgegen, um mich zu begrüßen wenn ich nur ein paar
Stunden weg war. Sie ist meine wunderbare kleine Gefährtin und jede Minute
der Zeit wert, die ich für ihre Fürsorge aufwende und die ganze Zeit, die
ich zu Hause bleibe, um sie bei mir zu haben. Sie ist eine Tortiepoint
Siamesin mit wundervollen asymmetrischen Zeichnungen und einem kleinen
weissen Streifen genau die Nase herunter. Sie kann gar nicht oft genug
hören, wenn ich ihr sage, wie wunderschön und intelligent und perfekt sie
ist (bis auf diese verdammten Nieren!).
Merlin ist immer noch stabil. Im September wurde
festgestellt, dass er am Rande einer Schilddrüsenüberfunktion steht. Er
bekommt jetzt eine niedrige Dosis Tapazole (Schilddrüsenmedikament). Er
hielt sein Gewicht von 14,5 Pfund über einen langen Zeitraum und hat jetzt
bis auf 13.5 Pfund abgenommen. Mit diesem Gewicht ist er aber nicht zu
dünn. Wir überwachen ihn jetzt regelmäßig wegen der
Schilddrüsenüberfunktion, und um zu verhindern, dass T4 überschießt. Er ist
ein Charmeur. Die TA-Helferinnen nennen ihn „Merlin den Prächtigen". Er
ist ein grandioser Bluepoint Siamese, aber sehr viel entspannter als seine
Schwester. Er ist tapferer und schluckt seine Medikamente wie ein kleiner
Mann. Ich werfe ihm die Gelkapsel mit seinem Tapazole rein, und er
schluckt sie sofort und nimmt dann huldvoll etwas Babynahrung entgegen.
Seine Blutwerte zur Zeit (November 2002) sind:
Kreatinin
3,2 (283), Harnstoff 29,9 (10,7), Phosphor 4,09 (1,32), Kalium 4,91, Kalzium
11,4 (2,85), HCT 44,1. T4
war 4,1 (53.3) und ist jetzt 2,3 (29,9) nach 30 Tagen mit Tapazole.
Merlin starb am
22. Juli 2007. Hier kommt Jenneys aktualisierte Geschichte von Merlins
erfolgreichem Kampf gegen CNI und seinen Tod:
Merlin blieb
weiter stabil. Außer seinem Tapazol und subkutanen Infusionen benötigte er
keine weiteren Behandlungsmaßnahmen mehr bis zum Februar 2007. Sein
Kreatininwert blieb stabil in der Mitte der 3er Werte, und sein
Phosphatwert blieb in den niedrigen bis mittleren 4er Werten.
Er war ein Bild
von einem gesunden Kater: Ein robuster, großer, wunderschöner und sehr
verspielter Kater mit glänzendem Fell und aufgeweckten, strahlenden Augen.
Obwohl er über 14 Pfund wog, war er niemals dick. Er war lang, schlank und
muskulös. Er liebte das Leben und genoss alle seine täglichen Rituale mit
Gusto. Er war groß, ein seidiges Bündel voller Liebe, das jeden Morgen
ganz nah bei mir auf meinem Kopfkissen lag, mein Ohr an seinen Körper
gepresst, so dass sein tiefes, rollendes Schnurren meinen Kopf ausfüllte.
So lagen wir beide da eingehüllt in eine perfekte Glücksblase.
Im Februar 2007
hatte er plötzlich einige Anfälle von Erbrechen, die diesmal erheblich
schlimmer als gewöhnlich waren, und er wurde sehr lethargisch. Ich brachte
ihn sofort zum TA, und sie stellten fest, dass seine Werte jenseits der
Messskala waren. Das war ein riesiger Schock. Mein robuster Junge, meine
Naturgewalt. Seine Schwester war die Zerbrechliche, und sie war es, die
damals 2002 zusammenbrach, diejenige, über die wir uns Sorgen machten.
Mein Junge war unbesiegbar!
Wir brachten
ihn in die Tierklinik, dort blieb er drei Tage am intravenösen Dauertropf.
Als wir ihn am ersten Tag besuchten, war er immer noch ziemlich gedrückt,
aber er leckte etwas Babynahrung von meinem Finger. Am zweiten Tag war er
schon sichtlich munterer. Er genoss es, gekämmt zu werden und miaute
voller Protest, als ich gehen musste. Als seine Werte am dritten Tag
erneut überprüft wurden, war sein Kreatinin wieder auf 4,9 abgesunken,
ebenso alle anderen Werte. Wir nahmen ihn wieder mit nach Hause. Die
nächsten beiden Wochen war seine Stimmung etwas gedrückt, aber dann war er
wieder ganz der Alte, und es war so, als ob nie etwas passiert wäre. Wir
spielten, er aß gut und hielt sein Gewicht, er war wieder sein wunderbares
Selbst. Im Juni stellte sich bei einer Überprüfung seiner Werte heraus,
dass sie wieder wie vor dem Zusammenbruch waren. Kreatinin in der Mitte
der 3er Werte, ein guter Phosphatwert, keine Anämie. Wir hatten
wundervolle fünf Monate zusammen, und
ich saugte seine wundervolle Gegenwart täglich in mich auf. Wir erfreuten
uns wieder jeden Morgen bei unserem Kuscheln aneinander, an den
Kopfstubsern, an jedem gemeinsamen Spaziergang im Garten, wo er sich an
meinen Beinen rieb und dabei glücklich zu mir hochsah. An jeder
streichelnden Berührung meiner Wange mit seiner wundervollen Pfote während
er neben meiner Tastatur saß und mich intensiv dabei beobachtete wie
arbeitete, mein prächtiger kleiner Löwe.
Am Montag, dem
16. Juli, wachte ich auf, weil er sich mehr als normal erbrach, außerdem
war er niedergeschlagen. Es erinnerte sehr an das, was im Februar
vorgefallen war, und es war ebenso plötzlich und unerwartet in Anbetracht
der Tatsache, wie gut es ihm wieder gegangen war. Er kam zurück in die
Klinik an den intravenösen Tropf. Dieses Mal jedoch war alles anders. Es
schien ihm von Tag zu Tag schlechter zu gehen statt besser wie beim ersten
Mal. Eine erneute Überprüfung seiner Werte zeigten, dass sie immer noch
jenseits der Messskala waren und dass sein Kaliumwert nach oben geschossen
war. Außerdem war er nicht mehr in der Lage, Urin abzusetzen. Ich wusste,
wie gravierend diese beiden Dinge sind, und ich musste mich der Tatsache
stellen, dass mein Junge im Sterben lag.
Am Freitag
nahmen wir ihn mit nach Hause, damit er die letzten Tage mit uns zusammen
verbringen konnte. Obwohl es ihm ganz offensichtlich nicht gut ging,
konnte ich doch feststellen, dass es ihn tröstete, zu Hause zu sein. Die
Freitagnacht verlief gut für uns. Er lag an diesem Abend zusammen mit mir,
meinem Mann und seiner Schwester Circe entspannt auf seinem geliebten
Platz, zu dem er ganz allein gegangen war. Wir sahen in seine Augen, und
wir hatten beide übereinstimmend das Gefühl, dass er noch nicht ganz
bereit war. Er liebte sein Leben so sehr, und er war noch nicht ganz
bereit dazu, es aufzugeben. Es stimmt, dass seine Augen etwas trüb waren,
sie leuchteten nicht wie sonst in ihrer erstaunlich glänzenden Tiefe. Aber
er suchte den Augenkontakt mit uns, und wir erkannten unseren Jungen
wieder. Konfus und traurig, aber er wollte so sehr bei uns bleiben.
Am Samstag war
sein physischer Abbau sehr deutlich, und ich rief den TA am Morgen an und
vereinbarte einen Euthanasietermin zu Hause für Montag. Er war sehr
schwach und konnte nur noch ein paar Schritte am Stück machen. Er konnte
nicht essen, trinken oder Urin absetzen. Die Samstagnacht war sehr schwer.
Es schien, als könne er keine bequeme Lage mehr finden. Am Samstagmorgen
konnte er seine Zunge nicht mehr im Mäulchen halten. Er versuchte zum
Wassernapf zu stolpern, konnte aber nicht mehr trinken. Wir befeuchteten
seine Lippen und seine Zunge mit Wasser, das schien zu helfen. Dann
plötzlich - innerhalb von zwei Stunden - konnte er gar nicht mehr laufen,
und ich stellte fest, dass sein Atem schwerer wurde. Plötzlich und
unmissverständlich veränderten sich seine Augen, und ich wusste, während
mein Herz in eine Million Teile zersprang, dass der Moment gekommen war.
Er maunzte und sagte uns damit: "Mom und Dad, ich kann nicht mehr, bitte
helft mir."
Mein Mann rief
in der Notfallklinik an, und sie waren sehr nett. Sie stimmten zu, dass
wir nicht warten müssten, wenn wir dort ankommen. Es war eine kurze Fahrt,
und sie brachten ihn sofort in einen Untersuchungsraum. Er hatte immer
noch seinen IV-Katheter, dort gab die TÄ ein starkes Betäubungsmittel
hinein und sagte uns, dass es in zehn bis 15 Sekunden wirken würde. Er
starb, während ich seinen geliebten Kopf streichelte und ihm die letzten
Worte ins Ohr flüsterte, die er jemals hören würde, die Worte, die er
jeden Tag seines Lebens gehört hatte: "Ich liebe dich, Merlin, ich liebe
dich, Merlin." Immer und immer wieder, wie ein Mantra, so lange bis ich
das leise Flüstern hörte als seine wundervolle Seele die Flügel
ausbreitete und wegflog. Ich spürte diesen Augenblick so intensiv, dass
ich plötzlich hochsah zu der TÄ und sagte: "Er ist gegangen." Sie
bestätigte es mit ihrem Stethoskop. Es war sehr schnell und sanft. Ich
werde meinen besonderen, wundervollen, tapferen, sanften Jungen jeden Tag
meines Lebens vermissen. Was mir immer im Kopf umgeht ist: "Er liebte sein
Leben." Und das tat er wirklich. Was für eine Ehre es doch für mich war,
dass ich es mit ihm teilen durfte.
Linda
und Mittens
Mittens kam in unserem Schrank zur Welt, geboren von
einer Streunerkatze, die wir acht Wochen zuvor adoptiert hatten. Wir
behielten alle vier Kätzchen, aber Mittens war etwas Besonderes, immer ein
süßes Baby, obwohl er ein Gewicht von 22 Pfund erreichte. Mittens ist
jetzt 16 Jahre alt, seine Geschwister und seine Mama sind bereits von uns
gegangen.
Mittens wurde
im September 2001 mit beginnender CNI diagnostiziert. Wir hatten seinen
Bruder
Snowball
im Februar 2000 an CNI verloren, und ich war bereits aktives Mitglied in
der Yahoo! Katzen-CRF-Gruppe, daher wusste ich, worum es ging. Wir fanden
einen TA, der Blutdruckmessungen vornehmen konnte, da ich wusste, dass
CNI-Katzen zu hohem Blutdruck neigen. Mittens lag bei 240, so begannen
wir, ihm Norvasc zu geben. Sein Blutdruck sank innerhalb einer Woche auf
160. Dann wurden seine Zähne behandelt, während seine CNI noch leicht war.
Mein TA hörte geringe Herzgeräusche mit hoher Herzschlagfrequenz –
so ging es ab zum Kardiologen (Herzspezialist). Mittens hat eine leichte
HCM (hypertrophe Kardiomyopathie = Verdickung des Herzmuskels) und bekam
dafür ein Medikament; die spätere Nachuntersuchung durch den Kardiologen
zeigte eine verbesserte Herzfunktion, normale Herzschlagfrequenz und einen
Blutdruck von 125. Im Dezember 2002 zeigte der Besuch beim Kardiologen
noch eine weitere Verbesserung der Herzfunktionen, einen normalen
Herzschlag und einen Blutdruck von 122.
Im Januar 2002 wurde Mittens mäkelig mit seinem Futter
– er rührte das für ihn gesunde Zeug gar nicht mehr an und war auch sonst
nicht mehr besonders vom Fressen angetan. Ich erinnerte mich an die Kämpfe,
Snowball zum Futtern zu bewegen und beschloss, diesen Weg nicht erneut zu
gehen. Also pürierte ich sein Futter und gab es ihm per Spritze. Er mochte
das zunächst gar nicht, aber nach einer Woche wurde diese Art der
Fütterung zur Routine. Sein Gewicht bleibt konstant bei 22 Pfund.
Da ich mir sehr bewusst über die Gefahren von hohen
Phosphatwerten bei CNI-Katzen bin, bekommt Mittens ein phosphorarmes
Futter, in das ich Phosphatbinder mische. Als sein Hämatokritwert einmal
auf 31 sank, gab ich ihm ein Eisenergänzungsmittel, was nach zwei Wochen
zu einem Anstieg auf 38 führte.
Zur Zeit, da
ich dies schreibe, sind 16 Monate seit Mitten’s Diagnose vergangen. Bei
der Erstdiagnose lag sein Kreatininwert bei 3,5 (309) und jetzt liegt er
innerhalb des Referenzwertes mit 2,4 (212). Sein Harnstoffwert liegt
stabil bei 38 (13.6), sein Phosphatwert ist im normalen unteren Bereich,
und sein Kalium liegt mittig im 4er-Bereich, wo es sein soll. Mittens
bekommt noch keine Flüssigkeitstherapie. Seine Zähne sind gut, sein
Blutdruck normal und seine Herzfunktion hat sich verbessert. Alles in
allem ist er möglicherweise gesünder als vor der CNI-Diagnose.
Anmerkung:
Mittens starb am 7 April 2005 nach dreieinhalb Jahren Kampf gegen CNI und
eine Herzerkrankung.
Jan
und JR
JR war eine von
mir gezüchtete und in meinem Eigentum befindliche eingetragene
orientalische Kurzhaarkatze. Er ist 1992 geboren und wurde im Alter von
drei Jahren einmal als Zuchtkater eingesetzt.
Ungefähr sechs Wochen nachdem er eine Zuchtkatze in
einem anderen Bundesstaat beglückt hatte, brachte ich ihn zum TA, denn er
sah struppig und ungekämmt aus und überhaupt „GNG" (geht'‘s nicht gut).
Eine von der Blase steigende Niereninfektion wurde diagnostiziert. Die
veranlassten Blutwerte bestätigten dies. Er bekam Antibiotika verschrieben
und Nierendiät (Hill’s k/d). Eine erneute Blutuntersuchung im Januar 1996
bestätigte die CNI-Diagnose - Harnstoff 75 (26,8), Kreatinin 2,4 (212).
Aber sein Gewicht war gut, sein Erscheinungsbild viel besser, Tatsache
war, JR sah aus wie ein Bild der Gesundheit.
Vom Zeitpunkt der ersten Diagnose im Dezember 1995 bis
zum Herbst 2001 ging es JR wirklich gut. Seine Werte blieben stabil
(Kreatinin zwischen 2 und 3 (in den 200/300ern), langsam ansteigend in die
4er (400er) mit einem Harnstoff zwischen 45–90 (16-32). Sein Appetit war
ausgezeichnet, er sah gut aus und benahm sich auch wirklich gesund und
fühlte sich auch ganz offensichtlich wohl. Vom Zeitpunkt der Diagnose an
veranlasste ich alle sechs Monate eine Blutuntersuchung bis zum Ende.
Ausserdem bekam er Winstrol (Anabole Steroide), um seine beginnende Anämie
in Schach zu halten. Sein Hämatokritwert (Maßeinheit für Anämie) blieb
stabil bei ungefähr 29% während all dieser Jahre.
Im Herbst 2001 begann der ernsthafte Verfall. Seine
Werte im Oktober 2001 waren Harnstoff 84,7 (30), Kreatinin 5,37 (475) und
im November 2001 waren sie angestiegen auf Harnstoff 108 (38), Kreatinin 5,9
(521). Wir begannen mit Infusionen, 100 ml täglich. So blieben seine Mundschleimhäute
intakt und feucht. Ich fütterte ihm selbstgemachtes Futter
zusammen mit der Nierendiät. Hill’s änderte die Rezeptur von k/d Ende 1990
und JR HASSTE die neue Rezeptur des Trockenfutters. Wir
wechselten zu Select Care Modified Feline Renal formula – er liebte dieses
Futter.
Sein Verfall vollzog sich sehr schnell. Früh im Januar
2002 wusste ich, dass das Ende sehr nahe ist. Wir wollten übers Wochenende
in den Norden fahren, und so nahmen wir ihn mit. Freitagnacht im Hotel war
er glücklich und aß gut, schlief mit uns, und es ging ihm sehr gut.
Samstag plötzlich hörte er auf zu fressen, begann zu sabbern und ging in
die Kauerstellung über, mit der er sein Unwohlsein ausdrückte. In seinem
Mäulchen waren praktisch über Nacht Geschwüre gewachsen, und am Sonntag
schien das das ganze Maul mit Geschwüren übersät zu sein und verschorft.
Wäre ich irgendwo gewesen, wo ich einen mitfühlenden TA gefunden hätte,
dann hätte ich ihn noch an diesem Tag einschläfern lassen. Leider war es
nicht so, und so mussten wir warten, bis wir wieder zu Hause waren. Gleich
als erstes rief ich Montag morgen meinen TA an und veranlasste, dass ich
ihn gleich zum Einschläfern hinbringen konnte.
Selbst dann, so furchtbar sich sein Mäulchen angefühlt
haben muss, wehrte er sich gegen die finale Spritze. Sein Herz hörte
mehrere Minuten lang einfach nicht auf zu schlagen. Mein TA und ich sahen
uns an und sagten, dass er selbst jetzt noch um sein Leben kämpfen will.
Endlich hörte sein Herz auf zu schlagen und eine Autopsie wurde
vorgenommen: es waren KEINE Nieren mehr vorhanden!
Ich sollte hier noch einmal zurückgehen und hinzufügen,
dass ich ungefähr 1997 im Frühjahr die Gelegenheit gehabt hatte, einen
Ultraschall von seinen Nieren anfertigen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt
waren sie bereits zu 90% vernarbt.
Jeder Tag mit diesem Kater war ein Segen – manche leben
wirklich sehr lange selbst nach großen Zusammenbrüchen! Wer weiss, wer der
nächste JR sein wird!!! Er würde als Kater geehrt werden wollen, der
das Leben liebte und ein positives Beispiel ist für alle Katzen, und ganz
besonders für junge Katzen, bei denen manche diese Diagnose bereits als
Todeskuss betrachten.
Voula
und Pebbles
Meine
Katze Pebbles wurde im Alter von 14 Jahren 1997 mit CNI diagnostiziert.
Wegen einer Blasenentzündung war ein Bluttest veranlasst worden. Zum
Zeitpunkt der Diagnose war Pebbles CNI leicht (Harnstoff und Kreatinin waren
ungefähr 50% über dem Normalwert), und ihre Nierenwerte Harnstoff und
Kreatinin änderten sich kaum in den nächsten vier Jahren nach der Diagnose,
bis sie 2001 im Alter von 18 Jahren starb. Sie blieben konstant zwischen
40 und 90 für Harnstoff (16 bis 29) und zwischen 2 und 3 (234 und 300) für
Kreatinin, Phosphat um 4,0 (1,87) und Hämatokrit in den 30ern.
Am Ende ihres Lebens bekam Pebbles Krebs, und der Krebs
war auch die Todesursache. CNI war nicht der Grund. Wenn Pebbles nicht
diese Blutuntersuchung gehabt hätte, dann hätte ich nie erfahren, dass sie
CNI hatte, da es ihr niemals ernsthafte Probleme verursachte oder
sichtbare Symptome auftraten abgesehen von einer vermehrten Wasseraufnahme
und einem gelegentlichen Erbrechen. Pebbles litt ausserdem an einer
Schilddrüsenüberfunktion. Die vermehrte Wasseraufnahme und das
gelegentliche Erbrechen waren wahrscheinlich Symptome der
Schilddrüsenüberfunktion, denn als wir die Überfunktion medikamentös
behandelten, hörten auch diese Symptome wieder auf. Pebbles benötigte
keinerlei Behandlung für ihre CNI, keine Phosphatbinder, da ihr
Phosphatspiegel normal war, keine Infusionen, und sie war nie anämisch. Der
TA verschrieb eine Nierendiät, und ich fütterte Pebbles damit zwei Jahre
lang. Irgendwann langweilte sie diese Diät, und ich ließ sie fressen was
immer sie mochte, insbesondere, nachdem ihr Phosphatspiegel immer gut war.
Ich gab ihr täglich Vitamin B und ich suchte einen Tierheilpraktiker auf,
der Pebbles homöopathische Medikamente für ihre Blase und Nieren
verschrieb. Ansonsten bekam sie keine anderen Behandlungen, und es wurden
auch keine benötigt.
Pebbles Lebensqualität war trotz der CNI-Erkrankung
gut. Ich erinnere mich noch gut daran, wieviel Sorgen ich mir um sie
machte, als die Diagnose gestellt wurde. Aber als die Jahre verstrichen
und die Blutwerte kaum Veränderungen anzeigten, entspannte ich mich wieder
etwas. Ich wollte Pebbles Geschichte erzählen, weil ich Menschen Hoffnung
geben möchte, deren Katzen mit CNI diagnostiziert wurden. CNI ist nicht
immer ein Todesurteil. Im Fall meiner Pebbles und in denen anderer Katzen,
von denen ich hörte, ist es bloß ein Zustand, mit dem die Katze gut leben
kann. Pebbles’ CNI bestand im Wesentlichen nur aus den Werten ihres
Blutbilds. Sie futterte gut und genoss ihr Leben trotz CNI.
Ich wünschte, ich hätte gewusst, dass Katzen noch ein langes und
glückliches Leben haben können als Pebbles 1997 diagnostiziert wurde.
Unser TA sagte, dass es Katzen gibt, die jahrelang mit CNI leben, aber
andere eben nicht, und es gibt keinen Weg es vorherzusehen. Es ist
möglich, dass die Schilddrüsenüberfunktion Pebbles Nieren am laufen
hielten. Die Überfunktion pumpt mehr Blut durch die Nieren und hält sie
dadurch am laufen. Aber selbst als wir Pebbles Schilddrüse mit
Medikamenten behandelten, blieben ihre Nierenwerte Harnstoff und Kreatinin
stabil.
Ich wünsche allen, die dies lesen das Allerbeste, und
mögen Sie und Ihre Katze gesegnet sein mit vielen glücklichen und gesunden
Jahren zusammen, trotz CNI, so wie ich und Pebbles es waren.
Lynn und Hope
Hope kam zusammen mit ihrem Bruder im Alter von gerade mal zwei Wochen zu
mir. Sie war ein Pflegekind aus einem Tierheim und an der Schwelle des
Todes, als ich sie bekam, daher ihr Name Hope (Hoffnung). Sie wuchs nicht
so schnell wie ihr Bruder, und ihr Wachstum war eindeutig in der
Entwicklung gehemmt. Ich ließ mehrere Tests bei ihr durchführen, aber
keiner brachte eine Diagnose. Aufgrund der Tatsache, dass sie klein und
kränklich war, wollte das Tierheim sie nicht wieder zurücknehmen als sie
entwöhnt war, da sie auch aufgrund ihrer Gesundheitsprobleme nicht
vermittelbar war. Sie sollte eingeschläfert werden. So stimmte
ich also zu, sie zu adoptieren.
Als sie im Alter von sechs Monaten kastriert werden
sollte, veranlasste der TA die voroperative Blutanalyse, und das war der
Zeitpunkt, wo die CNI Diagnose gestellt wurde. Niemals werde ich diesen
Tag und den Telefonanruf vergessen. Die Prognose war unsicher, da dies
ein so seltener Fall ist. Ihr Harnstoff lag nüchtern bei 48 (16-33) und
Kreatinin war 2.18 (0.6-1.6). Ich war am Boden zerstört, das war mein
Baby, nur sechs Monate alt! Warum passierte das? Ich hatte so viele
Fragen.
Ich holte Hope an diesem Abend vom TA ab zusammen mit
einer Tüte voller Hilfsmittel, Ringerlösung, Nadeln und Infusionssets und
war zu Tode erschrocken, wie ich diese Krankheit mit meinem Baby
durchstehen sollte. Ich fing sofort an, nach Antworten zu suchen. Ich war
so überwältigt von den ganzen Informationen, die ich fand. Aber nach und
nach verstand ich, dass dies nicht das Todesurteil war wie ich
ursprünglich geglaubt hatte. Und dass Katzen mit dieser Krankheit viele
Monate oder sogar Jahre leben können. Hope hat die Jugend auf ihrer Seite.
Sie hat keine anderen Gesundheitsprobleme, die ihren Körper schwächen
können, als die CNI.
Wir begannen
mit den subkutanen Infusionen, 50 ml jeden zweiten Tag, und wiederholten
den Test nach einem Monat. Hopes Blutwerte waren bis innerhalb der
normalen Referenzwerte abgefallen. Daraufhin gingen wir dazu über, nur
jeden dritten Tag zu infundieren. Nachdem er bei normalen Werten sechs
Monate lang stabil blieb (im Durchschnitt BUN 24 (Harnstoff: 8,56) bei
Referenzwerten von 16-36 (Harnstoff: 5,71 - 12,85) und einem Kreatininwert
von 1,5 (International: 133) bei einem Referenzwert von 0,8 - 2,4
(International: 71 - 212) ordnete mein TA an, dass ich die Infusionen
völlig einstelle. Hopes Werte blieben bis jetzt stabil, nachdem ich mit
den Infusionen aufgehört hatte. Die Krankheit wurde am 4. Oktober 2001 bei
ihr diagnostiziert, und ihr letzter Bluttest im August 2008 zeigte einen
BUN von 24 (Harnstoff: 8,56) bei einem Referenzwert von 14 - 36 (Harnstoff
5,71 - 12,85) und einem Kreatininwert von 2,2 (International 194) bei
einem Referenzwert von 0,6 - 2,4 (International: 53 - 212). Ich gebe immer
noch keine subkutanen Infusionen, aber sie erhält Phosphatbinder, da ihre
Phosphatwerte in der Vergangenheit erhöht waren.
Wir leben mit
CNI jetzt seit mehr als zwölf Jahren, und Hope ist ein ‘normales’ zwölf
Jahre altes Baby voller Leben und Vitalität. Hope ist wirklich eine
Inspiration für mich und jeden, der mit ihr in Kontakt kommt. Ich habe nie
geahnt - als ich ihr den Namen ‘Hope’ gab in jener Schicksalsnacht - dass
er so gut zu zu ihrer Geschichte passen würde.
Update: Hope died of cancer on 31 March 2014 just
four days before her 13th birthday.
Melinda und
Killian
Im August
1998 brachte uns unser Sohn ein Geschenk: Einen kleinen orangen
Flauschball, den wir Killian tauften. Sie hatte einen etwas schwierigen
Start, denn ein Kratzer in der Nähe ihrer linken Pupille erforderte eine
Antibiotikasalbe. Ein oder zwei Wochen später fing sie an zu humpeln. Eine
bakterielle Infektion griff ihre Gelenke an, und sie bekam Antibiotika.
Später fanden wir dann heraus, dass diese Infektion sie hätte umbringen
können. Eines ihrer neun Leben war also bereits in einem so frühen Alter
verbraucht. Ich muss hinzufügen, dass Killian Wasser liebte, und sie
wollte es an den merkwürdigsten Orten. Aus einer Tasse in unserem Wasch-
oder Spülbecken. Einer Schüssel vor dem Kühlschrank, und wenn ein
Eiswürfel darin schwamm, dann war das eine besondere Leckerei.
Im Herbst 2002 fiel uns auf, dass
Killian an Gewicht verlor. Daher gingen wir früher mit ihr zur jährlichen
Gesundheitsuntersuchung. Der TA rief uns an, um uns die Blutwerte
mitzuteilen. Ich erinnere mich, dass ich am Telefon war, und als ich das
Wort “Nierenversagen” hörte, fing ich an zu weinen und war kaum noch in
der Lage, mit dem TA zu sprechen. Ich hörte das Wort “Diurese” und die
Erklärung (intravenöse Flüssigkeit), ich hörte “geben Sie ihr Infusionen
zu Hause”. Und obwohl ich nicht wusste, was das bedeutet, sagte ich, dass
wir es tun würden!
Kills Kreatinin lag bei 5.5 (international 486) und BUN
bei 73 (international 26), und sie war bis auf 9 Pfund abgemagert, als sie
im Alter von 4 Jahren und 4 Monaten (ich sage immer 4,5 Jahre, weil das
einfacher ist) diagnostiziert wurde. Sie bekam Diurese, dann, nachdem sie
zwei Tage zu Hause war, brachten mein Mann und ich sie wieder zurück zum
TA, um zu lernen, wie man subkutane Infusionen verabreicht. Wir waren
voller Zuversicht und Optimismus. Oh je, was steckten wir mit den Köpfen
in den Wolken! Unsere Pläne, dass ich in einem Sessel sitzen würde und
Killian halte, während Tom die Nadel einsticht und die 100 ml
Infusionsflüssigkeit problemlos in sie hineinfließen, verschwanden wie
Rauch durchs Dach. Killian hatte völlig andere Vorstellungen. An keinem
der Plätze, an denen wir es versuchten, kooperierte Killian mit uns. Wenn
ich daran denke, was wir ihr zumuteten als Anfänger, dann fühle ich mich
so schuldig. Wir machten zu dritt einige weitere Besuche beim TA, damit
uns die Helferin dabei zusehen konnte, ob wir es auch richtig machen,
woran wir Zweifel hatten. Schließlich entschieden wir uns für das Gastbadezimmer, wo es sehr viel Platz auf einem Tresen gibt für Killian, um
darauf zu liegen. Es funktionierte, wir hatten den perfekten Ort gefunden!
Tom bohrte ein Loch in die Decke, brachte einen Haken an und hängte die
Infusionsflasche daran. Es war nicht alles perfekt, aber mit der Zeit fing
Killian an, die Prozedur zu akzeptieren. Tom stach die Nadel ein, und ich
knuddelte sie. Wir stellten fest, dass Killian es nicht mag, wenn ihr die
Nadel in das Fell am Genick geschoben wird, also versuchten wir es auf der
Seite in der Nähe ihrer Hüfte. Dort machen wir es seither immer. Uns wurde
gesagt, wir sollten ihr 3 bis 4 mal die Woche 100 ml verabreichen. Wir
entschieden uns dann für jeden zweiten Tag, weil das leichter zu merken
ist.
Im Oktober 2003 brachten wir Killian wieder zum TA zu
ihrer jährlichen Untersuchung, und für eine CNI-Katze war alles gut.
Kreatinin lag bei 2,34 (international 207) und BUN bei 59,7 (international
21), und sie wog 12 Pfund. Kurz danach – und dieser Zeitraum ist ziemlich
verschwommen, weil wir sie beinahe verloren hätten – ging es ihr nicht
gut. Eine Harnwegsinfektion wurde entdeckt und Antibiotika verschrieben.
Killian ist sehr schwer zu medikamentieren, aber es gelang mir, den
größten Teil der flüssigen Antibiotika in sie hineinzubekommen. Dann
begann das Erbrechen, und das Antibiotikum wurde gewechselt, aber auch das
erbrach sie. Ihr Kreatininwert stieg an auf 3.1 (international 274), und
sie war ausgetrocknet, also wurde uns eine weitere Diurese empfohlen. Ein
Ultraschall wurde gemacht, aber alles was gefunden wurde, waren winzige,
mißgestaltete Nieren. An dem Morgen des Tages, an dem wir sie wieder nach
Hause holen wollten, hatte sie einen Anfall. Seither hatte sie nie wieder
einen, Gott sei Dank. Sie war in einer schlechten Verfassung. Und als wir
sie abholten sagte uns der TA, wir sollten mit ihr nach Hause fahren und
mit den Infusionen aufhören. Wir würden wissen, wann ihre Zeit gekommen
sei. Wir waren völlig am Boden zerstört! Sie konnte sich kaum noch
bewegen, sie futterte kaum noch etwas, aber wir entschieden uns dafür, ihr
weiterhin Infusionen zu geben, da es ihr nicht wirklich etwas auszumachen
schien, und ich dachte mir, sie fühlt sich vielleicht schlechter, wenn
sich die Gifte ansammeln, und ich konnte es einfach nicht ertragen, dass
sie sich schlechter fühlt, wenn sie schon sterben muß.
Wir bereiteten uns innerlich auf ihren Tod vor. Der TA
hatte gesagt, dass er mit einer Helferin zu uns nach Hause kommen würde,
um sie einzuschläfern, wenn die Zeit dafür da war. Wir liebten sie und
liebten sie. Sie begann wieder etwas zu fressen. Sie fing an, sich wieder
zu erholen! Killian hatte ein weiteres ihrer neun Leben aufgebraucht, und
sie schaffte es! Nachdem wir wussten, dass sie es überleben würde,
versprachen wir ihr, dass sie nie wieder zum TA musste außer wir würden
ein Problem feststellen oder zu ihren jährlichen Untersuchungen. Vor ihrer
zweiten Diurese machte es ihr nichts aus, zum TA gebracht zu werden, aber
nach der zweiten Diurese hasste sie den TA, die Helfer, die Praxis. Es
musste ein Handtuch über ihren Käfig gelegt werden, und sie fraß dort
nicht.
Während der oben beschriebenen Krise bewegte sich ihr
Kreatininwert zwischen 3,1 und 1,68 (international 274 und 149), Harnstoff
zwischen 50 und 27,8 (international 17,85 und 10). Ihr Gewicht fiel
innerhalb eines Monats von 12 Pfund auf 11 Pfund. Jemand fragte mich,
warum wir Killian mit solch niedrigen Werten Infusionen verabreichen
würden. Wir haben es getan und tun es noch, wir geben ihr Infusionen, weil
sie an Nierenversagen leidet und sogar bei ihren
niedrigen Werten austrocknet.
Wir haben großes Glück, dass Killians andere Blutwerte
gut sind. Sie bekommt zur Zeit keinerlei Medikamente, und wir beten, dass
sie niemals welche bekommen muß.
Benazepril (Fortekor) wurde uns
angeboten, aber nachdem wir darüber recherchiert haben, beschlossen wir,
dass sie es nicht bekommt. Zwei Gründe: 1. Woher wollen sie wissen, ob es
wirklich das Leben einer CNI-Katze verlängert? 2. Wir wollten nichts
riskieren, es geht ihr so gut, warum sollten wir das Schicksal
herausfordern. Außer ihrem Auge und ihren Nieren ist ihr einziges anderes
Problem ein Megacolon.
Killian ist blind auf dem rechten Auge aufgrund eines
Geburtsfehlers, die Retina hat sich nicht ausgebildet. Ich glaube, dass
auch ihre sehr kleinen und mißgestalteten Nieren auf einen Erbfehler
zurückgehen.
Bei ihrer letzten jährlichen Untersuchung am 3. Oktober
2005 lag ihr Kreatininwert bei 2,6 (international 230), knapp über dem
Normalwert von 2,4 (international 248), BUN bei 40 (international 14,2)
und ihr Gewicht bei 14,8 Pfund. Sie wurde auf Diät gesetzt mit nur 1/2
Tasse k/d täglich. Sie liebt ihr Stück Kürbis mit Wasser, das ihrer
Verdauung hilft und in das noch 1/2 TL Mineralöl mit 1/2 TL Babynahrung
gemischt werden [Bemerkung: es kann gefährlich sein, Mineralöl auf dieser
Weise zu benutzen, und soll nur mit Erlaubnis des TAs so benuzt werden,
siehe
Schlüsselthemen]. Sie bekommt das 3 x pro Woche zur Unterstützung für ihren
Megacolon, und manchmal futtert sie auch Babyerbsen. Sie bekommt 150 ml
Infusionen jeden zweiten Tag. Sie verschwindet unter dem Bett, wenn sie
mich oder meinen Mann an einem Infusionstag gegen 17.00 Uhr im Badezimmer
sieht. Sie kennt genau den Tag und die Uhrzeit, wann sie ihre Infusion
bekommt! Sie ist sehr brav während der Infusionen, liegt auf ihrem
Heizkissen, manchmal maunzt sie kurz, wenn die Nadel eingeführt wird (oder
wenn mein Mann sie am Nacken packt) und manchmal nicht. Sie bekommt sehr
viel Liebe und Streicheleinheiten, und wir sprechen mit ihr während der
Infusionen. Anschließend bekommt sie ein Stück Kürbis als Leckerli.
Im Juni 2006 feierten wir Killians 8. Geburtstag. Im
Oktober 2006 werden wir Killians 4. Jahrestag mit CNI feiern. Wir sind
sehr dankbar für diese “extra” Zeit mit dieser wundervollen Katze, der wir
den Spitznamen “Die Königin von Allem” gegeben haben!
Anmerkung:
Killian ist am 6. Juli 2010 gestorben im Alter von 12 Jahren.
Dorothee und
Paris
P
aris wurde 17 Jahre und zwei Monate. Er war schon
als Baby nierenkrank. Unser Tierarzt bemerkte es, als wir ihn aufsuchten
wegen Paris' ständiger Verstopfung. Damals war er gerade ein halbes Jahr
alt. Das war im Januar 1990. Die TA wunderte sich, dass Paris so ruhig
war, obwohl er doch ein kleines Katzenbaby war. Damals wurde sein erstes
Nierenprofil erstellt. Es stellte sich heraus, dass der Phosphorgehalt zu
hoch war. Er bekam Aluminiumhydroxid als Binder. Danach wurde Paris auch
munterer. Ab dieser Zeit wurden seine Blutwerte halbjährlich getestet. Ab
Oktober 92 wurde uns geraten, seine Ernährung auf Nierendiät umzustellen.
Aber Paris mochte keine fertigen Nierendiäten. Von da an kochte ich ihm
morgens und abends entweder Reis oder Nudeln und vermischte sie mit
gekochtem Hühnchen oder Leber. Paris ging es damit sehr gut, bis Januar
94. Er verweigerte das Futter und war sehr ruhig. Ein Bluttest und
Ultraschall des Herzens ergaben, dass sein Kreatinin bei 4,9 lag, der
Harnstoff bei 120 und er auch noch eine Herzinsufiziens hatte.Paris hatte
eine Schrumpfniere und die zweite Niere arbeitete auch nur noch zu 50 %,
also nur noch 25% Nierenfunktionstätigkeit. Die einizige Chance war ein
14tägiger Aufenthalt in der Tierklinik. Dort bekam er zwei Wochen eine
intravenöse Infusion.
Als wir nach seiner
Lebenserwartung fragten, wurde uns gesagt, dass er noch ein, zwei Monate
vielleicht aber auch ein Jahr leben könne. Ab diesem Zeitpunkt bekam Paris
neben der Diät noch den ACE-Hemmer Vasotop.
Unsere TA hatte mit diesem
Medikament gute Erfahrungen bei Hunden gemacht, bei denen durch Vasotop
die Verschlechterung der Nierenwerte gestoppt werden konnten. Sie wollte
es zum ersten Mal bei einer Katze versuchen. Wir willigten ein, denn es war
eine Chance für Paris.
Mit der strengen Diät und Vasotop
ging es Paris sehr gut. Im November 95 stieg sein Kreatininwert wieder auf
3,5. Von da an bekam er jeden Samstag Morgen eine subkutane Infusion beim
Tierarzt. Sein Kreatinwert sank wieder auf 2,4. Wir waren glücklich, denn
Paris ging es sehr gut. Im Dezember 98 ergab eine erneute
Herzuntersuchung, dass er zur Entlastung auch noch täglich das
Entwässerungsmittel Furosemid brauchte. Im Januar 2000 war sein Kreatinin
wieder über 4 und sein Harnstoff über 100. Als er auch noch die
selbstgekochte Nierendiät verweigerte, sank unsere Hoffnung. Wir testeten
verschiede Nierendiäten und fanden auch ein Trockenfutter, das ihm
schmeckte. Inzwischen machten wir die wöchentliche Infusion selbst
zuhause, was ihn weniger stresste und seine Medikamentendosis sah wie
folgt aus: morgens 1/2 Tabl. Furosemid und 1 Msp. Aluminiumhydroxid und
abends zusätzlich noch 1/2 Tabl. Vasotop, Rekawan und Calciumcarbonat.
Paris war ein sehr geduldiger
Patient und ließ alles über sich ergehen. Er spürte, dass es ihm gut tat.
Im Herbst 2005 merkte ich an seinem Fell, dass er mehr Infusion brauchte
und ich erhöhte die Dosis auf 2x wöchentlich 100ml. Sein erster
Zusammenbruch kam dann kurz vor Weihnachten. Er verweigerte das Futter und
wurde schwach. Der TA meinte, wir sollten uns auf das Ende vorbereiten. Es
sei schon ein Wunder, dass Paris so lange so gut mit diesen schlechten
Werten gelebt habe. Ich wollte aber nicht aufgeben. Wir bekamen
MCP-Tropfen für seine Übelkeit und machten jeden Tag Infusion. Ich
fütterte ihm verzweifelt seine Lieblingsspeise Schinken. Dazu bekam er
Gastrosel gegen seine Urämie.
Langsam fing er wieder an ein
wenig zu futtern. Am 19.01. ging ich wieder mit ihm zum TA, da ich merkte,
dass er schwer atmete. Der Ultraschall zeigte, dass er Wasser in der
linken Herzkammer hatte. Seine Dosis Furosemid wurde verdoppelt. Paris
ging es bald viel besser. Er sprang jetzt wieder die Treppen hoch und man
merkte ihm die Erleichterung an.
Inzwischen hatte ich Ihre Seite
entdeckt und erkundigte mich beim TA nach Ranitidin und Peritol. Ich bekam
beides und Paris fing wieder an zu futtern. Zwar hauptsächlich Schinken,
Hühnchen und Trockenfutter mit Leberwurst bestrichen, aber er futterte
wenigstens wieder und war fast wieder der Alte. Dank Ihrer Homepage konnte
ich auch deuten, wann er zuviel Infusion und wann er zu wenig hatte. Die
Beschreibung der Symptome hat uns sehr viel geholfen. Wir konnten so die
Infusionsmenge und die Medikamtenmenge ständig nach seinem Befinden
korrigieren. Paris liebte den Sommer draußen auf der Terrasse. Und unser
Wunsch war, dass er den Sommer noch erleben sollte. Als im Juni der Sommer
kam, lebte Paris nochmal richtig auf. Morgens um sechs stand er schon an
der Tür und wollte hinaus.
Er lag den ganzen Tag draußen und
erkundete auf einmal Teile des Gartens, die ihn früher nie interessiert
hatten. Wir waren überglücklich und er auch, hatte ich zumindest den
Eindruck. Ich verbrachte jede freie Minute mit ihm. Im April hatte ich
herausgefunden, dass es ihm am besten ging, wenn er seine drei Tabletten
Furosemid aufgeteilt bekam und zwar alle vier Stunden. Dieser Abstand war
optimal. Gott sei Dank war immer einer von uns zu Hause und konnte ihm
tagsüber die Tabletten geben und nachts bekam er sie auch im
Vierstundenrhythmus. Mitte August merkten wir wieder, wie seine
Hinterbeinchen schwächer wurden. Wir erhöhten die Infusionsmenge auf ca.
50ml pro Tag. Wieder hatten wir Zeit gewonnen. Der nächste große
Zusammenbruch kam am 01.September. Er schrie nachts und ich fand Paris mit
abgestreckten, kalten Beinchen auf dem Boden liegen, er war fast leblos.
Ich holte ihn in mein Bett und
wärmte ihn. Nach zwei Stunden ging es ihm wieder besser und er setzte sich
auf und schnurrte. An diesem Tag hatte er noch einen Anfall. Er schrie
furchtbar und hatte Schaum vorm Mund. Aber am Abend sprang er wieder auf
seinen geliebten Schaukelstuhl und es ging ihm gut. Am nächsten Tag lief
er wieder schreiend und mit geöffnetem Mäulchen durch den Garten. Aber
auch danach erholte er sich wieder einigermaßen, lediglich das Futtern war
problematisch. Er wollte zwar und kam zum Futter, wandte sich dann aber
wieder ab. Die TA-Helferin gab uns den Tipp mit Babynahrung. Das
funktionierte auch bis zum erneuten Zusammenbruch. Er war den Tag über im
Garten und kam herein als es kühler wurde. Er sprang auf seinen
Schaukelstuhl und schlief tief und fest. Danach ging er in sein Körbchen.
Als ich ihm seine Medikamente geben wollte, wurde er nicht wach.
Er lag ganz relaxt in seinem
Körbchen, aber irgendwie fühlte ich, dass etwas nicht stimmte. Ich nahm
ihn heraus und wollte ihn hinstellen, da brach er zusammen. Er konnte sich
nicht mehr auf den Beinen halten und sein Köpfchen hing schief zur Seite.
Ich nehme an, er hatte einen Schlaganfall. Ich legte ihn auf seine Kissen
und hoffte, dass er friedlich einschlafen würde. Wir waren uns einig, dass
wir ihn nicht einschläfern lassen würden. Ich weiß, viele halten das
vielleicht für Tierquälerei, aber wer gibt mir das Recht zu entscheiden,
wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und ob Paris es auch so sieht. Es
gab bei Paris schon viele Momente, wo uns der TA unterschwellig darauf
hingewiesen hatte, dass man akzeptieren müsse, dass das Ende gekommen ist.
Aber hätten wir das zum Beispiel an Weihnachten getan, wir hätten Paris
ein schönes und intensives Dreivierteljahr mit uns gestohlen. Paris lag
von Samstag Abend bis Montag Abend auf seinem Kissen, natürlich ständig
von uns abwechselnd bewacht,
ohne Trinken oder Essen und am Montag Abend stand er plötzlich auf und
ging in sein Katzenklo um zu pinkeln. Ich war vollkommen fertig, aber
überglücklich. Wir fingen wieder an mit Infusion, Medikamenten und
Füttern. Gott sei Dank war das Wetter sehr schön und Paris lag den ganzen
Tag im Garten. Ihm schmeckte sogar die Babynahrung und wenn ich mich zu
ihm legte und mit ihm kuschelte schnurrte er wie in seinen besten Jahren.
Es war immer einer von uns bei
ihm. Am Freitag Morgen merkte ich, dass er schwächer wurde.Tagsüber
schlief er viel und war sehr schwach. Nachts war er munter und lief durchs
Zimmer und legte sich mal da und dort hin. Sogar auf seinen Schaukelstuhl
sprang er wieder. Den Samstag haben wir auf der Terrasse verbracht. Wir
lagen in der Sonne und haben gekuschelt und geschlafen. Nachts wieder das
gleiche. Gegen sieben wurde Paris sehr schwach und er lag wieder den
ganzen Tag auf seinem Kissen mit mir auf der Terrasse. Er schlief die
ganze Nacht ziemlich ruhig. Heute Morgen um 4:44 wurde er unruhig und fing
an sehr schwer und krampfartig zu atmen. Er kämpfte eine Stunde seinen
letzten Kampf. Um 5:44 starb er. Paris war ein unglaublicher Kater, ein
Kämpfer bis zum Schluß.
Mieke und Pimmy
Pimmy
war sein Leben lang ein sehr aktiver und verspielter Kater. Aber im
Frühling 2006 schien er sich zu verändern. Er wurde langsam, und es sah so
aus, als sei er ein wenig niedergeschlagen. Er unternahm nicht mehr viel.
Da er 17 Jahre alt war, schoben wir das (fälschlicherweise) auf sein
Alter.
Ungefähr im
Februar 2006 begann er zeitweise sehr viel zu trinken, außerdem zog er
sich mehr und mehr zurück und wurde immer passiver. Im April schien er
Schmerzen zu haben, und der TA gab ihm Antibiotika. Daraufhin bekam er
starken Durchfall. Ein, zwei Tage lang ging es ihm richtig schlecht.
Danach war er an einem Abend so stark verstopft, dass wir schnell mit ihm
zum TA fuhren. Als er am nächsten Tag nach Hause kam, hatte er das Essen
völlig eingestellt.
Nachdem er zwei Tage lang überhaupt nichts zu sich genommen hatte, wurde
CNI
bei ihm diagnostiziert. Obwohl sein Kreatininwert mit 374 (US: 4,24)
nicht erschreckend war, sein Harnstoff lag bei 39 (US: BUN 109), und er
war völlig ausgetrocknet und benötigte intravenöse Infusionen beim TA. Man sagte uns, wenn er nicht
wieder anfangen würde zu fressen, dann würde er diese Woche noch sterben.
Mit Glück könnte er vielleicht auch noch weitere ein oder zwei Monate
leben. Mit hilfreichen Tricks wie dem Anwärmen des Futters und der
Fütterung per Hand schaffte ich es, dass er nach drei Tagen am
intravenösen Tropf wieder etwas futterte. Aber die Diagnose CNI und alles
was damit zusammenhängt war schon sehr beängstigend für mich, und ich
brauchte sehr lange, bis ich mich eingelesen und ausreichend informiert
hatte, um das Gefühl zu bekommen, dass es sich um eine Krankheit handelt,
mit der wir irgendwie umgehen können.
In den ersten Monaten ging es Pimmy nicht sehr gut. Mein TA hatte mir
gesagt, dass er eine Nierendiät fressen muss, ganz egal wie. Aber Pimmy
lehnte alle Nierendiäten ab, die ich ausprobierte. Er wurde täglich
ruhiger und dünner. Eines Nachts weckte er uns durch starkes Husten auf.
Er hatte Atemprobleme. Rückblickend weiß ich, dass herzkranke Katzen die
Symptome kaschieren: sie sind weniger aktiv, schlafen nicht mehr auf der
Seite usw. Aber jetzt war es eindeutig: Pimmy atmete sehr viel schneller
als normal. Ein weiterer TA-Besuch und Röntgenbilder zeigten, dass sich in
seinen Lungen sehr viel Flüssigkeit angesammelt hatte. Während er im
Sauerstoffzelt war, beschloss der TA nochmal seine Nierenwerte zu
überprüfen, um zu sehen, ob eine Behandlung überhaupt noch Sinn macht.
Zu meiner
großen Erleichterung hatten sich seine Nierenwerte sehr stark verbessert.
Der Kreatininwert war 222 (US: 2.51) und Urea war 21 (BUN: 59). Er
war CNI-krank, aber seine Blutwerte waren beträchtlich abgesunken.
Jedenfalls wurde jetzt ein Echokardiogramm von seinem Herzen gemacht, und
der TA teilte mir mit, dass Pimmy wahrscheinlich HCM (Hypertrophe
Kardiomyopathie) hat, eine relativ häufige Herzerkrankung von Katzen. Das
EKG zeigte jedoch nur eine undichte Herzklappe. Ansonsten schien sein Herz
normal zu sein. Dann wurde ein Ultraschall von seinem Herzen gemacht.
Dabei stellte sich heraus, dass er an einer Blockade litt. Die
elektrischen Impulse drangen nicht mehr zu den Herzkammern durch. Wieder
wurde mir mitgeteilt, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Aber mein TA
(der wunderbar mit Pimmy umgehen konnte) sagte mir: Wir versuchen ihm
soviel Lebensqualität wie nur irgend möglich zu geben. Er bekam Vasotop
(Ramipril) und Lasix zur Unterstützung seines Herzens. Glücklicherweise
normalisierte sich seine Atmung dank Lasix innerhalb weniger Tage wieder.
Und obwohl er anfangs wieder austrocknete, schafften wir es dann doch, ihn
mit einer geringen Dosis von 10 mg Flüssigkeit täglich zu stabilisieren.
In den ersten Wochen war die CNI sein Hauptproblem. Er verweigerte die
Nierendiät, fraß sehr schlecht, und er erbrach sich fast täglich mit
leerem Magen. Zu diesem Zeitpunkt war er sehr ausgezehrt. Eines Nachts
entschied ich, genug ist genug und ersparte ihm eine weitere Nierendiät.
Auf Helens Website suchte ich nach anderem geeigneten Futter und was er in
seinem Zustand benötigt (Taurin und Kalium, da er auch an einer
Hinterbeinschwäche litt). Ich gab ihm Hill's Science Diet Senior
Nassfutter. Seine Verwandlung war unglaublich. Ich habe immer gedacht,
dass irgendwas in diesem Futter war, das einen bei ihm bestehenden Mangel
ausglich. Denn bereits wenige Tage später rannte er wieder durch unseren
Garten. Eines Abends war da eine große Anzahl Schmetterlinge, und er
tanzte durch den Garten und versuchte sie zu fangen. Bei diesem Anblick
schossen mir Tränen in die Augen. Er war nicht mehr passiv oder
niedergeschlagen und genoss all die zusätzliche Aufmerksamkeit.
Von da an ging es ihm erheblich besser. Sein Haupt-CNI-Problem war das
Erbrechen. Wir bekamen es in den Griff indem wir ihn so oft es ging
fütterten, um einen leeren Magen zu vermeiden. Ich stellte mir einmal in
der Nacht den Wecker und fütterte ihn. Daneben litt er noch unter einer
starken Verstopfung. Er war wieder eine normale Katze, aber er hatte
schlimme Phasen von Verstopfung, so stark, dass er anfing zu bluten. Wir
rasten zweimal nachts mit ihm zum TA. Aber sie konnten ihm dort nicht
helfen. Alles was er brauchte war Ruhe, damit das Bluten wieder aufhört.
Gegen die Verstopfung bekam er Isogel. Im Großen und Ganzen funktionierte
das ganz gut, aber ungefähr einmal im Monat war er verstopft.
Abgesehen davon hatte er ein wundervolles Jahr, und seine CNI blieb
stabil. Die größte Herausforderung war, dass er wegen seiner CNI
zusätzliche Flüssigkeit benötigte, aber aufgrund seiner Herzerkrankung
entwässert werden musste. Das war ein schwieriger Balanceakt, den ich
dadurch löste, indem ich seinem Futter heißes Wasser beimischte. Das
verhinderte die Austrocknung und machte gleichzeitig sein Futter
geschmackvoller.
Im Februar 2007
verschlechterte sich eines seiner medizinischen Probleme ernsthaft:
Aufgrund seiner CNI hatte er Zuckungen bzw. Erschütterungen in den
Pfoten/Kopf. Sie wurden immer stärker, und ein TA (nicht meiner) wollte
ihm Anti-Epileptika verabreichen. Nachdem ich mich auf Helens Website über
mögliche Ursachen informiert hatte, gab ich noch zusätzlich etwas Kalium
in sein Futter, und das bewirkte Wunder. Die Zuckungen verschwanden völlig
[Anmerkung von Helen: Bitte verabreichen Sie niemals Kalium ohne das
Wissen und die Zustimmung Ihres TA. Zuviel Kalium kann sehr gefährlich
sein].
Ich fuhr mit Pimmy nicht zum TA, um regelmäßige Blutuntersuchungen zu
veranlassen. Ich wollte ihm soviel Stress wie irgend möglich ersparen, und
TA-Besuche bedeuteten extrem viel Stress für ihn. Mit seiner
Herzerkrankung wollte er einfach nur sein ruhiges Leben mit sehr viel
Routine und seinen Garten. Er hörte auf, Hill's Science Plan zu futtern,
und ich wechselte zu normalem Seniorenfutter über (Felix). Aber da er
keinen Phosphatbinder bekam, machte ich mir große Sorgen um seine
Nierenwerte.
Im April 2007 brachte ich ihn dann zum TA, und zu unserer großen
Überraschung kam dabei heraus, dass sich seine Nierenwerte nicht
verschlechtert hatten, sondern stabilisiert, mit einen Kreatininwert von 243 (US: 2.74) und
Urea von 20 (BUN: 57). Ich weiß nicht, wie das möglich ist. Das
Ramipril, das er für sein Herz bekam, ist ein ACE-Hemmer, und der
Hersteller behauptet, es habe einen positiven Einfluss auf CNI. Aber ich
bin kein TA, ich weiß daher nicht, ob das stimmt. Mittlerweile ging es
Pimmy sehr gut. Wenn man nicht wusste, dass er krank ist, wäre man nicht
darauf gekommen. Es war nur so, dass er eine Menge an zusätzlicher
Aufmerksamkeit benötigte.
Im August 2007 verschlechterte sich seine Atmung erneut ganz plötzlich.
Sie war schnell, schwer, und es hatte den Anschein, dass das Lasix, das
ihm ein Jahr lang so gut geholfen hatte, nicht mehr länger wirkte. Mein TA
überprüfte die Situation und beschloss, dass Pimmy zusätzlich zu Lasix und
Vasotop noch Digoxin bekommen sollte. Und wieder verbesserte sich sein
Zustand innerhalb weniger Tage. Einige Tage später war nachts plötzlich
eine seiner Vorderpfoten gelähmt. Ich vermutete sofort ein Blutgerinnsel,
und wir rasten zum TA. Glücklicherweise konnte er aber nach ungefähr drei
Minuten seine Pfote wieder bewegen, aber er hatte Schmerzen. Die
Untersuchung erbrachte keine Anzeichen für ein Gerinnsel. Rückblickend
würde ich sagen, dass er vermutlich eines hatte, das sich aber
weiterbewegte. Nach drei Ruhetagen konnte er sich wieder normal bewegen.
Aber langsam baute er immer mehr ab. Er war jetzt fast 19 Jahre alt, und
neben seinen Herz- und Nierenproblemen war er mittlerweile auch vollkommen
taub. Die Taubheit schien ihn mehr zu stören als seine Nieren- und
Herzerkrankung, da sie ihn unsicher und ängstlich machte. Er ging in ein
Zimmer und begann mit einer lauten Stimme zu heulen und hörte erst auf,
wenn er jemanden sah. Leider machte er das auch nachts. Aufgrund seiner
gesundheitlichen Verfassung wagte ich es nicht, ihn nicht in unserem
Schlafzimmer zu lassen, weil ich sofort da sein wollte und für ihn sorgen,
falls sich sein Zustand plötzlich verschlechtern sollte. In den letzten
Monaten hatten wir also nur sehr wenig Schlaf. Im November beschleunigte
sich seine Atmung erneut. Er bekam eine Lasixinjektion und benötigte
täglich mehr Lasix, um seine Atmung unter Kontrolle zu halten. Mein TA
warnte mich, dass wir alles nur mögliche tun, um sein Herz zu
unterstützen, aber dass das Ende kommen würde.
An seinem
letzten Wochenende im Dezember war er in bemerkenswert guter Verfassung.
Er war aktiv, wollte nach draußen gehen und lief viel herum. Urplötzlich
jedoch war seine Vorderpfote wieder gelähmt.
Wir rasten
mitten in der Nacht zum TA, dort wurde ein Blutgerinnsel diagnostiziert.
Dieses Mal bewegte es sich nicht weiter, und es wurde auch nicht besser.
Seine Pfote war kalt, und es war kein Puls darin. Der TA schlug vor, dass
wir ihn mit nach Hause nehmen und sehen, ob Ruhe und Medikamente ihm
helfen würden. Er bekam zwei Injektionen, eine war ein Schmerzmedikament.
Aber in den nachfolgenden Stunden verschlechterte sich sein Zustand
schnell immer weiter. Er hatte Schmerzen im Rücken und in seinen
Hinterpfoten, und seine Atmung wurde immer schwieriger.
Ich hatte ihn
an einen abgeschlossenen Platz gebracht, da er sich nicht bewegen sollte.
Aber als ich nach ihm sah um zu schauen, wie es ihm geht, konnte er noch
nicht mal mehr zwei Schritte laufen, auch seine Hinterpfote war eindeutig
gelähmt. Er konnte jetzt kaum noch atmen. Er sah mich an und gab das
kläglichste Miauen von sich, das man sich nur vorstellen kann. Da
entschied ich, genug ist genug. Ich hatte immer gesagt, dass ich nicht
will, dass er leidet. Und es war jetzt ganz offensichtlich, dass er große
Schmerzen hatte und sich sehr unwohl fühlte. Um fünf Uhr morgens brachten
wir ihn erneut zum Not-TA, und dort wurde er eingeschläfert. Es ging alles
so schnell. Ich bin sicher, dass er nicht viel litt.
Bis hierhin war das die Geschichte von Pimmys Gesundheitszustand. Wie alle
anderen Katzenbesitzer glauben auch wir, dass unsere Katzen etwas
Besonderes sind. Aber Pimmy war von allen Katzen die ich hatte, etwas ganz
Besonderes. Wir hatten ihn aus einem Tierheim geholt als er drei Monate
alt war. Bevor er dort hin kam, war er schwer misshandelt worden. Sein
Leben lang war er extrem scheu gegenüber Menschen, aber niemals uns
gegenüber. Er war sehr aktiv und spielte in unserem Garten, wo er den
ganzen Tag über schlief, jagte und auf Bäume kletterte. Er war ein sehr
sensibler, einfühlsamer Kater, der unsere Gefühle erspürte und immer
sofort zu mir lief, wann immer er das Gefühl hatte, ich sei traurig. Er
war der beste Freund den man sich nur wünschen konnte.
Als im April 2006 seine CNI diagnostiziert wurde war ich völlig im
Schockzustand. Es schien alles so beängstigend zu sein und so kompliziert.
Seine Anfangskrise war schlimm. Aber nachdem er das überstanden hatte, gab
es eine Menge, das wir tun konnten, um die CNI zu behandeln. Spezielles
Futter zu geregelten Zeiten, aufgewärmtes Futter mit Wasser gegen
Austrocknung, usw., usw.
Mein TA sagte mir, dass Katzen mit einer Herzerkrankung wie Pimmy nur
maximal für ein weiteres Jahr leben können. Aber Pimmy schaffte es, trotz
CNI und Herzerkrankung noch weitere 21 Monate bei guter Lebensqualität zu
leben. Er starb mit 19 Jahren. Ich vermisse ihn fürchterlich.
Cindy und Custard
Es war sicher
einer der schönsten Tage meines Lebens, als mein Großvater dieses
wunderbare Kätzchen für mich aussuchte. Er legte den kleinen Kater in
meine Arme und sagte: „Das ist dein Kätzchen, Cindy.“
Mein damaliger
Verlobter hatte die gute Idee, ihn “Custard” [deutsch: Vanillesoße]
zu nennen. Das passte sehr gut, wenn man an Custards Farbe denkt, und dass
mein Großvater eine Bäckerei hatte. Custards Geburtstag ist der 28. Juni
1989.
Im Oktober 1999,
als Custard zehn Jahre alt war, musste wir seine Zähne reinigen lassen.
Zuerst ließen wir seine Blutwerte testen, und da bekam ich die Diagnose,
dass er CNI hatte. Sein Kreatinin
lag bei 3,1, Harnstoff bei 35, Custard wog 11 Pfund. Wir ließen auf jeden
Fall die Zahnbehandlung machen.
Der Tag der
Diagnose war niederschmetternd. Ich ging in eine Barnes &
Noble-Buchhandlung, um über CNI nachzulesen, und musste das Geschäft
wieder verlassen, weil ich nicht aufhören konnte zu weinen.
Vom Tag seiner
Diagnose an bekam Custard für den Rest seines Lebens Thunfischwasser
gemischt mit Quellwasser oder destilliertem Wasser. Natürlich behielt ich
seine Natriumwerte im Auge.
Ich hatte
wirklich Glück, dass Custard das k/d-Trockenfutter sehr gern mochte und
nach seiner Diagnose sogar vier Pfund zunahm. In seinen ersten Jahren mit
CNI aß Custard k/d-Trockenfutter mit Purina NF Nassfutter-Dosen,
gemischt mit Friskies Senior-Dosen.
Mitte 2001 war er
zum ersten Mal bei einer Internistin. Ich drängte sie zu einer Schätzung,
wieviel gute Zeit meinem Junge noch bliebe. Sie sagte,
ungefähr sechs Monate. Das war eine
niederschmetternde Nachricht. Glücklicherweise wurden aus den sechs
Monaten schließlich sechs Jahre!
Custards
Blutwerte blieben bis zum Sommer 2002 ziemlich stabil. Dann stieg
Kreatinin an auf 7,1, der Harnstoffwert auf 41. Wir begannen mit 150
Milliliter Infusionsflüssigkeit jeden zweiten Tag. Kurz darauf ließen wir
ihn noch einmal testen, und sein Kreatinin war auf 4,9 gefallen, Harnstoff
auf 35.
2003 stieg sein
Kreatinin noch ein paarmal leicht an. Ende 2003 waren wir bei täglich 150
ml Infusion angekommen, damit blieb sein Kreatininwert stabil bei 5.
2004 war
stürmisch… Es gab ein paar weitere hohe Kreatininwerte, und die
Infusionsmenge lag inzwischen bei 200 Millilitern. Custard hielt sein sehr
gutes Gewicht von 14,5 Pfund noch aufrecht. Mit 200 Millilitern lag
Custards Kreatinin bei 4,8, Harnstoff bei 36. Mitte 2004 fühlte er sich
nicht wohl, aß nicht gut und bekam Norvasc gegen seinen hohen Blutdruck.
Er erholte sich wieder gut und wog schließlich 15 Pfund.
Im Sommer 2004
bekam Custard sowohl eine Nieren- als auch eine Harnwegsinfektion und
musste einige Tag in die Tierklinik. Innerhalb eines Monats hatte er mehr
als ein Pfund verloren, was ich nicht einmal gemerkt hatte. Dass ich
seinen Gewichtsverlust nicht bemerkt hatte, traf mich hart! Nachdem sich
Custard davon erholt hatte, besorgte ich mir eine digitale Babywaage und
begann ein Tagebuch zu führen, wie es ihm ging. So konnte ich Dr. Heidi
berichten, wie sich alles entwickelte. Meine Güte, sich eine Waage zu
besorgen ist absolut lebenswichtig!
Gegen Ende 2004
ließen wir Custard die Zähne noch einmal reinigen, das war dann sein
letztes Mal.
Im Mai 2005 gab ich
Custard als Muttertags-Leckerbissen ein Stückchen Steak. Das war ein
schlimmer Fehler! Es löste eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung bei
ihm aus. Er war ein paar Tage im Krankenhaus und wieder beim Internisten.
Nun muss ich über
die Fellpflege sprechen, die war gar nicht lustig. Er hatte ein Problem
mit Haarbällen. Ich verwendete jeden Tag Zoom Groom, aber er ließ mich
nicht in die Nähe seines Bäuchleins. Also musste ich sein Bäuchlein
rasieren lassen, damit er sich nicht so oft erbrach. Den Bauch rasieren
und Nägelschneiden gehörten nun zu jedem Tierarztbesuch.
Anfang 2005
konnte Custards Verdauungstrakt das k/d-Trockenfutter nicht mehr
vertragen. Es wurde eine IBD (Chronische Darmentzündung)bei ihm
diagnostiziert. Das war übel, weil er sein Trockenfutter wirklich sehr
gern hatte! Ich wechselte zu Science Diet Senior trocken, was eine Zeit
lang gut funktionierte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Custard immer noch ein
schönes Gewicht von 14 Pfund.
Gegen Custards
leichte Kreatininanstiege halfen die Infusionen. Um sein Kreatinin im
mittleren 4er-Bereich zu halten, gab ich ihm zweimal am Tag eine
150-Milliliter-Infusion, etwas weniger, wenn er keine Darmprobleme hatte.
Den Rest seines Lebens bekam er jetzt täglich 300 Milliliter infundiert.
Sein Herz vertrug die Flüssigkeitsmenge sehr gut. Es gab einige
Unstimmigkeiten über die Menge von 300 ml täglich. Drei Tierärzte und ein
Internist waren dafür, die andere Internistin empfahl es nicht. Sie lenkte
aber langsam ein, als sie sah, dass es Custard gut ging. Auf ihren Wunsch
hin ließen wir jedoch seinen Blutdruck häufig überprüfen.
Anfang 2005 stieg
sein Phosphatwert zweimal hintereinander auf 5 und 5,4 an. Ich setzte ihn
für sechs Monate auf Aluminiumhydroxid in Gel-Form. Nach sechs Monaten Gel
blieb sein Phosphorwert stabil unter 5.
Im Mai 2005 gab
ich Custard als Muttertags-Leckerbissen ein Stückchen Steak. Das war ein
schlimmer Fehler! Es löste eine akute
Bauchspeicheldrüsenentzündung
bei ihm aus. Er war ein paar Tage im Krankenhaus und wieder beim
Internisten.
In diesem Sommer
wurde Custard heikler bei seinen Infusionen. Also besorgte ich einen
Infusionsständer, der uns beiden sicherlich eine Menge Stress ersparte.
Ich gab ihm seine Infusionen überall, auf dem Bett, auf der Veranda, unter
einer Decke, in einem Wandschrank … Meistens ging es schon beim ersten
Versuch gut. Manchmal ließ Custard etwas von seiner Persönlichkeit
heraushängen und entschloss sich einfach wegzugehen … sehr lustig. Ja,
Geduld ist eine wirklich feine Sache und definitiv nicht meine beste
Eigenschaft.
Leider
musste ich 2005 umziehen. Ich hatte eigentlich vorgehabt, dass Custard den
Rest seines Lebens in unserem früheren Zuhause verbringt. Aber das ging
eben einfach nicht. Custard verlor im ersten Monat nach dem Umzug ein
Pfund.
Im Laufe der Zeit
blieben Custards Nieren sehr stabil. Ich ließ ungefähr alle sechs Wochen
Bluttests machen. Sein Kreatinin lag im Durchschnitt bei etwa 3,5,
Harnstoff bei etwa 40. Sein Hämatokrit und die Kalium-, Natrium- und
Phosphatwerte waren in Ordnung.
Im Sommer 2006
probierte ich eine Tablettentasche (Pill
Pocket)
für seine Medikamente. Die gute Nachricht war, dass er sie sehr gern
hatte, und die sehr schlechte, dass er davon eine heftige
Dickdarmentzündung
entwickelte.
Seufz.
Damit
verbrachte er 24 Stunden in der Tierklinik. Ich wechselte zu schlichten
Gelkapseln, die großartig sind.
Mit der Zeit
verlor Custard mehr Gewicht und entwickelte deutlich immer schwerere
Probleme im Verdauungstrakt. Weil es hier um CNI geht, will ich nicht viel
über den Rest seines harten Kampfes sagen. Custard entwickelte Arthritis,
eine Iris-Atrophie, und, was am traurigsten war, einen Mastzellmkrebs in
der Milz.
2007 aß er vor
allem Friskies Senior-Dosen und gekochte Hühnerbrust. Manchmal bekam er
auch Babynahrung. Trockenfutter kam nicht infrage. Ich fütterte ihn 2007
oft mit der Hand, auch in der Nacht. Das wurde besonders stressig und
ermüdend, weil ich alles alleine machte. Wenn ich an diese sehr schwere
Zeit zurückdenke, wünschte ich, ich hätte ein paar Mal in der Woche von
einer Tierarzthelferin etwas Hilfe bekommen, obwohl es Custard nicht
gefallen hätte.
Im Rückblick
sehen seine Nierenwerte von Anfang bis Mitte 2007 noch gut aus. Sein
Kreatinin war etwa bei 3, Harnstoff bei 35. Fünf Tage vor seinem Tod
stiegen die Werte an - Kreatinin ging auf 4,6, Harnstoff auf 55.
Custard überlebte
den Krebs etwa 20 Monate mit Prednisolon,und manchmal
Dexamethason. Er bekam diese Medikamente die letzten 15 Monate seines
Lebens. Ich hatte großes Glück, dass seine Nieren die Steroide vertrugen.
Er bekam manchmal noch andere Medikamente: Pepcid AC, Reglan, Zofran,
Flagyl, Valium, Benadryl, Cosequin und B12-Injektionen.
Eine gute und
engagierte Tierärztin ist wirklich sehr wichtig, um so lange wie möglich
ein so gutes Leben wie möglich zu führen. Dr. Heidi behandelte alle
Probleme meines Kleinen ganz wunderbar und begleitete auch mich auf jedem
Schritt dieser langen Reise.
Die Leute sagen,
dass man weiß, wann es Zeit ist. Ich habe das nicht geglaubt, aber es war
so. Custards Kampf gegen den Krebs forderte schließlich seinen Tribut, und
das nahm mir meinen Kleinen schließlich weg. Am 16. September 2007 um 23
Uhr, traf ich die Entscheidung, von der ich gedacht hatte, sie wäre
unmöglich. Ich beendete Custards tapferen Kampf und ertrage den Schmerz
jetzt selbst. Mein geliebter Custard war 18 Jahre alt.
Ich werde nie in
Worte fassen können, wie unglaublich stolz ich auf Custard bin und darauf,
wie er gegen die CNI kämpfte (acht Jahre lang), gegen den Bluthochdruck
und gegen IBD, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Dickdarmentzündung,
Iris-Atrophie und 20 Monate lang gegen Milzkrebs. Ich hoffe aufrichtig,
dass Custards Geschichte andere Menschen ermutigt, dass ihre Kleinen trotz
vielfältiger Probleme doch noch lange Zeit ein gutes Leben haben können.
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zuletzt überprüft: 08. Februar 2011
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KANN EXTREM GEFÄHRLICH SEIN.
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Informationen auf dieser Website richtig sind. Aber ich bin KEIN Tierarzt,
nur eine ganz normale Person, die mit drei ihrer Katzen chronische
Nierenerkrankungen durchlebt hat.
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Diagnosen zu erstellen oder eine Katze zu behandeln. Bevor Sie irgendeine
der hier beschriebenen Behandlungsmaßnahmen ausprobieren, MÜSSEN Sie einen
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Behandlung Ihrer Katze holen und ihre individuellen Anforderungen. Sie
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