Harnwegsinfektionen treten relativ häufig bei CNE-Katzen auf, da der
durch die CNE verdünnte Urin eine gute Wachstumsgrundlage für Bakterien
bildet.
Im schlimmsten Fall steigen die Bakterien zu den Nieren auf und lösen
dort Infektionen aus.
Es ist außerordentlich wichtig, diese Infektionen zu behandeln, denn sie
können die CNE-Erkrankung beschleunigen (in
einigen
Fällen sogar eine CNE auslösen), und dazu führen, dass es der Katze sehr
schlecht geht bis hin zu schwerer Erkrankung.
Was sind Pyelonephritis
and
Harnwegsinfektionen?
Die meisten Menschen haben davon gehört oder sogar eine
Harnwegsinfektion bereits selbst erlebt, aber ihnen ist nicht immer ganz klar,
was dabei passiert.
Der Harntrakt besteht aus:
zwei Nieren
zwei Harnleitern: Das sind dünne Röhren, jede von ihnen führt von einer
Niere zur Blase.
der Blase
der Harnröhre: Das ist die Röhre, die den Urin von der Blase nach außen
führt.
Blase und Harnröhre werden dem unteren Harnwegstrakt zugerechnet.
Nieren und Harnleiter werden dem oberen Harnwegstrakt
zugerechnet.
Der Ausdruck „Harnwegsinfektion“ oder „HWI“ bezieht sich
normalerweise (aber nicht immer) auf Infektionen des unteren
Harnwegtrakts.
Entzündungen des oberen Harnwegbereichs, insbesondere bakterielle
Infektionen der Nieren selbst, werden häufig als Pyelonephritis oder
Niereninfektion bezeichnet.
Es ist immens wichtig, Infektionen im Harnwegsbereich zu behandeln, denn
sie können den CNE-Verlauf beschleunigen und dazu führen, dass es der
Katze sehr schlecht geht bis hin zu schwerer Erkrankung.
In
einigen Fällen lösen diese Infektionen sogar eine CNE aus. Bacterial urinary tract infections (2016) Dowling P. M., Merck Veterinary Manual schreibt:
„Zu den Folgen einer unbehandelten HWI gehören Dysfunktion der unteren
Harnwege, Urolithiase, Prostatitis, Unfruchtbarkeit, Septikämie und
Pyelonephritis mit Narbenbildung und Nierenversagen.“
Häufigkeit
Harnwegsinfektionen kommen bei CNE-Katzen relativ häufig vor. Problem urinary tract infections (2012) Chew D. J. & Westropp J. L., American College of
Veterinary Surgeons Proceedings halten fest: „HWI tritt bei ungefähr
30 Prozent aller Katzen mit chronischem Nierenversagen (CNE) auf, viele
innerhalb eines Jahres der CNE-Diagnose.“
Da die meisten CNE-Katzen älter sind, besteht bei ihnen ein zusätzliches
Risiko.
Managing
the Ecoli
UTI(2011) KuKanich K. S., NAVC Clinician's BriefAug 2011 pp61-66
schreibt: „Katzen älter als zehn Jahre sind prädisponiert und leiden
gewöhnlich noch an anderen Krankheiten.“
Ursachen
Infektionen der unteren Harnwege
Für gewöhnlich werden sie durch in die Blase eindringende Bakterien
verursacht. Harnwegsinfektionen treten wegen des verdünnten Urins,
auf dem Bakterien gut wachsen können,
bei CNE-Katzen ziemlich häufig auf.
Ungefähr zwei Drittel der Harnwegsinfektionen bei Katzen werden durch
Escherichia (E) Coli verursacht.
Managing
the Ecoli
UTI (2011) KuKanich K. S., NAVC Clinician's BriefAug 2011 pp61-66
schreibt: „Andere mit HWI inZusammenhang auftretende Bakterien sind
Staphylokokkus, Streptokokkus, Enterokokkus, Proteus und Klebsiella."
In einigen Fällen steigen die betreffenden Bakterien noch weiter in die
oberen Harnwege auf und verursachen eine Nierenentzündung, auch bekannt
unter dem Namen „Pyelonephritis“.
Chronic Renal Failure
(2001)
Polzin D. J., Delaware Valley Academy of Veterinary Medicine stellt
fest: „Eine Infektion an einer Stelle stellt eine potentielle
Infektionsgefahr für den gesamten Harntrakt dar.“
Manchmal gibt es auch andere Auslöser für eine Pyelonephritis:
Nierensteine können ebenso eine Pyelonephritis auslösen wie eine Polyzystische
Nierenerkrankung (PKD)
oder Bakterien im Blutstrom.
Veterinary Partner
sagt: „Pyelonephritis wird durch eine bakterielle Invasion verursacht. Die
Niereninfektion kann aus der Blase durch die Harnleiter, die Blutbahn oder
über andere Organe eindringen. Eine Infektion über Blase/Harnleiter ist
der häufigste Weg. Harnstau,
eine Harnröhrenobstruktion, Nierensteine, Traumata oder ein
eingeschränktes Immunsystem können das Tier ebenfalls für eine
Pyelonephritis prädisponieren. Mögliche Ursachen für eine Infektion durch
den Blutkreislauf sind Endokarditis, Diskospondylitis, Abszesse oder
Zahnerkrankungen.“
The Feline Patient (4.
Auflage) (2010) Norsworthy G. D.
(Ed)Wiley-Blackwellschreibt:
„Pyelonephritis ist eine Entzündung des Nierenbeckens und -parenchyms.
Typischerweise ist die Ätiologie bei Katzen bakteriell... Die Infektion
kann hämatogen auftreten (d.h., durch bakterielle Endokarditis, Abszesse
oder Zahnerkrankungen). Allerdings zeigten experimentelle Beweise, dass
die Bakterien meistens aus dem Bereich der unteren Harnwege aufsteigen.“
Kompliziert
im Unterschied zu Unkompliziert
Tierärzte unterteilen diese Infektionen häufig in zwei Kategorien, in
unkomplizierte und komplizierte. Das spielt eine Rolle bei der
Entscheidung, welches die beste Behandlungsmethode ist, siehe unten.
Unkompliziert
Unkomplizierte oder einfache Harnwegsinfektionen bedeuten, dass die Katze
normalerweise gesund ist und weder Probleme mit den körperlichen
Abwehrmechanismen noch strukturelle Probleme vorliegen, sodass die
Infektion vollständig auf die Antibiotika-Therapie ansprechen sollte.
Kompliziert
Komplizierte Harnwegsinfektionen treten auf, wenn noch weitere Faktoren
dazukommen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Infektion
entsteht, anhält oder wiederkommt.
Antimicrobial
use guidelines for treatment of urinary tract disease in dogs and cats:
antimicrobial guidelines working group of the international society for
companion animal infectious diseases (2011)
Weese J. S., Blondeau J. M., Boothe D., Breitschwerdt E. B., Guardabassi
L., Hillier A., Lloyd D. H., Papich M. G., Rankin S. C., Turnidge J. D. &
Sykes J. E., Veterinary Medicine International2011 pp1-9
schreiben: „Eine komplizierte HWI ist eine Infektion, die zusätzlich zu
einer bereits vorhandenen anatomischen oder funktionellen Abnormalität
oder einer Komorbidität auftritt und den Patienten für eine anhaltende
Infektion, rezidivierende Infektion oder ein Behandlungsversagen
prädisponiert.
„Komorbidität“ heißt, es liegen zusätzlich noch andere Krankheiten vor.
Daher können Sie sich wahrscheinlich schon denken - insbesondere, nachdem
die Nieren Teil der Harnwege sind -, dass eine vorhandene chronische
Nierenerkrankung bedeutet, Harnwegserkrankungen bei CNE-Katzen gelten als
kompliziert. Das trifft aber auch auf Katzen mit anderen Krankheiten, wie
z.B. Diabetes, zu.
Weitere Faktoren sind anatomische oder funktionelle Probleme, z.B.
Zysten in den Nieren
entstehen bei einer Katze mitPolyzystische
Nierenerkrankung (PKD),
die ein Nährboden für eine Infektion sein können.
Bei Katzen mit Nierensteinen oder Zahnerkrankungen ist das Risiko
ebenfalls erhöht, auch bei Ihnen würde eine Infektion als kompliziert
gelten.
Niereninfektionen sind immer kompliziert, sogar bei ansonsten gesunden
Katzen.
Symptome
HarnwegsInfektionen
Katzen mit HWI zeigen häufig keinerlei Symptome. Bacterial urinary tract infections Dowling P. M., Merck Veterinary Manual sagt: „Anders als
Menschen sind Veterinärpatienten häufig unsymptomatisch, und die HWI ist
ein Zufallsbefund.“
Sind jedoch Anzeichen vorhanden, äußern sie sich z.B. durch vermehrtes
Aufsuchen der Katzentoilette mit
vielleicht
nur wenig oder möglicherweise gar keinem
Urinabsatz, Liegen im Katzenklo oder Urinieren an Stellen außerhalb des
Klos oder Lecken der Genitalien. Menschen mit Harnwegsinfektionen sind
häufig verwirrt, und manche Menschen glauben, ihre Katzen haben ähnliche
Probleme.
Pyelonephritis
Katzen mit akuter Pyelonephritis sind häufig ganz offensichtlich krank. Sie
wollen z.B. nicht fressen, reagieren empfindlich auf Berührung im unteren
Rückenbereich oder Bauch (Ihr TA kann das durch eine
Palpation
erkennen) und/oder haben Fieber.
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A.,Merck Veterinary Manual sagt: „Tiere
mit akuter Pyelonephritis können Nieren- oder Seitenschmerzen, Fieber,
Unwohlsein und manchmal Erbrechen, Polyurie und Polydipsie zeigen.“
Leider ist es bei Katzen mit chronischer Pyelonephritis nicht immer
offensichtlich, dass sie krank sind oder sie zeigen nur subtile Anzeichen
wie vermehrtes Wasserlassen, erhöhte Wasseraufnahme oder Erbrechen, die
bei CNE-Katzen aber ohnehin nicht ungewöhnlich sind.
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual schreibt:
„Eine chronische Pyelonephritis ist schwer zu erkennen,da die klinischen
Anzeichen entweder subtil sind oder ganz fehlen können. Polyurie und
Polydipsie sind häufig. In vielen Fällen wird die Krankheit nicht erkannt
bis es zum Nierenversagen kommt.“
Eine unserer Katzen war anfällig für Pyelonephritis, vielleicht, weil er
PKD hatte (bei PKD-Katzen können die Bakterien in die Zysten der Nieren
eindringen und eine tief eingegrabene Infektion verursachen). Anfangs war
er einfach nur etwas gedämpft. Glücklicherweise wurde er jedesmal auch
inkontinent, dadurch konnten wir das Problem erkennen und sofort
behandeln.
Diagnose
Die übliche Diagnostik besteht in einem Urintest. Aber insbesondere bei
einer Pyelonephritis sind noch andere Tests
oft
nützlich.
Bei Katzen mit Pyelonephritis kann eine Verschlechterung der Nierenwerte
im Blut auftreten, im schlimmsten Fall so schwerwiegend, dass es zu einer
akuten Niereninsuffizienz kommt. Bei der Katze eines Mitglieds aus Tanya's CKD Support
Group, bei der eine Pyelonephritis diagnostiziert wurde, lag der
Kreatininspiegel zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 26 mg/dl.
Hoffentlich ist der Fall Ihrer Katze nicht so gravierend, aber wenn sich
die Blutwerte Ihrer Katze plötzlich verschlechtern, sprechen Sie mit Ihrem
TA über die Möglichkeit einer Infektion.
Das Vorhandensein einer Infektion zeigt sich manchmal auch durch die
weißen Blutkörperchen
in einem Bluttest, insbesondere, wenn eine Pyelonephritis vorliegt.
Katzen mit chronischen Infektionen können auch an einer
Anämie
leiden.
Ultraschall
Bei Verdacht auf Pyelonephritis wird Ihr TA vielleicht auch einen
Ultraschall
machen wollen, um sich das Nierenbecken anzusehen. Das Nierenbecken liegt
am oberen Ende der Harnleiter (der Röhren, die zur Blase führen). Bei
einer Pyelonephritis kann es erweitert (das nennt man Pyelektasie) und im
Ultraschall erkennbar sein (allerdings ist das bei akuten Infektionen
nicht immer der Fall).
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual sagt:
„Weitere nützliche diagnostische Tests sind ein Abdominalultraschall und
Intravenöses Pyelogramm.
Beide Untersuchungen können die Dilatation eines oder beider Nierenbecken
als Folge einer Entzündung oder partiellen Obstruktion zeigen.“
Die übliche Methode, um eine HWI zu diagnostizieren, ist zunächst eine
Urinprobe. Die
Zystozentese
(Blasenpunktion) ist der beste Weg zur Erlangung einer sterilen Urinprobe,
um festzustellen, ob eine Infektion vorliegt.
Antimicrobial
use guidelines for treatment of urinary tract disease in dogs and cats:
antimicrobial guidelines working group of the international society for
companion animal infectious diseases (2011)
Weese J. S., Blondeau J. M., Boothe D., Breitschwerdt EB., Guardabassi L.,
Hillier A., Lloyd D. H., Papich M. G., Rankin S. C., Turnidge J. D. &
Sykes J. E., Veterinary Medicine International2011 pp1-9
stellen fest: "Zur Probenentnahme sollte eine Zystozentese vorgenommen
werden. Katheterisierte Proben können ebenfalls für Kulturen ausgewertet
werden, aber Proben per Zystozentese sind vorzuziehen. Proben aus
aufgefangenem Urin (Mittelstrahlharn) oder durch manuelles Ausdrücken
sollten nicht eingesetzt werden. Das Anlegen einer quantitativen Kultur
ist zwingend erforderlich.“
Urinary tract infection: how to diagnose and treat
correctly (2003)
Brovida C Vortrag auf demWorld Small Animal Veterinary Association World
Kongress erklärt, warum
Zystozentese die ideale Methode ist, um Urin zu bekommen, auch wenn sie
nicht immer durchführbar ist.
Sobald die Urinprobe vorliegt, wird der TA sie normalerweise durch das
Eintauchen eines Teststreifens in den Urin testen oder indem er einige
Tropfen Urin unter das Mikroskop legt. Treten in einer sauberen Urinprobe
Bakterien auf, ist das ein Hinweis auf eine Infektion. Sind keine
Bakterien sichtbar, lautet das Ergebnis normalerweise „keine gesehen“ oder
„negativ“ oder „keine signifikanten Befunde“.
Ein negativer Bakterientest bedeutet aber nicht, dass keine Infektion
vorhanden ist.
Pyelonephritis in small animals (2016)
Brown S. A., Merck Veterinary Manual sagt über
chronische Pyelonephritis: „Obwohl Anomalien in der Urinanalyse vorhanden
sind, fallen sie oft weniger dramatisch aus als bei einer akuten
Niereninfektion. Eine einzelne Urinkultur kann bei einer niedrigen
Bakterienzahl auch negativ ausfallen.“
Selbst wenn das erste Ergebnis negativ ausfällt, ist es
deswegen
wichtig, einen
Kultur- und Sensitivitätstest (Antibiogramm) durchzuführen (sieheunten),
insbesondere bei einer CNE-Katze, bei der sich diese Infektionen nicht
immer in den Standardurintests zeigen (siehe unten).
Manchmal weisen erhöhte weiße Blutkörperchen auf eine Infektion hin, man
kann sich aber nicht darauf verlassen, weiße Blutzellen im Urin
vorzufinden:
FLUTD: a diagnostic approach (2011) Bovens C., Feline Update(Langford Veterinary
Centre University of Bristol) schreibt: „Urin-Messsticks weisen häufig
positiv auf Leukozyten (weiße Blutkörperchen) bei Katzen hin. Das ist
unzuverlässig und heißt nicht, dass eine Entzündung oder Infektion
vorliegt.“
Urintests können auch Blut im Urin anzeigen. Blut im Urin ist ein
möglicher Hinweis auf eine Infektion, aber dafür gibt es auch noch andere
Gründe, wie Sie hier
nachlesen können.
Kultur
und Sensitivitätstests (Antibiogramm)
Bei einem Kultur- und Sensitivitäts-(Empfindlichkeits-)Test, auch
Antibiogramm genannt, versucht das Labor, die aus der Urinprobe erhaltenen
Bakterien über einige Tage (drei bis vier) weiter zu züchten.
Ist die Bakterienzucht erfolgreich, behandeln sie verschiedene Chargen mit
jeweils einem anderen Antibiotikum, um festzustellen, auf welches
Antibiotikum die Bakterien am empfindlichsten reagieren, (d.h., welches
Antibiotikum die Bakterien am effektivsten abtötet).
Einige TÄ führen solche K+S-Tests nur durch, wenn sie eine Pyelonephritis
vermuten. In
Antimicrobial
use guidelines for treatment of urinary tract disease in dogs and cats:
antimicrobial guidelines working group of the international society for
companion animal infectious diseases (2011)
Weese J. S., Blondeau J. M., Boothe D., Breitschwerdt E. B., Guardabassi
L., Hillier A., Lloyd D. H., Papich M. G., Rankin S. C., Turnidge J. D. &
Sykes J. E., Veterinary Medicine International2011 pp1-9
steht jedoch: „Eine aerobe Bakterienkultur und ein Sensibilitätstest
sollte in allen Fällen durchgeführt werden, um das Vorhandensein einer
Infektion zu bestätigen, und um herauszufinden, ob resistente Bakterien
vorhanden sind, die vielleicht auf die Ersttherapie nicht ansprechen,
damit zwischen einer Reinfektion und einem Rezidiv unterschieden werden
kann, sollte die HWI zurückkehren.“
Bei CNE-Katzen ist es wegen ihres typischerweise verdünnten Urins ganz
besonders wichtig, so einen K+S-Test (Antibiogramm) durchzuführen, da es
oft schwer ist, durch andere Tests bei ihnen Infektionen nachzuweisen.
Cat Hospital of Chicago schreibt:
„Die Durchführung von Urinkulturen bei CNE-Katzen ist wichtig, denn der
verdünnte Urin erschwert die Identifizierung von Bakterien im Urin.
Bakterielle Harnwegsinfektionen können übersehen werden, wenn nur einfache
Urinanalysen durchgeführt werden. Daher ist eine Kultur der „Goldstandard“
zur Bestimmung, ob eine Niereninfektion die Ursache oder ein erschwerender
Faktor bei einem Nierenversagen ist.“
Ein K+S-Test misst keimbildende Einheiten (KBE). Diagnostic caveats for difficult bacterial urinary
tract infections (2005)
Osborne C. A., DVM News Magazine schreibt über HWI und enthält eine
Tabelle (Tabelle 7), die anzeigt, worauf die Anzahl der durch verschiedene
Methoden in einer Urinprobe gefundenen Bakterien vermutlich hinweist.
Problem urinary tract infections (2012) Chew D. J .& Westropp J. L., American College of
Veterinary Surgeons Proceedings zeigt eine ähnliche Tabelle, auch wenn
die angegebenen Werte sich etwas unterscheiden.
Overview of the urinary system (2016)
Sanderson S. L. Merck
Veterinary Manual schreibt: „Wurde die Probe durch spontane Miktion
(Urinabsatz) oder durch manuelle Kompression gewonnen, liegt dann eine
signifikante Bakterienanzahl vor, wenn ≥10,000 CFU/mL im Urin von Katzen
gefunden wurden. Proben mit >1.000 bis 10.000 CFU/mL bei Katzen weisen auf
einen HWI-Verdacht hin. Bei einer Probengewinnung durch Katheterisation
sind bei Katzen ≥1.000 CFU/mL signifikant, Proben von Katzen mit 100 bis
1.000 CFU/mL jedoch HWI-verdächtig.“
Generell gilt bei einer Katze, deren Urin per Zystozentese gewonnen wurde,
ein Wert über 1.000 cfu/ml als Hinweis auf eine mögliche Infektion,
während bei einer Probe aus dem Mittelstrahlurin der Wert vermutlich über
100.000 cfu/ml liegen würde. Liegt der Wert bei Spontanurin unter 20.000
cfu/ml, ist das wahrscheinlich auf Verunreinigung zurückzuführen.
Häufig werden Kulturen auch durchgeführt, nachdem bei einer Katze
bereits mit einer Antibiotikabehandlung begonnen wurde, um zu überprüfen,
ob die Infektion verschwunden ist. Normalerweise müssen Sie sieben Tage
nach Beendigung der Antibiotikagaben abwarten, bevor Sie das veranlassen
können (damit eventuell überlebende Bakterien Zeit haben, wieder zu
wachsen). Aber bei einer Katze mit einer Langzeitantibiotikabehandlung
oder mit wiederkehrenden oder resistenten Infektionen kann es angebracht
sein, den K+S-Test alle sieben Tage durchzuführen, um sicherzustellen,
dass die Behandlung wirkt. Das Labor IDEXX bietet eine Urinkultur und
einen MIK-Empfindlichkeitstest zur Bestimmung niedriger Keimzahlen an
(Testcode 4033). Er wird empfohlen
„für Patienten, bei denen vor kurzem
oder aktuell eine Antibiotikatherapie durchgeführt wurde oder bei denen
nur ein geringer Infektionsgrad vermutet wird.“ Er könnte
auch bei
CNE-Katzen nützlich sein, die
oft
nur niedrige Bakterienzahlen aufweisen.
RapidBac Vet ist
ein neuer Test, der in nur 20 Minuten durchzuführen ist und weniger als
eine Kultur kostet.
Diagnostic accuracy of a rapidimmunoassay for
point-of-care detection of canine urinary tract infection
(2016) Jacob
M. E., Crowell M. D., Fauls M. B., Griffith E. H.
& Ferris K.,
American Journal Veterinary Research77 pp162 berichten, dass
sich der Test bei Hunden zu 95 Prozent als genau erwiesen hat. Der
Hersteller sagt, neuere Tests bei Katzen weisen auf eine Sensitivität von
100 Prozent und auf einen negativen Vorhersagewert von 99 Prozent hin. Ich
kenne niemanden, der diesen Test bisher bei einer Katze eingesetzt hat,
aber die Hersteller sind interessiert an Erfahrungsberichten.
Obwohl dieser Test in mehreren europäischen Ländern (F, NL, GB und sogar
Rumänien! erhältlich ist, ist er in den deutschsprachigen Ländern offenbar
noch nicht angekommen).
Diagnoseschwierigkeiten
Eine Schwierigkeit bei der Diagnose besteht darin, dass Katzen nicht immer
irgendwelche Symptome zeigen, daher können Sie möglicherweise nicht
erkennen, wenn ein Problem auftritt.
Subclinical bacteriuria in cats: prevalence,
findings on contemporaneous urinalyses and clinical risk factors
(2017) Puchot M. L., Cook A. K. & Pohlit C., Journal of Feline Medicine and
Surgery19(12) pp1238-1244
untersuchten die Urinproben von 500 Katzen, die keine klinischen Anzeichen
einer Infektion zeigten und fanden heraus, dass bei 6,2 Prozent von ihnen
tatsächlich eine Harnwegsinfektion vorlag. Sie schreiben, dass das
Vorhandensein einer subklinischen Bakteriurie „signifikant mit einer
geringeren spezifischen Urindichte und dem Vorliegen einer CNE verbunden
ist“.
Andere Studien unterstützen die erhöhte Wahrscheinlichkeit subklinischer
Harnwegsinfektion bei CNE-Katzen.
Urinary tract infections in cats with chronic kidney
disease (2013) White J. D., Stevenson M., Malik R., Snow D. & Norris J. M., Journal of Feline Medicine & Surgery 15(6) pp459-65
fanden heraus, dass 72 Prozent der Katzen in dieser Studie an okkulten
(versteckten) HWI litten, d.h., die Urinkultur war positiv, obwohl keine
klinischen Anzeichen einer Infektion vorlagen.
Selbst wenn Sie den
Verdacht haben, dass Ihre Katze eine Infektion haben könnte, kommt es
ziemlich häufig vor, dass Tests keine Harnwegsinfektion bei einer
CNE-Katze anzeigen, auch wenn tatsächlich eine vorliegt. Leider akzeptiert
nicht jeder TA diese Tatsache.
Eine Humanstudie,
Establishment of a persistent Escherichia coli
reservoir during the acute phase of a bladder infection
(2001) Mulvey M. A., Schilling J. D. & Hultgren S. J., Infection
and Immunity69(7) pp 4572-9, stellte fest, dass sich in
einigen Fällen die Harnwegsinfektionen auslösenden Bakterien so tief in
die Blasenwände eingraben, dass sie mit herkömmlichen Tests nicht entdeckt
werden können. In einer späteren Studie (2004)
über die
Science Daily
berichtet,
stellten die Wissenschaftler fest, dass die am häufigsten an HWI
beteiligten Bakterien vier verschiedene Entwicklungsstadien durchlaufen,
dazu gehört in
einigen
Fällen auch eine Ruhephase. Das könnte eine Erklärung dafür sein, warum
HWI so häufig wiederkehren.
Es ist auch nicht unüblich, dass in einer Kultur nichts wächst, weil die
Katze an einer Pyelonephritis statt an einer Infektion der unteren
Harnwege leidet, insbesondere dann, wenn die Infektion chronisch und nicht
akut ist.
Einige
Bakterienarten wachsen nicht in Kulturen, oder ihre Anzahl ist zu niedrig,
um leicht nachgewiesen zu werden.
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A. Merck Veterinary Manual schreibt über
chronische Pyelonephritis: „Obwohl Anomalien in der Urinanalyse vorhanden
sind, fallen sie häufig weniger dramatisch aus als bei einer akuten
Niereninfektion. Eine einzelne Urinkultur kann bei einer niedrigen
Bakterienkultur negativ ausfallen.“
The Feline Patient (4th
Ed.) (2010) Norsworthy G. D.
(Ed.) Wiley-Blackwell stellt
fest: „Die Ursache bei Katzen ist typischerweise bakteriell (...)
Urinkulturen stellen einen Organismus nicht immer wieder her. Häufig hat
die mit chronischem Nierenversagen vorgestellte Katze zu diesem Zeitpunkt
bereits seit Monaten oder Jahren eine subklinische Pyelonephritis. Zu
diesem Zeitpunkt ist sie dann bereits abakteriell.“
Pyelonephritis in small animals (2005) Parry N. M. A., UK Vet10(6) pp1-5 sagt:
„Das Fehlen von Urinveränderungen schließt eine Pyelonephritis nicht aus,
da sich die Infektion im Nierenparenchym lokalisieren kann und bei einer
Urinanalyse dann keine Anomalien zeigt und keine negativen Urinkulturen
hervorbringt. (...) Die Anwesenheit von Leukozytenzylindern im Harn steht
im Einklang mit renalen Entzündungen. In den meisten akuten Fällen ergeben
sich positive Bakterienkulturen bei per Zystozentese gewonnenem Urin, bei
chronischen Fällen fallen sie jedoch meist negativ aus. Häufig sind
mehrere Kulturen erforderlich, um eine HWI zu bestätigen. Leider kann eine
Leukozytose bei einer Chronifizierung wieder verschwinden. Das macht die
Diagnose einer chronischen Pyelonephritis schwer diagnostizierbar. Zudem
fällt auch das chemische Blutprofil häufig normal aus, außer es entwickelt
sich eine CNE.“
Ultraschall
kann
für den Nachweis einer Pyelonephritis hilfreich sein, obwohl er bei Katzen
mit PKD
nur von eingeschränktem Nutzen ist, denn ihre Nieren sehen bereits
unnormal aus. Ein Ultraschall kann auch bei der Diagnose eines Infekts der
unteren Harnwege helfen, aber nur bei voller Blase. In beiden Fällen
benötigen Sie jedoch einen erfahrenen Schaller.
Behandlungsmaßnahmen
Die Hauptbehandlungsmaßnahme bei Harnwegsinfektionen sind Antibiotika,
obwohl D-Mannose ebenfalls hilfreich sein kann.
Infektionen können manchmal zu einer
Anämie
führen. Leidet Ihre Katze an einer Infektion, und die Anämie ist nicht
lebensbedrohlich, ist es möglich, dass Sie abwarten
können, bevor Sie ESS
gegen die Anämie einsetzen, denn eine durch Infektionen oder Entzündungen
ausgelöste Anämie verschwindet
oft wieder von selber, sobald die Infektion
oder Entzündung behandelt wurde.
Menschen mit einer Zystitis (Blasenentzündung) bekommen manchmal den Rat,
Cranberries einzunehmen. Cranberries sind jedoch für CNE-Katzen ungeeignet
(siehe Ganzheitliche
Behandlungsmaßnahmen,
dort finden Sie mehr Informationen dazu). Der aktive Bestandteil in
Cranberries ist D-Mannose, Sie können es daher in Betracht ziehen, es
direkt zu geben, siehe unten.
The British Medical Journal hat
Informationen über eine Humanstudie, in der sich zeigte, dass
Laktulose
(die normalerweise gegen Verstopfung eingesetzt wird)
behilflich sein kann, Harnwegsinfektionen bei Menschen zu vermeiden. Ich
würde meiner Katze jedoch nur dann Laktulose geben, wenn sie es wegen
einer Verstopfung benötigt.
Allerdings gilt das nicht für CNE-Katzen
aufgrund der Tatsache, dass sich bei ihnen Infektionen nicht immer zeigen
(siehe oben) und das Risiko, mögliche Infektionen unbehandelt
bleiben
zu lassen. Die Arbeitsgruppe führt weiter aus: „Unter bestimmten Umständen
kann eine Behandlung in Betracht gezogen werden, wenn die Gefahr besteht,
dass ein besonders hohes Risiko einer aufsteigenden oder systemischen
Infektion besteht (z.B. bei immunkomprimierten Patienten, Patienten mit
einer vorhandenen Nierenerkrankung) oder dass die Blase der Ausgangspunkt
für eine extraurinare Infektion sein könnte. Sowohl Diagnose als auch
Management der zugrundeliegenden Ursache sind wichtig, und die Behandlung
sollte kein Ersatz für eine korrekte Diagnose und Behandlung sein.“
Das ist ganz besonders wichtig, wenn sich die Nierenwerte Ihrer Katze
kürzlich verschlechtert haben, denn der Grund könnte eine Infektion sein. Management and treatment of chronic kidney disease
in cats (2016) Caney S. In PracticeOct 2016 pp10-13
schreibt über Infektionen der unteren Harnwege: „Die aktuellen
Empfehlungen lauten, dass sie behandelt werden sollten, wenn der Patient
klinische Anzeichen (systemisch und/oder untere Harnwege) zeigt, wenn eine
Pyurie (Eiter im Harn) vorhanden ist, der Ultraschallnachweis einer
Pyelonephritis vorliegt und/oder die Nierenfunktion sich kürzlich
verschlechtert hat.“
Treatment recommendation for CKD in cats (2015) International Renal Interest Societyschreibt über CNE-Katzen: „Alle Harnwegsinfektionen sollten als
potentielle Pyelonephritis betrachtet und entsprechend behandelt werden.“
Intravenöse Flüssigkeiten
Insbesondere bei Katzen mit Fieber oder die nicht fressen wollen oder
deren Nierenwerte sich verschlechtert haben, kann auch eine intravenöse
Flüssigkeitstherapie nötig sein.
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A. Merck Veterinary Manual schreibt:
„Tiere, die fiebrig, anorektisch, dehydriert oder azotämisch sind, sollten
in eine Tierklinik eingeliefert werden, um eine intravenöse Antibiotika-
und Flüssigkeitstherapie zu bekommen.DieFlüssigkeitstherapie kann
verhindern, dass die akute Pyelonephritis zu einer azotämischen akuten
Nierenerkrankung führt, verbessert die Nierendurchblutung und die
urämischen Anzeichen von Tieren, die bereits an einer Urämie leiden.“
Antibiotika
Harnwegsinfektionen (HWI) und Pyelonephritis werden in der Regel mit
Antibiotika
behandelt. Untere Harnwegsinfektionen sind normalerweise relativ einfach
zu behandeln, aber eine Pyelonephritis kann schwieriger sein:
Managing complicated urinary tract infections (2008) Grauer G. F., CVC
in San Diego Proceedings schreibt: „Die meisten bakteriellen
Infektionen der unteren Harnwege reagieren schnell auf eine
antimikrobielle Behandlung. Harnwegsinfektionen (HWI) jedoch, die mit
Schäden des Immunsystems des Betroffenen verbunden sind (komplizierte
HWI), reagieren häufig nicht mehr oder treten nach Beendigung der
antibiotischen Therapie erneut auf und können daher eine therapeutische
Herausforderung darstellen.“
Some vets will refuse to prescribe antibiotics for infections where no
bacteria have been cultured. Alternatively, they may prescribe antibiotics
but only for a much shorter period than is necessary in a CKD cat.
Vets may act in this way because of concerns about
antibiotic resistance. Whilst this is a valid concern, giving too
short a cause of treatment actually increases the chance of antibiotic
resistance. Read the following sections, show the veterinary links to your
vet if necessary, and ask for an appropriate course of antibiotics for
your cat.
Antibiotika: Medikamentenwahl
Unkompliziert
Es gibt einige Debatten, welche Antibiotika in solchen
Fällen eingesetzt werden sollen.
Top urinary tract and prostate antibiotics
(2017) Viviano K. R. & Hartmann F. A., Clinician's BriefJuly
2017 geben mehr
Informationen über die verschiedenen Antibiotikagruppen.
Bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen fangen viele TÄ mit
Amoxicillin
an, das eine gute Wahl sein kann.
Managing
the Ecoli
UTI (2011) KuKanich K. S. NAVC Clinician's BriefAug 2011 pp61-66 zeigt
eine Tabelle, die bei der Antibiotikaauswahl behilflich sein kann und
empfiehlt bei einfachen HWI: „E coli-Stämme reagieren empfindlich auf
Amoxicillin-Clavulansäure oder Cephalexin. Enrofloxacin sollte aufgrund
von Resistenzen als Erstbehandlungsmittel vermieden werden.“
Managing complicated urinary tract infections (2008) Grauer G. F., CVC
in San Diego Proceedings sagt in Bezug auf eine einfache HWI: „Ohne
den Vorteil einer Sensibilitätsprüfung (Antibiogramm) sind die folgenden
Medikamente die Medikamente der Wahl für die aufgeführten Bakterien: E.
coli –
Enrofloxacin;
Proteus – Amoxicillin-Clavulansäure; Staph - Amoxicillin-Clavulansäure;
Strep - Amoxicillin-Clavulansäure; Enterobacter – Tetrazykline; Klebsiella
– Enrofloxacin; Pseudomonas – Tetrazykline. Ist die bakterielle Identität
unbekannt, basiert die Behandlung am besten auf den
Gram-Färbeeigenschaften, d.h., Ampicillin/Amoxicillin oder
Amoxicillin-Clavulansäure bei gram-positiven Bakterien und
Trimethroprim-Sulfa oder Enrofloxacin bei gram-negativen Bakterien.“
Es gibt derzeit einige Debatten, ob Enterokokkus sofort behandelt werden
muss. Diagnosing and treating urinary tract infection in
cats (2015)
Kovalik D., Veterinary Medicine schreibt: „Eine Behandlung wird zur
Zeit nicht bei asymptomatischen Katzen mit Isolaten von
Enterokokkus-Spezies empfohlen, da diese Infektion sich häufig ohne
Intervention auflöst.“
In GB und den deutschsprachigen Ländern wird man Ihnen vielleicht
Cefovecin
(Convenia) anbieten, da es in Europa zur Behandlung von HWI bei Katzen
zugelassen ist. Allerdings können Bakterien im Laufe der Zeit Resistenzen
gegenüber Cefovecin entwickeln, daher sollte es normalerweise maximal
dreimal eingesetzt werden.Der Hersteller
empfiehlt sogar nur den einmaligen Einsatz von Cefovecin.
Kompliziert
Bei komplizierten Infektionen (und darum handelt es sich bei CNE-Katzen,
oder es wird bei ihnen vorausgesetzt laut
Treatment recommendation for CKD in cats (2015) International Renal Interest Society „Jede Harnwegsinfektion sollte als potentielle Pyelonephritis
angesehen und behandelt werden“), wird Ihr TA die wirksamste Behandlung basierend auf den
Ergebnissen eines Kultur- und Sensibilitätstests (Antibiogramm) treffen.
Das Mittel der Wahl dafür ist normalerweise ein
Breitspektrum-Antibiotikum, denn obwohl meistens eine Bakterienart
dominiert (häufig E-coli), ist es keineswegs ungewöhnlich, dass mehr als
eine Art vorkommt.
Hyperthyroidism: a view from the urinary tract (2010) Grauer G. F., CVC in Kansas City Proceedings
sagt: “Urinkulturen sollten als Teil der Diagnose
sowohl von Hyperthyreoidismus als auch von CNE angelegt werden. Auf jeden
Fall sollte eine gleichzeitig auftretende HWI als komplizierte HWI
langfristig mit Antibiotika behandelt werden, die auf Kultur- und
Sensitivitätsergebnissen basiert.“
Meine Katze mit wiederholt auftretender Pyelonephritis sprach nicht auf
Amoxicillin an, aber
Enrofloxacin
(Baytril) wirkte jedesmal.
Chronic Renal Failure (2001)
Polzin D. J., Delaware Valley Academy of Veterinary Medicine hält
fest: „Die ausgezeichnete in vitro-Aktivität von Enrofloxacin kombiniert
mit guten Konzentrationen in Serum, Nierengewebe und Urin nach oraler oder
parenteraler Verabreichung, macht es zu einer hervorragenden Wahl bei
diesen Patienten. Außerdem können Fluorchinolone mit minimaler Toxizität
bei den meisten Patienten letztlich den Einsatz von Aminoglykosiden bei
der Behandlung einer Pyelonephritis aufgrund ihrer Wirksamkeit sowohl beim
Erreichen der Nieren- als auch der Urinkonzentration ersetzen.“
Antibiotika: Behandlungsdauer
Unkompliziert
Genau wie Menschen bekommen Katzen mit einer unteren Harnwegsinfektion
normalerweise über einen kurzen Zeitraum Antibiotika, vielleicht drei bis
sieben Tage. Meistens reicht das völlig aus.
Kompliziert
Da Katzen mit einer CNE nicht gesund sind
(also sind ihre Infektionen immer kompliziert), benötigen sie meistens eine
längere Behandlungsdauer, um sicherzustellen, dass die Bakterien
vollständig vernichtet sind und die Infektion vollständig ausgeheilt ist.
Insbesondere Katzen mit einer Pyelonephritis müssen in der Regel über
einen längeren Zeitraum Antibiotika bekommen. Die Behandlungsdauer ist
normalerweise mindestens vier Wochen und kann sich bis zu acht Wochen
hinziehen, manchmal
(aber selten)
sogar noch länger. Diese lange Zeit ist notwendig, da
die Durchblutung der
meisten
betroffenen Stelle in den Nieren so schlecht ist,
dass es eine Weile dauert, bis die Antibiotika sie erreichen und die
Bakterien abtöten können.
Leider kennt nicht jeder TA diese Empfehlung, daher anschließend einige
Links, die Sie - falls erforderlich - Ihrem TA geben können.
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual sagt: „Eine
Pyelonephritis sollte über vier bis acht Wochen aggressiv mit
Breitband-Antibiotika behandelt werden, basierend auf einer Urinkultur und
einem Antibiogramm.“
Urinary tract infection (UTI): how to diagnose
correctly and treat (2003),
Brovida C Presentation to
the28th World Congress of the World Small Animal Veterinary Association
erwähnt, dass im Fall einer Niereninfektion die Antibiotikabehandlung
kontinuierlich über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen durchgeführt
werden sollte.
Management and treatment of chronic kidney disease
in cats (2016)
Caney S., In PracticeOct 2016 pp10-13
schreibt: „Typischerweise ist ein verlängerter Behandlungsverlauf (z.B.
vier bis sechs Wochen) erforderlich, um die Infektion zu beseitigen.“
Chronic Renal Failure (2001)
Polzin D.J., Delaware Valley Academy of Veterinary Medicine schreibt:
„Es wird empfohlen, akute, unkomplizierte HWI und einige Reinfektionen
über einen Zeitraum von zehn bis 14 Tagen zu behandeln. Hingegen sollten
die meisten wiederkehrenden HWI, komplizierte Infektionen, Pyelonephritis
und Prostatitis über einen Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen
behandelt werden. Infektionen, die Niere(n) und Prostata mit einschließen,
können sogar eine noch längere Behandlungsdauer erfordern.“
Liegt eine Pyelonephritis vor, muss eventuell auch die Dosis erhöht oder
häufiger verabreicht werden: Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual schreibt:
„Vielleicht spricht die Infektion auf die gleichen Antibiotika an, die für
Zystitis empfohlen werden, aber eine häufigere Verabreichung (z.B.
Amoxicillin dreimal statt zweimal täglich) und/oder höhere Dosierungen
sind angebracht.“
Diagnosing and treating urinary tract infection in
cats (2015)
Kovalik D., Veterinary Medicine schreibt: „Antimikrobielle Mittel
sollten nicht nur über einen Zeitraum von sieben bis 14 Tage gegeben
werden, sondern bis ein bakteriologisch steriler Urin sowohl während der
Medikation als auch über einen verlängerten Zeitraum nach Beendigung der
Behandlung bestätigt werden kann.“
Überwachung
Unkompliziert
Geben Sie Antibiotika über einen kurzen Zeitraum (drei bis 14 Tage),
sollte Ihr TA sieben bis 14 Tage
nach Beendigung des Antibiotikums
den Urin erneut überprüfen und nochmals eine Kultur
veranlassen, um
sicherzustellen, dass die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Bei einer
14tägigen Behandlung überprüfen einige TÄ gerne auch den Urin drei Tage
vor Beendigung der Medikation.
Kompliziert
Wenn Sie – was wahrscheinlich
bei einer CNE-Katze
ist – einen längeren Behandlungszeitraum von
vier bis acht Wochen
wählen,
sollte der Fortschritt Ihrer Katze durch eine Urinkultur ein- bis zweimal
wöchentlich während der Therapie und wieder nach Beendigung überwacht
werden.
Management and treatment of chronic kidney disease
in cats (2016) Caney S. In PracticeOct 2016 pp10-13
sagt: „Während des Behandlungszeitraums sind wiederholte Urinkulturen
empfehlenswert und nochmals sieben bis zehn Tage nach
Behandlungsabschluss, um den Erfolg zu bestätigen.“
Der Grund der Überwachung ist, herauszufinden, ob es eine Reaktion gibt,
falls Sie zu einem anderen Antibiotikum wechseln müssen. Falls das
Antibiotikum zu wirken scheint (d.h., die Keimzahl reduziert sich), hören
Sie normalerweise nicht mit den Antibiotika auf, sondern geben es über den
gesamten Zeitraum weiter, um sicherzustellen, dass die Infektion
vollständig eliminiert wird.“
Antimicrobial
use guidelines for treatment of urinary tract disease in dogs and cats:
antimicrobial guidelines working group of the international society for
companion animal infectious diseases (2011) Weese J. S., Blondeau J. M., Boothe D., Breitschwerdt E. B., Guardabassi
L., Hillier A., Lloyd D. H., Papich M. G., Rankin S. C., Turnidge J. D. &
Sykes J. E., Veterinary Medicine International2011 pp1-9
schreiben: „Fünf bis sieben Tage nach Beginn der Therapie sollte eine
Urinkultur angelegt werden, insbesondere bei Patienten mit einer
Vorgeschichte rezidivierender oder refraktärer Infektionen oder jenen, die
mit einem hohen Risikofaktor für aufsteigende oder systemische Infektionen
behaftet sind. Jegliches Bakterienwachstum während der Behandlung weist
auf ein potentielles Behandlungsversagen hin und sollte eine sofortige
Neubewertung auslösen. Die Überweisung oder Beratung durch einen Fachmann
wird empfohlen. Eine Urinkultur wird in allen Fällen nach einem Zeitraum
von sieben Tagennach
Beendigung der Therapie
empfohlen.
Pyelonephritis in small animals (2005) Parry N. M. A., UK Vet10(6) pp1-5 schreibt:
„Leider besteht oft eine schlechte antibiotische Durchdringbarkeit in das
Nierenmarkparenchym, daher kann eine chronische Pyelonephritis schwer zu
behandeln sein. Sieben bis zehn Tage nach Behandlungsbeginn könnte eine Urinkultur angelegt werden und erneut eine Woche nach
Beendigung der Antibiotikatherapie wiederholt werden und danach so lange
monatlich wiederholt, bis drei aufeinanderfolgende negative Kulturen
angelegt werden konnten.“
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual schreibt:
Drei bis sieben Tage nach der Therapie sollte eine Urinanalyse und –kultur
durchgeführt werden und anschließend einmal monatlich an drei
aufeinanderfolgenden Monaten. Bleiben alle diese Kulturen negativ, kann
der zeitliche Abstand zwischen den Kulturen nach und nach verlängert
werden. Bei Tieren mit Pyelonephritis besteht ein hohes Risiko, dass sie
an hartnäckigen oder wiederkehrenden Infektionen erkranken und
Zweitinfektionen an anderen Stellen (z.B. bakterielle Endokarditis und
Discospondylitis) auftauchen.“
Wiederauftreten: Rückfall und Reinfektion
Es ist leider nicht ungewöhnlich, dass es bei Harnwegsinfektionen
zur Rezidiven oder erneutem Auftreten kommt, insbesondere, wenn die Dauer
der Antibiotikabehandlung zu kurz war. Eine wieder auftretende
Harnwegsinfektion wird häufig eingestuft als:
Rezidiv
Die Infektion kommt zurück, für gewöhnlich innerhalb weniger Tage
nach Behandlungsende und wird von den gleichen Bakterien verursacht, die
die erste Infektion auslösten.
Reinfektion
Die Katze bekommt eine weitere Infektion, aber diesmal ist ein
anderes Bakterium dafür verantwortlich. Das geschieht für gewöhnlich
einige Zeit nachdem die Antibiotika zur Behandlung der ersten Infektion
abgesetzt wurden. Das kann passieren, weil die Katze häufig mit mehr als
nur einem Infektionsauslöser infiziert ist. Bacterial urinary tract infections
(2016) Dowling
P. M., Merck Veterinary Manual schreibt:
„Bei Hunden und Katzen werden HWI in 30 Prozent der Fälle von mehr als nur einem
Pathogenausgelöst. Bei immunsupprimierten Patienten können auch
Pilzinfektionen vom Stamm Candida spp auftreten.“
Die Unterscheidung, ob eine Infektion ein Rezidiv oder eine Reinfektion
ist, kann schwierig sein. Bei meiner Katze mit den wiederkehrenden
Infektionen vermute ich, dass es Rezidive waren, da das von unseingesetzte Antibiotikum jedesmal wirkte,
und der
zeitliche Abstand zwischen seinen Infektionen für gewöhnlich sehr lang
war.
Managing
the Ecoli
UTI
(2011)
KuKanich K. S., NAVC Clinician's BriefAug
2011 pp61-66 sagt: „Ein Wiederauftreten der HWI durch die gleichen
Organismen verlangt nach weiteren Untersuchungen potentieller Probleme
durch die antimikrobielle Behandlung und/oder eine Neubewertung der
Ursache der Infektion (Urolithe oder Neoplasie). Das erneute Auftreten
einer HWI durch einen anderen Organismus verlangt weitere Untersuchungen
nach der Ursache der Immunsuppression.“
Hartnäckige Infektionen
Das bedeutet, dass die Infektion trotz der Behandlung mit dem für diese
Bakterien geeigneten Antibiotikum nicht abklingt. Die Ursachen dafür
können in einer Reihe von Gründen liegen, z.B. wenn die Katze das
Antibiotikum nicht ausreichend lange bekommen hat (möglicherweise die
Tablette hinter dem Sofa wieder ausgespuckt hat, ohne dass Sie das
bemerken).
Focus on pharmacology: use of antibiotics for the
urinary tract (2017) Foster JD
Today's Veterinary Practice 7(2) pp119-127
erwähnt als eine weitere mögliche Ursache “verminderte renale
Arzneimittelausscheidung (das führt zu einer niedriger als erwarteten
Medikamentenkonzentration im Urin)“. In der Schrift wird weiter
ausgeführt, was bei der Antibiotikaauswahl zu beachten ist.
Pulsdosierung
Aufgrund des Rezidivrisikos entscheiden sich einige TÄ bei CNE-Katzen für
eine niedrigdosierte Dauerbehandlung mit Antibiotika oder sie empfehlen
eine Pulsdosierung. Dabei bekommt die Katze in regelmäßigen Abständen
mehrere Tage hintereinander zu einer bestimmten Zeit Antibiotika, z.B.
während der ersten fünf Tage eines jeden Monats.
Managing complicated urinary tract infections (2008) Grauer G. F., CVC
in San Diego Proceedings schreibt: „Für Tiere mit häufigen
Infektionen, die nicht geheilt werden können, kann ein niedrig dosiertes
Antibiotikum (1/3 bis ½ der üblichen Tagesdosis)vor der
Schlafenszeit empfehlenswert sein,
nachdem zuerst die Harnwege mit einer standarddosierten
Antibiotikabehandlung sterilisiert wurden. Dadurch ist das Medikament
nachts in der Blase vorhanden und ergänzt die Abwehrmechanismen des
Tieres. Niedrige (subtherapeutische) Antibiotikadosierungen können
Infektionen reduzieren, indem sie die bakterielle Produktion der Fimbrien
(= Zellanhänge von Bakterien, durch die sie auf Zelloberflächen haften)
und dadurch die uroepethiale Anheftung beeinträchtigen. Bei Rezidiven
durch grampositive Bakterien werden Penicilline empfohlen, bei Rezidiven
durch gramnegative Bakterien Trimethoprim-Sulfa oder Enrofloxacin.“
Die Durchführung dieses Vorgehens könnte
Risiken enthalten, denn sie erhöht
die Gefahr einer Antibiotikaresistenz. Aber wenn Ihr TA so vorgehen
möchte, besprechen Sie es und entscheiden Sie, ob Sie glauben, dass das
bei Ihrer Katze eine sinnvolle Vorgehensweise ist. Die Überwindung und
Erholung von einer Infektion können für das geschwächte Immunsystem einer
CNE-Katze eine hohe Belastung sein, daher ist es in einigen Fällen keine
unvernünftige Option.
Ich habe bei meinem Kater keine Pulsdosierung durchgeführt, denn er ließ
uns durch Inkontinenz immer wissen, wenn er eine Niereninfektion hatte.
Meine TÄ gab mir einen Notvorrat an Enrofloxacin (Baytril), damit ich die
Antibiotikatherapie sofort starten konnte, sobald das Problem auftrat.
D-Mannose
D-Mannose ist eine einfache Zuckerart. Tatsächlich ist es sogar der aktive
Wirkstoff in
Cranberries,
aber ohne die mit den Cranberries verbundenen Nachteile.
Eine Humanstudie an der Washington University in St Louis School of
Medicine, Establishment of a persistent Escherichia coli
reservoir during the acute phase of a bladder infection (2001) Mulvey M. A., Schilling J. D. & Hultgren S. J.,
Infection and Immunity69(7) pp 4572-9, fand heraus, dass in
einigen Fällen die Harnwegsinfekte auslösenden Bakterien so tief in
den Blasenfalten versteckt sind, dass sie durch die üblichen
Untersuchungsmethoden nicht entdeckt werden. D-Mannose scheint sehr
hilfreich bei der Behandlung dieser Art von Infekten zu sein.
Es tötet die Bakterien nicht wie ein Antibiotikum ab, sondern es zieht die
Bakterien an, die heften sich statt an die Blasenwand an die
Zuckermoleküle und werden dann mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.
D-Mannose wirkt nur bei Harnwegsinfektionen, die durch E coli-Bakterien
ausgelöst wurden (und auch nicht bei allen) und möglicherweise auch bei
Infektionen durch Klebsiellabakterien. Klebsiellainfektionen sind selten,
aber E coli sind für ungefähr 67 Prozent aller Harnwegsinfektionen von
Katzen verantwortlich.
Mir sind keine Studien über den Einsatz von D-Mannose bei Katzen bekannt,
aber die Studie Effect of D-mannose and D-glucose on Escherichia
coli bacteriuria in rats (1983)
Michaels E. K., Chmiel J. S., Plotkin B. J. & Schaeffer A. J., Urological
Research11(2) pp97-102 fand heraus, dass es bei Ratten die E
coli-Anzahl signifikant reduzierte. Ich hörte von einer Anzahl Menschen,
die diese Behandlungsweise bei ihren Katzen durchführten, und alle
meinten, es war effektiv.
Obwohl es sich bei D-Mannose um eine Zuckerart handelt, wird es nicht im
Verdauungstrakt absorbiert. Daher sollte es auch für Diabeteskatzen sicher
sein, aber besprechen Sie das vorher mit Ihrem TA, bevor Sie es Ihrer
diabetischen Katze geben.
Auch wenn D-Mannose sehr effektiv zu sein scheint, scheint
es am besten bei Katzen mit wiederauftretenden HWI
zu wirken.
Wenn Ihre Katze anfällig für hartnäckige, andauernde oder wiederholte HWI
ist, sprechen Sie mit Ihrem TA über den Einsatz von D-Mannose.
D-Mannose ist keinesfalls ein Ersatz für Antibiotika.
Wenn Ihr TA Antibiotika verschreibt, dann müssen Sie sie geben,
denn unbehandelte Harnwegsinfektionen können zu den Nieren aufsteigen und
dort Dauerschäden anrichten. Und genau das ist das Letzte, was eine
CNE-Katze gebrauchen kann. Siehe
oben,
dort finden Sie weitere Informationen über die Behandlung von
Harnwegsinfektionen.
D-Mannose Dosierung
Eine üblicherweise eingesetzte Dosierung ist 250 bis 500mg zweimal
täglich.
Managing
the Ecoli
UTI (2011)
KuKanich K. S., NAVC Clinician's BriefAug 2011 pp61-66
erwähnt eine Dosis von 250 bis 1000 mg zweimal täglich
Bei den meisten (aber nicht allen) Sorten entspricht ¼ Teelöffel des
Pulvers 500 mg. Wenn Sie daher 250 bis 500 mg
zweimal täglich
geben, würden Sie ⅛ bis ¼
Teelöffel zweimal täglich geben. Aber besprechen Sie das mit Ihrem TA.
Einige Menschen finden es funktioniert besser, wenn sie die Gesamtmenge
auf drei bis vier Portionen täglich aufteilen.
Geben Sie es noch eine Woche lang nach Verschwinden der Symptome.
Nachdem es sich bei D-Mannose um eine Zuckerart handelt, ist der Geschmack
angenehm. Es kann einfach unter Nassfutter gemischt oder vermischt mit
Wasser in das Maul der Katze gespritzt werden.
Wo man D-Mannose
kaufen kann
D-Mannose ist von unterschiedlichen Herstellern in vielen Geschäften, wo
es Vitamine gibt, erhältlich wie z.B. Drogeriemärkten, Reformhäusern,
Apotheken oder online. Achten Sie darauf, dass Sie nur 100 % reine
D-Mannose ohne Cranberry kaufen.
Harnwegsinfektionen können sehr besorgniserregend sein, insbesondere, da
sie CNE oder Akutes Nierenversagen
auslösen können oder die CNE
verschlimmern. Außerdem können sie eine Behandlungsherausforderung
darstellen.
Geben Sie aber die Hoffnung nicht auf. Mein Kater hatte keine CNE, aber er
litt an PKD und häufigen Niereninfektionen, trotzdem bekam er nie eine
CNE. Der Kater eines Mitglieds aus Tanya's CKD Support Group hatte einen
Kreatininwert von
26
mg/dl zum Zeitpunkt der Diagnosestellung. Bei ihm wurde eine
Pyelonephritis diagnostiziert, und obwohl er über einen Zeitraum von zwölf
Wochen Antibiotika bekommen musste, erholte er sich wieder völlig ohne
bleibende Nierenschäden. Auch wenn Sie bei einer Katze mit einer bereits
bestehenden CNE
wahrscheinlich
keine vollständige Erholung mehr erwarten können, können sich die
Blutwerte wieder verbessern, sobald die Infektion unter Kontrolle ist.
Harnwegsinfektionen führen manchmal auch zu einer Anämie, auch die sollte
sich wieder bessern, sobald die Infektion verschwunden ist.
Bei Katzen die an
akuter auf chronischer Nierenerkrankung leiden, ist es manchmal möglich, die ANE zu heilen und danach zum Status
quo der CNE zurückzukehren. In Tips for minimizing acute kidney injury in the
older pet(2012)
Ross S. J., Vortrag auf dem Australian Veterinary Association NSW
Annual Regional Conference sagt Dr. Ross: "Eine
frühe und wirksame Behandlung der für eine akute Dekompensation verantwortlichen
Faktoren (z.B. Pyelonephritis, Hypovolämie)
konnte eine Rückkehr zu
den vor der Krise vorhandenen Funktionsebenen
ermöglichen.“
Pyelonephritis in small animals (2016) Brown S. A., Merck Veterinary Manual sagt: „Tiere
mit akuter Pyelonephritis können – abhängig von der Anzahl der Schäden,
die vor der Behandlung eingetreten sind - ihre normale Nierenfunktion
wiedererlangen. Im Fall einer chronischen Pyelonephritis mit einer
schweren hydronephrotischen, nicht-funktionalen Niere, könnte eine
Nephrektomie das Mittel der Wahl sein, sobald das Tier stabilisiert ist.
Dadurch wird der Auslöser der Infektion entfernt und hoffentlich die
andere Niere gerettet. IV Pyelographie und/oder renale Szintigraphie sind
nützlich, um die relative Funktion jeder Niere zu beurteilen. Sind beide
Nieren stark betroffen, ist die medikamentöse Behandlung die einzige
Alternative. Die Wiederherstellung einer stabilen chronischen
Nierenerkrankung ist in vielen Fällen möglich.“
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zuletzt überprüft: 10. Mai 2018
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nur eine ganz normale Person, die mit drei ihrer Katzen chronische
Nierenerkrankungen durchlebt hat.
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